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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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mache. Heute habe ich nur herausgefunden, dass Ihr Meister eigentlich tot sein müsste.« Sie druckte den zweiten Satz Berichte aus und schob sie zu einem Stapel zusammen. »Wo ist diese Frau? Ich möchte gerne diejenige kennenlernen, die es erträgt, siebenhundert Jahre mit diesem Bastard und seinem Scheiß verheiratet zu sein. Sie muss über ausgesprochen viel Geduld verfügen.«
    »Lady Elizabeth residiert im Westflügel.« Korvel streckte die Hand aus. »Ich werde ihr die Berichte bringen.«
    »Ehrlich, es wäre wirklich hilfreich, wenn ich mit ihr sprechen könnte.« Alex spürte, wie sich der Haarknoten an ihrem Hinterkopf ein wenig löste, doch sie ließ sich weiterhin nichts anmerken. »Richard behauptet, er leide an unregelmäßigen Blackouts, seit er ein Veränderter ist. Vielleicht kann sie mir Einzelheiten über das verraten, an das er sich nicht erinnern kann.«
    »Ich werde ihr Euer Anliegen ausrichten.« Er nahm ihr die Berichte ab. »Sie haben die ganze Nacht und den ganzen Tag gearbeitet. Es wird Zeit, etwas zu essen und zu ruhen.«
    Alex streckte sich. »Klingt gut.«
    Korvel durchsuchte ihre Taschen und ihre Jacke, bevor er sie aus dem Kerker zurück in ihr neues Zimmer brachte. Aus diesem waren alle Möbel außer einem Bett und einem Tisch entfernt worden. Es gab keine Überwachungskameras, aber Kupfergitter waren vor den beiden Fenstern angebracht worden, und die Tür zu der angrenzenden Suite war mit einem Bolzenschloss versehen. Eine offene Flasche Wein stand neben einem leeren Glas auf dem Tisch, und ein paar frische, zusammengefaltete Kittel lagen auf dem Fußende des Betts.
    »Bis morgen«, sagte Alex, als der Seneschall sie einschloss. Sie ging zum Tisch und goss sich ein Glas Blutwein ein, verzog jedoch das Gesicht, als sie ihn trank. Das gesamte Blut in Dundellan schmeckte irgendwie komisch. »Geht doch nichts über einen lausigen Schlummertrunk.« Sie löste die Spange, die ihr Haar hielt, und fing den schmalen Schraubenzieher auf, den sie darin versteckt hatte. Dann machte sie sich an dem Bolzenschloss zu schaffen.
    Es dauerte zehn Minuten, um die schwarze Platte des Schlosses zu entfernen und den Schließmechanismus im Innern zu lösen.
    Niemand befand sich im angrenzenden Schlafzimmer, aber es war nicht leer geräumt worden. Alex nahm sich zwei Haarnadeln und eine kleine Diamantbrosche aus einer hübschen Porzellanschmuckdose auf dem Schminktisch. Weil sie wusste, dass Korvel ihre Taschen durchsuchen würde, wenn er sie beim Herumlaufen erwischte, steckte sie alles in ihren BH, bevor sie zur Tür ging und sie einen Spalt weit öffnete.
    Keine Wachen; der Flur war leer.
    Niemand hatte Alex in Dundellan herumgeführt, aber sie hatte sich alles gemerkt, was sie bei ihren bisherigen Fluchtversuchen gesehen hatte, deshalb erkannte sie, wo sie war. Sie musste nur kurz den Flur hinunter und durch einen weiteren laufen, um in den Westflügel zu gelangen.
    Sie erwartete, auf Wachen zu treffen, aber offenbar schätzte Lady Elizabeth ihre Privatsphäre. Jetzt musst du nur noch herausfinden, welcher der vielen Räume ihrer ist …
    Süßer, süßer Junge .
    Der ekelhaft süßliche Duft von Lilien flutete durch Alex’ Kopf, zusammen mit dem Bild eines jungen Mannes in einer weißen Satinrobe. Rote Flecken waren auf den Aufschlägen zu sehen, und noch mehr Blut tropfte von einer frischen Bisswunde an seinem Hals. Angst und Entsetzen standen in seinen Augen, die so weit aufgerissen waren, dass Alex das Weiße um die dunkelbraune Iris sah.
    Sie haben versucht, dich von mir fernzuhalten, nicht wahr? Als ich dich zu mir rief .
    Alex schwankte unter der Wucht der lachenden, mörderischen Gedanken und wappnete sich dagegen, indem sie eine Hand gegen die Wand stützte, während noch mehr Bilder ihren Kopf füllten.
    Ein älterer Mann mit langen braunen Haaren erschien neben dem Jungen in der weißen Robe. Er kniete mit nackter Brust und schwitzend, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Eine nackte Frau mit kurzen schwarzen Haaren schleppte sich nach vorn und kauerte sich neben ihn.
    Der Junge in der weißen Robe bewegte keinen Muskel, aber Tränen liefen seine Wangen hinunter.
    Ich werde sie für dich bluten lassen . Dolchartige Fingernägel an einer dunklen, monströsen Hand schlitzten der Frau die Kehle auf und öffneten die Arterien, sodass das Blut heftig nach allen Seiten spritzte.
    Der Junge stand wie erstarrt, die Augen auf die sterbende Frau gerichtet, während der gefesselte Mann nach vorn

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