Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)
seine Hand. »So schnell wirst du mich aber nicht los. Ich bin motorisiert, ich habe Kontakte, und ich weiß, was du bist und was du brauchst. Ich werde deine Tresora sein, bis du wieder zu Hause bist.«
Von allen Sachen, die sie für ihn tun sollte, fiel nicht eine unter die normalen Tätigkeiten der Tresori . Sein Verlangen nach ihr würde sich nicht mehr kontrollieren lassen, und es würde Nicola das Leben kosten. Außerdem verabscheute er den Gedanken, dass sie die Rolle seiner Dienerin spielen sollte. »Es wäre nicht angemessen. Ich würde dir nur Schmerzen zufügen.«
»Na ja, du kannst es versuchen .« Sie war nicht wütend; sie lachte ihn aus. »Ich hätte da andere Ideen.«
»Das meinte ich nicht.« Gabriel ließ seine Finger über die feinen Härchen auf ihrem Handrücken wandern. »Claudio wird die Brüder kontaktieren, sobald er wieder bei Bewusstsein ist. Er wird berichten, dass ich geflohen bin, und ihnen eine Beschreibung von dir geben. Dalente wird mich beschützen, aber du musst Frankreich so bald wie möglich verlassen.«
»Mit den heiligen Freaks werde ich schon fertig«, entgegnete sie und legte sich neben ihn. »Außerdem kann ich sie kommen sehen. Du nicht.«
Die Berührung ihres Körpers zeigte ihm, dass sie tatsächlich keinerlei Kleidung trug, und eine Welle der Neugier durchfuhr ihn. Hätte er sich nicht so gegen den Gedanken gewehrt, sie wie im Wald zu benutzen, dann hätte er sich jetzt auf sie gelegt und ihr Sachen ins Ohr geflüstert, während er ihre Schenkel auseinanderschob und in die Blume feuchter, weicher Hitze dazwischen glitt.
»Nicola, was zwischen uns passiert ist …« Er wusste nicht, wie er ihr sagen sollte, dass es nicht reichte, dass er mehr von ihr wollte, als sie überleben konnte. Er konnte das Wagnis eingehen oder nicht – es liefe auf dasselbe hinaus. »Ich hätte dich nicht berühren dürfen.«
»Kein Problem. Du musst mich nicht noch mal berühren.« Sie wollte sich erheben. »Du solltest jetzt besser schlafen.«
»Nein.« Gabriel schlang einen Arm um ihre Hüfte. »Ich meinte, ich hätte deine Freundlichkeit nicht so ausnutzen dürfen, wie ich es getan habe.«
»Weißt du was, Gabriel?« Sie beugte sich vor, bis ihr süßer Atem seinen Mund erhitzte. »Ich bin nicht so verdammt nett.«
»Ich habe dich gezwungen …«
»Niemand«, sie rollte sich auf ihn, bis sie auf ihm saß, und legte die Hände auf seine Schultern, »zwingt mich zu irgendetwas. Ganz egal wie attraktiv und sexy sie sind oder wie gewählt sie sich ausdrücken.«
Sie verstand l’attrait nicht oder die Tiefe seines eigenen Verlangens. »Es gibt Wege, auf die ich dich beeinflussen kann, ohne es zu wollen.«
»Ich tue, was ich will, wann ich es will, mit wem ich es will. Hey.« Sie setzte sich auf und presste ihre Scheide gegen seine halb erigierte Länge. »Vielleicht bin ich es, die dich benutzt. Hast du darüber schon mal nachgedacht?«
»Damit triffst du eine schlechte Wahl. Du kannst mich zu nichts gebrauchen.« Es sei denn, sie bewegte sich weiter auf ihm.
Sie beugte sich vor und küsste seine Nasenspitze. »Du wärst überrascht. Ich schätze, dass mein Wortschatz sich um zweihundert Prozent verbessert haben wird, wenn wir in Toulouse ankommen.«
Als sie über ihn kletterte, um sich auf die andere Seite zu legen, versuchte Gabriel zu begreifen, was sie da gesagt hatte. Sie schien ein einziger Widerspruch zu sein, mit dem Selbstbewusstsein einer reifen, erfahrenen Frau, der Verwegenheit einer rebellischen Jugendlichen und der Verspieltheit eines Mädchens, das gerade erst zur Frau wurde. Sie hatte eine eher einfache Ausdrucksweise, aber er nahm an, dass es eher an fehlender Ausbildung als an Dummheit lag.
Es sei denn …
Gabriel erinnerte sich, dass er ihre Gesichtszüge nachgefahren war und keine Falten gefühlt hatte. Plötzlich erfüllte ihn kaltes Entsetzen. »Wie alt bist du, Nicola?«
Sie schmiegte sich an ihn. »Ich feiere meine Geburtstage nicht mehr. Ich habe keine Familie, also bringt mir niemand eine Torte oder Geschenke.«
Diese Bemerkung klang gleichgültig, aber er hörte die Einsamkeit dahinter. »Wenn du es tätest, wie alt wärst du dann?«
»Sechsundzwanzig, obwohl ich überall, wo ich hinkomme, meinen Ausweis vorzeigen muss.« Wieder war da dieser schroffe Unterton in ihrer Stimme, dieses Mal voller Feindseligkeit.
Er entspannte sich. »Gut.«
»Nein, es ist nervig. So, und wie sieht diese Sache bei dir aus?«
Er hatte keinen Geburtstag mehr gefeiert,
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