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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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meinte Nick, während sie zurück ins Zimmer kam. Anhand der Geräusche, die sie machte, nahm Gabriel an, dass sie sich auszog.
    »Auf dem Land, nichts Besonderes, aber es ist abgelegen und sicher. Wir könnten dort hinfahren und uns eine Weile verstecken. Bis du wieder bei Kräften bist.«
    Gabriel wurde jetzt erst klar, dass er wirklich absolut alles verloren hatte und vollkommen mittellos war. »Ich werde Geld und Papiere brauchen, wenn ich reisen will.«
    »Darum kann ich mich kümmern«, versicherte sie ihm. »Willst du, dass ich einen von deinen Freunden anrufe und ihnen sage, dass es dir gut geht?«
    »Es gibt niemanden, den du anrufen könntest.« Er zog das zu weiche Kissen unter seinem Kopf hervor und warf es zur Seite. »Mein Anwesen liegt bei Toulouse, in den Bergen in der Nähe der Grenze. Dort muss ich hin.«
    Kleidung fiel auf etwas aus Holz. »Ja, aber solltest du den anderen – wie hast du sie genannt, die Kyn? – nicht mitteilen, dass du den heiligen Freaks entkommen bist?«
    Es war eine bittere Tatsache, dass diese Menschenfrau mehr für ihn getan hatte als seine eigenen Leute. »Wenn mein Leben ihnen wichtig gewesen wäre, dann hätten sie mich nicht in den Händen meiner Folterer gelassen.«
    Sie sagte für eine lange Zeit nichts, und dann fragte sie: »Hast du denn keine Familie?«
    Gabriel schob den Gedanken an Angelica beiseite. »Mein Tresora , Dalente, kümmert sich um mein Anwesen in Toulouse. Er ist ein Mensch, aber ich habe absolutes Vertrauen in seine Loyalität. Er wird für mich sorgen und alles arrangieren, was ich sonst noch brauche.«
    Einer ihrer Stiefel fiel mit einem leisen Knall auf den Boden. »Dann habt ihr Typen also wirklich menschliche Diener? Wie in den ganzen Vampirfilmen?«
    »Unsere Tresori dienen uns, indem sie uns während des Tages schützen und sich um unsere Angelegenheiten kümmern, aber sie sind eher wie Freunde, denen wir vertrauen.« Dalente würde wissen, was in den zwei Jahren seit Gabriels Gefangennahme mit den Kyn passiert war. Wenn es keine andere Möglichkeit gab, dann würde Gabriel Michael dazu überreden, ihm irgendwo in Amerika Zuflucht zu gewähren.
    »Wir sind nicht weit von Toulouse entfernt«, meinte Nick. »Ich kann dich morgen Nacht hinfahren.«
    Wenn er noch mehr Zeit mit ihr verbrachte, würde er nicht mehr in der Lage sein, sie gehen zu lassen. »Ich schaffe es allein, danke.«
    »Du hast kein Geld«, erklärte sie ihm, »und selbst wenn du dir eine Bus- oder eine Zugfahrkarte kaufst, glaube ich nicht, dass du auf diese Weise reisen möchtest. Nicht bei all den grünen Narben, die du hast. Die Leute werden ausflippen.«
    »Dalente hält im Haus Geld und Papiere für mich bereit«, sagte er. »Er wird mir das Geld telegrafisch anweisen.«
    »Für das du einen Ausweis brauchst, um es abzuholen. Es ist einfacher, wenn ich dich nach Hause bringe.« Ihre Stimme kam näher. »Wie haben sie dir solche Brandwunden zugefügt?«
    »Sie haben mir Rosenkränze umgehängt.« Gedankenverloren fuhr er mit der Hand über eine der harten Narben auf seiner Brust. Während des ersten Jahres seiner Gefangenschaft waren das Brennen und die offenen Wunden, die die Kupferperlen verursachten, besonders quälend gewesen. Doch mit der Zeit war der Schmerz langsam abgeebbt, bis er kaum mehr als ein ziehendes, warmes Gefühl auf seiner unvernarbten Haut spürte – und dort, wo er schon einmal verbrannt worden war, gar nichts mehr.
    »Aber …« Nicks leichtes Gewicht senkte die Seite des Bettes ab, als sie sich auf die Kante setzte. »Ich weiß, dass Kreuze euch nicht verbrennen können. Warum tun Rosenkränze das?«
    »Sie bestanden aus Kupferperlen, die in Weihwasser getaucht waren.« Mehr sollte sie darüber eigentlich nicht wissen, aber Gabriel gab alle Zurückhaltung auf und erzählte ihr von der einzigen Schwäche der Kyn. »Nur Kupfer kann uns verletzen. Es durchdringt unsere Haut, vergiftet uns, und wenn wir länger damit in Kontakt kommen, entstehen Brandwunden wie diese.«
    Sie berührte sein Kinn. »Warum hat der Kupferknebel dein Gesicht dann nicht grün gemacht?«
    »Das Metall war nicht rein, das Kupfer war mit Zinn oder einem anderen Metall gemischt.« Er drehte sich auf die Seite zu ihr um und hatte plötzlich den erschreckenden Verdacht, dass sie genauso nackt war wie er. »Ich kann meine Narben unter der Kleidung verstecken und einen Menschen dazu bringen, mich nach Hause zu fahren. Du musst dir um mich keine Sorgen machen.«
    »Hey.« Nick nahm

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