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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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noch mehr entsetzen.
    Gabriel holte den Schwarm zurück und beobachtete durch dessen Augen, wie die Brüder entkamen. Während er das tat, summte das Blut, das er von dem Menschen getrunken hatte, in seinen Adern und heilte seine letzten Wunden, gab ihm neue Kraft.
    Er holte sein Schwert und hielt den Griff mit heißer Faust fest, während er das Zimmer durchsuchte. Die Motten, die auf der Suche nach der vermeintlichen Wärme im Lichtkegel der Taschenlampe, die Nicola fallen gelassen hatte, flatterten, kamen zu ihm. Er brauchte sie, um sie so schnell wie möglich zu finden und es ihr zu erklären.
    Bringt mich zu ihr .

 
    13
    Gabriel folgte den Motten durch die überwucherten Ruinen des Gartens seines Tresoras und in den Wald, wo er während der vergangenen Jahrhunderte so viele friedliche Stunden verbracht hatte. Noch mehr Motten kamen aus den Bäumen und gesellten sich zu denen, die er aus dem Haus mitgenommen hatte, und fügten ihre Insektenaugen denen der anderen hinzu, bis er seine Umgebung klar erkennen konnte.
    Er fand Nicolas Motorrad anhand der Abgasgerüche und des hellen orangefarbenen Scheins des immer noch warmen Motors. Sie hatte es zwischen zwei Bäume gestellt und mit blattreichen Ästen bedeckt, die sie von einem Baum abgerissen hatte. Doch von ihr war in der Nähe des Motorrads nichts zu sehen.
    Mithilfe der ovalen, komplexen Augen der Vielen folgte Gabriel einer Spur sehr schwacher orangener Punkte über den schmalen, kaum sichtbaren Pfad auf dem Waldboden, den Nicola beim Durchgehen hinterlassen hatte. Er schlängelte sich durch die Bäume und durch Büsche mit abgerissenen Ästen und stieg über umgefallene Stämme.
    Gabriel folgte ihr für mehrere Minuten, bevor die Motten ihm schließlich die dunkle Gestalt einer Frau zeigten. Nicola saß mit dem Rücken gegen eine dicke Eiche gelehnt. Sie hätte dunkelrot sein müssen, die Farbe, in der Motten menschliche Gestalten wahrnahmen, aber ihre Farbe war heller, so pink und zart wie ein Erröten.
    »Nicola.« Er blieb nur wenige Meter entfernt von ihr stehen und sog die Luft ein. »Mein Gott. Du bist verletzt.«
    »Ich habe nicht … Ich bin nicht …« Die Umrisse ihrer Hände bewegten sich von ihrem Gesicht zum Boden, und ihre Farbe wechselte von Pink zu Rosa. »Mir geht es gut.«
    »Ich rieche Blut.« Als ihm die rot-orangefarbene Spur wieder einfiel, ging er zu ihr, ignorierte ihr Zusammenzucken und erkannte durch die Augen der Motten eine kleine Wunde an ihrem Hals. »Die Männer, die eingebrochen sind, haben dich angeschossen.«
    »Nein. Ein Querschläger hat ein Stück Putz abgeschlagen, das mich verletzt hat.« Sie legte die Hand über die Wunde. »Warst du das? Das mit dem Ungeziefer? Hast du sie aus dem Boden und den Wänden kommen lassen und all das?«
    »Ja, das war ich. Das ist mein Talent.« Er kniete vor ihr. Die Scham über das, was er getan hatte, schien weit entfernt und unantastbar, aber er bedauerte, ihr Angst gemacht zu haben. »Ich war wütend und verlor die Kontrolle darüber. Es tut mir so leid, dass ich dich erschreckt habe.«
    »Ich dachte, du wärst wütend auf mich, dass du …« Sie wandte sich ab, und ihre Stimme klang rau. »Du musst dir jemand anderen als Tresora suchen, Gabriel. Ich bin nicht die Richtige dafür. Ich kann das nicht länger.«
    »Ich verstehe.« Der letzte Rest seines Herzens starb in seiner Brust, und er sackte in sich zusammen. »Wärst du so nett, mir noch einen letzten Dienst zu erweisen?«
    »Ich bringe dich hin, wo immer du willst.«
    »Ich habe nur noch ein einziges Ziel.« Er hielt ihr das Schwert hin. »Es ist sehr scharf. Wenn du es genauso schwingst wie den Baseballschläger, dann sollte es meinen Kopf mit einem Hieb abtrennen.«
    Sie sog erschrocken die Luft ein. »Du willst, dass ich dir mit dem Schwert den Kopf abschlage?«
    »Ja.«
    »Tatsächlich.« Ihre Stimme wurde scharf. »Und wie würdest du es finden, wenn ich es dir stattdessen in den Hintern schiebe?«
    »Vlad der Pfähler hätte vielleicht anders darüber gedacht, aber das wird mein Leben nicht beenden«, erklärte er ihr. »Ich habe einen der Menschen getötet, die ins Haus eingedrungen sind. Sieh es als ausgleichende Gerechtigkeit.«
    »Ich werde dir deinen verdammten Kopf nicht abschlagen, Gabriel.« Sie stand auf. »Dumm. Das ist so dumm, diese ganze Sache; das ist so sinnlos. Mach es nicht noch schlimmer.«
    »Ich stimme dir zu.« Er würde sie überreden müssen. »Mein Leben wurde von Mördern und Dieben und Lügnern

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