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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Seneschall berührte seinen Hals. »Nachdem sich mein Lord aus seinem Grab erhoben hatte, wurden wir vom Sheriff verfolgt. Ich wurde gefangen genommen und hing an einem mit Kupferstacheln gespickten Seil. Seitdem habe ich es.«
    »Sie und Richard sind zusammen gestorben?« Alex ging zu ihm und schob seine Hand weg, um sich die Narben besser ansehen zu können. »Wie?«
    »Mein Lord kehrte aus dem Heiligen Land zurück und erkrankte an der Pest«, erklärte Korvel ihr. »Ich war sein Diener und bekam die gleiche Krankheit, während ich ihn pflegte. Ich wurde nur einen Tag nach ihm zu Grabe getragen.«
    »Dann ist er also nach Hause gekommen und hat Sie angesteckt. Netter Boss.« Das komische Tattoo bestand tatsächlich aus einer Reihe von flachen, merkwürdig grün gefärbten Narben. Jede war so fest, dass ihr Fingernagel keine Delle hinterließ, wenn sie hineindrückte. »Wie lange hat der Sheriff Sie dort hängen lassen?«
    »Ich weiß es nicht. Wochen. Vielleicht sogar Monate.« Er starrte auf sie herunter. »Was soll das? Wollen Sie mich auch untersuchen?«
    Alex zuckte zurück. Sie wollte keine Hautproben von ihm nehmen. Es war ihr egal, was mit seinem Hals passiert war. Sie wollte Michael, in dieser Minute, und so dringend, dass sie am liebsten geschrien hätte. »Mir war nur langweilig. Sie können jetzt wieder die Festung bewachen gehen.«
    »Ich möchte gerne mit Ihnen reden.«
    Wenn er nicht aufhörte, so verdammt höflich zu ihr zu sein, dann würde sie schreien. »Wir reden doch schon.«
    Er zögerte, als suche er nach den richtigen Worten. »Sie lösen zu viel Unruhe unter den Männern aus.«
    Auf jeden Fall hatte sie die Wachen damit in Atem gehalten, sie wieder einzufangen. »Hör zu, Kumpel, ich habe nicht darum gebeten, hierhergebracht zu werden.«
    »Wie Sie dem gesamten Haushalt mehr als deutlich gemacht haben«, versicherte er ihr. »Ich spreche nicht von Ihren Fluchtversuchen.«
    Alex runzelte die Stirn. »Über was dann?«
    »Ihre Anwesenheit bringt die Männer durcheinander. Durch Sie sind sie unruhig. Sie interessieren sich jeden Tag ein bisschen mehr für Sie.« Korvel ging zum Fenster und schloss es, dann starrte er auf einen Punkt an der Wand. »Ich habe meinen Lord davon in Kenntnis gesetzt.«
    »Na, danke auch.« Alex war immer noch nicht sicher, was er ihr damit sagen wollte. »Soll das heißen, dass ich allen auf die Nerven gehe? Das passiert auch bei Leuten, die ich mag.«
    »Nein. Sie sind zu verletzlich, zu offen.« Jetzt sah er auf sie herunter. »Wenn Sie weiter in Sicherheit sein wollen, dann müssen Sie anfangen, sich sittsam zu benehmen, so wie die anderen Frauen in der Festung.«
    Die anderen Frauen in der Festung schwiegen, hielten den Blick meistens gesenkt und knicksten alle fünf Sekunden vor Richard. »Keine Chance, Hauptmann. Ihre Männer werden sich einfach mit mir abfinden müssen.«
    »Sie wollen mehr tun.« Ein Muskel unter Korvels rechtem Auge zuckte. »Stefan und der Kerkermeister haben schon genau geplant, wie sie Sie unter sich aufteilen werden, wenn Richard ihnen die Erlaubnis gibt, Sie zu benutzen.«
    Sie aufteilen ? »Sehr komisch.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Bald werden die Männer wohl nicht mehr auf die Erlaubnis meines Lords warten. Ich kann nicht Tag und Nacht auf Sie aufpassen und gleichzeitig über meinen Meister wachen.«
    Das war kein Scherz. Alex war nicht blind; ihr war aufgefallen, wie jeder männliche Kyn in der Festung abgesehen von Korvel und Richard sie ansah. Nach einem Jahr mit Michael wusste sie auch, dass sich die meisten Kyn nicht wie moderne Männer benahmen. In der damaligen Zeit waren Frauen rechtlos und wertlos gewesen und oft schlimmer als Tiere behandelt worden.
    Und offenbar hatten Stefan und der Kerkermeister genau das mit ihr vor.
    Es hätte sie wütend machen sollen, und wahrscheinlich würde es das auch, wenn sie länger darüber nachdachte, aber Korvel tat ihr einen Gefallen, indem er sie warnte.
    »Ich provoziere sie nicht absichtlich«, versicherte sie ihm. »Das würde ich nicht tun; ich bin nicht dumm.«
    »Das weiß ich.« Seine Stimme klang nicht mehr so feindselig. »Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie niemals mit einem der Männer alleine sind.«
    »Richtig.« Sie presste die Finger an ihre Schläfen, hinter denen es schmerzhaft pochte. »Was kann ich tun, damit es aufhört?«
    »Halten Sie Ihre Gefühle im Zaum. Zeigen Sie Ihre Wut nicht länger. Je emotionaler Sie werden, desto stärker wird Ihr Duft. Denken

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