Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
Sie nicht an Cyprien.« Er beugte sich herunter, damit er mit ihr auf Augenhöhe war. »Ich werde tun, was ich kann, aber Sie müssen sich disziplinieren.«
    Sie verströmte jetzt gerade mehr Duft; der ganze Raum roch nach Lavendel. Zum ersten Mal nahm sie auch seinen Duft wahr. Es war der von Sandkuchen, der frisch aus dem Ofen kam. Vanillekuchen.
    Die Körper der Kyn sonderten einen süßen Duft ab, der wie ein Superpheromon wirkte; dadurch konnten sie Menschen jagen und bannen, um ihr Blut zu trinken. Alex hatte nicht gewusst, dass dieser Duft auch auf die Kyn selbst wirkte, aber dann fiel ihr ein, wie oft der Duft von Rosen – Michaels Duft – sie erregt hatte. Andere Kyn-Düfte hatten nicht den gleichen Effekt. Philippes Duft löste ein warmes, sicheres Gefühl in ihr aus. Der von Valentin Jaus ließ sie etwas Vertrautes, Schönes empfinden, war wie die Umarmung eines Freundes.
    Korvels Duft löste in ihr nur den Wunsch aus, ihn zu schlagen.
    Irgendwann würde Alex die Pheromone der Kyn untersuchen und herausfinden, was es damit auf sich hatte. Jetzt musste sie zuerst herausfinden, wie groß ihre Probleme tatsächlich waren. »Eliane behauptet, dass das, was ich empfinde – dieser Sygkenis -Trennungsschmerz –, noch schlimmer werden wird. Kann ich das kontrollieren?«
    »Das Band zwischen Meister und Sygkenis auf die Probe zu stellen löst Qualen aus«, meinte Korvel. »Es zu leugnen lässt jene, die darunter leiden, wahnsinnig und gewalttätig werden.«
    »Was?« Sie war entsetzt darüber, dass Michael ihr das nie erzählt hatte. Was wusste sie noch alles nicht? »Wie schnell geht das? Wie kann ich es erkennen?«
    Er stand auf und wich auf einmal ihrem Blick aus. »Sie sind anders. Mein Meister sagt, menschlicher als wir. Für Sie ist es vielleicht nicht genauso.«
    »Dann beschreiben Sie mir, wie es ungefähr ist.« Als er nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Korvel, ich wusste nichts davon, und ich kann nicht ändern, was ich nicht verstehe. Reden Sie mit mir.«
    »Sie können es nicht ändern. Sie werden völlig die Kontrolle verlieren.« Er sah sie an. »Es wird entweder Ihr Band zu Cyprien zerstören oder Ihren Verstand.«
    Wenn sie in ihrer Beziehung zu Michael bisher den Verstand verloren hatte, dann war das rein sexuell gewesen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert.«
    »Wie ich schon sagte, Sie sind anders.« Korvel zuckte mit den Schultern.
    Alex hätte ihn gerne geschlagen, aber nur, weil das, was er sagte, Sinn machte. Sie war mit den Nerven am Ende, konnte nicht mehr klar denken – und in letzter Zeit war die Wut ihr ständiger Begleiter. Dann waren da noch Thierry Durand und der Wahnsinn, in den er verfallen war, als er glaubte, man hätte seine Kyn-Frau zu Tode gefoltert. »Wenn ich das tue – wenn ich gewalttätig werde –, wird Richard mich dann an Michael zurückgeben?«
    »Vielleicht, wenn Sie tun, um was er Sie bittet«, sagte Korvel, während er zur Tür ging.
    »Und wenn ich das nicht tue? Was dann?«
    »Wenn Sie Ihr Band zu Cyprien verlieren, wahrscheinlich nichts. Aber wenn Sie den Verstand verlieren …« Er blickte über die Schulter zu ihr zurück. »Dann wird er mir befehlen, Sie zu köpfen.«
    Was Adélie ihr erzählt hatte, trieb Nick noch einmal aus der Pension, um noch einige Runden durch die Dorfläden zu drehen. Sie kaufte ein paar überteuerte Kleinigkeiten, um den Ladenbesitzern und Verkäufern noch mehr Geschichten zu entlocken, aber es war gar nicht schwierig, diese zum Reden zu bringen. Alle mochten weder das Schloss noch den mürrischen Verwalter.
    »Zwei Zigeunerfamilien sind vor einem Monat hier durchgezogen«, erzählte ihr der Lebensmittelhändler. »Sie wollten am Fluss campen und fanden einen Platz in der Nähe von le château , wo der Baske sie nicht sehen konnte.«
    Nick entdeckte einen Schlagschrauber neben dem Kühlregal mit dem Fleisch und nahm ihn in die Hand. »Ist der zu verkaufen?«
    »Nein. So etwas verkaufe ich nicht.« Er blickte den Schlagschrauber stirnrunzelnd an. »Den muss jemand hier vergessen haben.« Er sah Nick an. »Die Zigeuner bleiben sonst immer den ganzen Sommer, aber sie zogen schon einen Tag später weiter. Die Frau kam her, um Vorräte einzukaufen, bevor sie nach Norden fuhren. Sie erzählte mir, dass sich das Wasser im Mondlicht rot verfärbt und dass ihr Hund bis zum Morgengrauen gebellt hat.«
    Nick sammelte noch anderen interessanten Klatsch über Vater Claudio und das Schloss. Der Dorfpriester war von der

Weitere Kostenlose Bücher