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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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oder Lastwagen, bis sie den Rand des Dorfes erreichte und sich in den leichten Verkehr aus Botenjungen auf Vespas, Lastwagenfahrern, die Gemüse und Fleisch aus dem Süden brachten, und gelegentlichen Touristen in Mietwagen einreihte.
    Der alte Mann hatte sie angelogen, um sie vom Grundstück zu verscheuchen und sie so einzuschüchtern, dass sie nicht mehr zurückkam, aber warum? Warum bewachte er einen verfallenen Haufen wertloser alter Steine wie St. Valereye so scharf, wenn niemand jemals dorthin ging und es nichts gab, was es zu stehlen lohnte?
    Sie wusste, dass da etwas war. Sie konnte es erneut spüren, genauso wie jedes Mal, kurz bevor sie etwas Altes fand, das verloren gegangen war. War er genauso, der Grüne Mann in ihren Träumen? Wartete er, genau wie die Goldene Madonna, darauf, von ihr gefunden zu werden?
    Dann habe ich eben von diesem Ort geträumt. Das macht ihn noch nicht real. Er ist nur Wunschdenken.
    Nick hatte keine Zeit, die Situation genau zu analysieren. Sie musste wissen, was in dem Schloss vor sich ging, und im Internet hatte sie nichts darüber gefunden. Das bedeutete, dass sie sich bei den Einheimischen umhören musste. Sie beschloss, in der Pension anzufangen, wo sie für eine Woche ein Zimmer gemietet hatte.
    Jean Laguerre, ein wortkarger Mann Mitte dreißig, verbrachte den Tag hinter einer Theke, die zu einer Rezeption umfunktioniert worden war. Als sich Nick dem Pensionswirt näherte, sah sie, dass er Quittungen sortierte und Summen addierte.
    Nick war dankbar, dass er fließend Englisch sprach. Normalerweise blamierte sie sich, wenn sie mit den Einheimischen Französisch sprach. »Entschuldigen Sie, Monsieur Laguerre, aber dürfte ich Sie etwas fragen?«
    »Natürlich.« Er blickte auf einen gelben Lieferschein, während seine Finger auf die Tasten einer alten Rechenmaschine tippten.
    »Ist Ihre Frau da?« Nick ließ ihre Stimme beiläufig klingen. »Ich würde sie gerne etwas über eines der alten Häuser hier in der Nähe fragen.«
    »Adélie ist in der Küche.« Er deutete mit dem Kinn nach hinten. »Wenn Sie da reingehen, dann wird sie wollen, dass Sie ihren Fischfond probieren. Er schmeckt wie Spülwasser und riecht noch schlimmer.«
    »Wow.«
    Er sah sie streng an. »Wenn Sie ihn probieren, dann sagen Sie ihr, dass er göttlich schmeckt, sonst ärgert sie sich und lässt für die nächsten zwei Wochen mein Essen anbrennen.«
    Nick räusperte sich, vor allem, um ein Kichern zu unterdrücken. »Ich bin allergisch gegen Fisch.«
    »Ich wünschte, das wäre ich auch.« Er legte die Quittung beiseite und fing an, die Summen von einer anderen einzutippen.
    Nick ging nach hinten in die Küche, wo Adélie Laguerre vor einem breiten alten Holztisch stand und bis zu den Ellenbogen in zerkleinertem Gemüse und Pilzen steckte. Tafeltrauben, zwei frische Hefezöpfe und mehrere Knoblauchzehen lagen noch in dem Weidenkorb, den sie mitnahm, wenn sie zum Markt ging, und warteten, bis sie dran waren.
    Die französische Küche ähnelte der englischen Küche, wie Nick aufgefallen war. Na ja, bei den Franzosen stand immer eine Flasche Wein herum, aus der sie etwas in das hineingossen, was gerade im Topf auf dem Herd vor sich hin köchelte, und sie waren ein bisschen zwanghaft, wenn es um täglich frisches Brot ging. Aber die Briten waren genauso nervig mit ihrem Tee und ihrem Nachtisch nach dem Essen.
    Die dunkelhaarige Frau lächelte, als Nick hereinkam, aber wie ihr Mann hörte sie nicht auf zu arbeiten. »Ich habe gerade Ihr Zimmer gemacht, Mademoiselle. Sie sind sehr ordentlich für eine Amerikanerin.«
    Nick, die die zweideutigen Komplimente der Franzosen gewöhnt war, grinste. »Ich reise mit leichtem Gepäck. Madame, der Tankstellenbesitzer hat mir erzählt, dass Sie Ihr ganzes Leben in St. Valereye verbracht haben. Stimmt das?«
    »Ja, das ist so.« Mit einer kurzen Bewegung ihres Küchenmessers schnitt die Pensionswirtin den Strunk von einem Brokkoli ab und fing an, ihn in einen Haufen kleine Röschen zu zerteilen. »Meine Großeltern kamen mit meinem Vater aus Périgueux, als er noch ein Junge war, um vor dem Krieg zu fliehen. Ich wollte nach Paris gehen, als ich jung war, aber Papa erlaubte es nicht. Also heiratete ich Jean, was fast genauso gut war – er stammt aus Marseille«, fügte sie hinzu. »Warum fragen Sie?«
    »Ich habe mich gefragt, ob Sie etwas über das alte Schloss drüben auf dem Hügel wissen?« Nick deutete in die grobe Richtung.
    Adélie legte das Messer aus der Hand und

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