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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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damit, dass er sich vorbeugte und seine Stimme zu einem verführerischen Flüstern senkte. »Für dich tue ich doch alles, Baby.«
    Dann hau ab und vergiss, dass du mich jemals gesehen hast . Nick lächelte, obwohl sie ziemlich genervt war. »Lebst du hier?«
    »Hier und in unserem Landhaus«, erklärte Bernard ihr. »Mein Vater ist der Bürgermeister des Dorfes.«
    Das änderte die Sache. Nick bemerkte das Fehlen von Bartstoppeln und das Silent-Poets-T-Shirt. Der Bürgermeistersohn versuchte vielleicht, sie auf sehr plumpe Art anzugraben, aber er war vermutlich noch ein Junge. »Wie alt bist du?«
    »Einundzwanzig. Älter als du, chérie .« Er wackelte mit den Augenbrauen. »Alt genug, eh ?«
    Nick fühlte sich tausend Jahre alt. Sie hatte Jungs, die auf ein Abenteuer aus waren, so satt, genauso wie eine Welt, in der sich alles nur um Lust zu drehen schien. Sie hatte seit achtundvierzig Stunden nicht geschlafen. Sie hatte etwas vor, bei dem sie schlimmstenfalls erschossen und bestenfalls umkommen würde. Auf Bernards Annäherungsversuche konnte sie wirklich verzichten.
    Ich muss die Madonna finden. Benutze ihn.
    »Alt genug«, stimmte sie zu. Er starrte auf ihre Finger, die mit dem Stiel des Weinglases spielten. »Hast du schon mal was von der Goldenen Madonna gehört?«
    »Lettice, die Frau des Fleischers, ist ganz verrückt nach der Madonna. Hat Statuen in ihrem Laden, im Garten, in ihren Fenstern …« Er zuckte mit den Schultern, als wolle er andeuten, dass sie nicht ganz bei Trost war, aber nichts dafür konnte. »Ich nicht so sehr. Warum soll ich in die Kirche gehen, wenn ich kann mit echten Frauen zusammen sein, verstehst du?«
    Nick bezweifelte, dass er bei den Frauen schon besonders weit gekommen war, aber sie nickte zustimmend. »Ich möchte die Madonna gerne fotografieren. Weißt du, wo Lettice wohnt?«
    »In der Wohnung über der Fleischerei«, sagte Bernard. Er nahm den Ärmel ihrer Jacke zwischen seine Finger und zog langsam und vielsagend daran. »Aber, hey, du gehst doch jetzt nirgendwo anders hin als hier, oder, Baby?«
    »Ja, stimmt.« Nick fing seine Hand ein und presste ihre Finger darum. »Hast du Lettice jemals irgendwo außerhalb des Dorfes gesehen?«
    »Sicher. Sie geht sehr oft in den Wald.« Bernard leckte sich über die Lippen und bewegte die Beine, um die Erektion zu verstecken, die gegen den Schritt seiner Shorts drückte. »Sie pflückt les cèpes , die wilden Pilze, die sie im Laden verkauft. Willst du auf dein Zimmer gehen, Baby? Wir beide werden haben viel Spaß.«
    Für einen Moment stellte Nick es sich vor. Seine Bierfahne überdeckte den Duft seiner Haut nicht, und sein Penis stand hoch und bettelte sie an wie ein freundlicher Welpe. Er würde grob und ungeschickt sein oder schnell und ungeschickt, aber das spielte keine Rolle. Jungs wie er lernten schnell. Jung und stark wie er war, würde er bis zum Morgengrauen durchhalten. Und bis dahin konnte sie ihm ein paar Tricks beibringen.
    Er schob seine Hand über ihre, die auf dem Tisch lag. »Komm schon«, drängte er. »Machen wir Magie.«
    Seine Berührung ließ das schwache Glimmen des Begehrens in ihrem Bauch aufflammen. Warum sollte sie nicht? Nick hatte nicht oft Sex, und sie vermisste es, vermisste die Haut-an-Haut-Intimität und die willkommene Erlösung durch den Höhepunkt. Er würde es lieben, und bei ihr war er sicherer aufgehoben als bei irgendeiner schmuddeligen Rucksacktouristin, die sich durch Europa schlief und dabei Geschlechtskrankheiten verbreitete. Er ist so alt wie ich damals, als ich …
    »Nicht heute Abend.« Angewidert von sich selbst trank Nick ihr Weinglas aus und klemmte ein paar Geldscheine darunter. »Danke, Bernard.« Sie stand auf und beugte sich dann vor, um das Portemonnaie aufzuheben, das auf dem Boden neben seinem Stuhl lag. Sie drückte es ihm in die Hand. »Du solltest jetzt nach Hause gehen. Dich ausruhen, verstehst du, für die Damen.« Ohne sich noch einmal nach ihm umzusehen, verließ sie das Café.

 
    6
    Weihrauch und Pfefferminz, Purpur und Nelken … Ring an ihrem Finger und Schellen an den Zehen … für sie scheint die Sonne, wo immer sie wird gehen …
    John Keller rollte in weichen Stoff hinein und hustete. Sein Hals war wund, und seine Nase schmerzte. Der ekelhafte Geschmack in seinem Mund sagte ihm, dass er sich übergeben hatte, aber sein Magen schien jetzt wieder in Ordnung zu sein, wo er …
    Wo war er?
    Er stützte sich auf die Ellenbogen und sah sich im Raum um. Er erkannte

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