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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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den Dienst der Kyn gestellt hatten.
    Die Vielen flogen in das Marmorzimmer und zeigten ihm die leeren Wände und die Reste der Drogenbestecke, die von den Süchtigen, die das Haus benutzt hatten, liegen gelassen worden waren. Sie fanden Marmorsplitter und Staub, die auf das Schicksal von Gabriels Statuen hindeuteten.
    Hatten die Brüder jede einzelne zerstört?
    Durch das Summen der Vielen und das Rauschen in seinem Kopf hörte Gabriel Gewehrfeuer und den Schrei einer Frau. In die kalte Wut ergoss sich heißer Zorn. Der Schwarm wogte um ihn herum, von seinem Willen gehalten, aber ohne Ziel. Er hob eine Hand und teilte den Schwarm, schickte die Hälfte aus dem Zimmer. Durch ihre winzigen Augen sah er Männer in schwarzer Kleidung, die ihre Gewehrkolben benutzten, um das zerbrochene Glas aus den Fensterrahmen zu schlagen, bevor sie hineinkletterten. Alle drei trugen Nachtsichtgeräte, und einer von ihnen bekreuzigte sich, bevor er die Waffe hob und den Raum durchsuchte.
    Brüder. Gabriels Tresora umzubringen hatte nicht genügt. Jetzt wollten sie die Frau töten, die er liebte.
    » Sors de là «, flüsterte Gabriel.
    Die Vielen zerstreuten sich und bildeten dann eine beinahe solide horizontale Säule, als sie aus dem Zimmer schwärmten.
    » Fils de chienne «, schrie einer der Eindringlinge und schlug nach einer einzelnen Wespe, die um seinen Kopf flog. Als die Säule ihn in das Zimmer trieb, drehte er sich um und schrie.
    Die Vielen schluckten den Mann und seine Angst und trieben ihn in Gabriels Hände. Er biss tief in den Hals des Mannes, sodass das Blut heiß herausquoll, und nahm einen tiefen Schluck.
    Ein Mann rannte bis zur Schwelle und richtete seine Waffe auf Gabriel. » Mais qui diable êtes-vous ?«
    » Ange de la mort «, sagte Gabriel zu ihm und ließ den bewusstlosen Eindringling zu Boden fallen. Um ihn herum begannen die Müllhaufen zu rascheln. »Hast du Gott deine Sünden gebeichtet?«
    » Maledicti .« Der Mann schoss auf ihn.
    Gabriel zog die Vielen aus dem Boden vor ihm herauf, und ihre schwarzen harten Körper bildeten einen festen Schild. Er stieß mit der Hand gegen die sich windende Masse aus Käfern und Kakerlaken. » Baise-toi .«
    Die Wand wurde dicker, reichte jetzt bis zur Decke. Auf der anderen Seite hörte der Mann auf zu schießen und blickte in dem Moment auf, in dem die Wand auf ihn niederstürzte.
    Gabriel ließ den zweiten Mann liegen, der versuchte, sich aus einem Berg hungriger Käfer zu befreien, und ging zurück in die Bibliothek. Die Vielen, erregt vom Blut, das sie gekostet hatten, und nach mehr verlangend, drängten sich hinter ihm wie der schlagende Schweif eines wütenden Kometen. Sie zeigten ihm Dalentes Kiste und Gabriels Schwert, das immer noch auf dem Boden lag, wo Nicola es fallen gelassen hatte. Nicola war verschwunden – und dann hörte er das Knattern ihres Motorrads, das auf den Wald hinter dem Haus zufuhr.
    Nicola.
    Eine Kugel traf Gabriels Arm, drang jedoch nicht ein. Stattdessen schien sie abzuprallen. Eine zweite zischte an seinem Gesicht vorbei, als er sich bückte, um das Schwert aufzuheben. Er musste sich die Durchschüsse nicht ansehen, um zu wissen, dass die Kugeln kupferummantelt waren.
    » Allez à l’enfer «, schrie der dritte Bruder heiser und drehte seine Waffe, richtete sie auf Gabriels Kopf.
    Fahr zur Hölle . Aber da war er doch schon.
    » Tais-toi .« Gabriel holte mit dem Arm aus und warf sein Schwert.
    Die Klinge lenkte den Schuss, der auf Gabriels Gesicht zielte, ab und trennte dem Mann sauber den Kopf ab. Sein Körper sackte nach vorn, während der Kopf in die Halle hinausrollte. Die Vielen legten sich wie eine Decke über die Überreste und machten sich darüber her.
    Die Vielen zeigten ihm einen Mann, der einen anderen aus dem Haus und in einen wartenden Lieferwagen trug. Er hätte ihnen befehlen können, den Wagen zu zerschmettern und die beiden zu verschlingen, aber er konnte Benaits Stimme in seiner Erinnerung widerhallen hören.
    Im Gegensatz zu dir bin ich kein Monster .
    Deshalb wird dich von nun an nichts als Dunkelheit umgeben .
    Dann hörte er Nicolas Stimme, scharf und missbilligend: Hätte Jesus das getan?
    Er war kein Monster. Er war verloren, allein und verängstigt. Er wusste nicht länger, wer er war oder was er tun würde. Diese Männer zu töten konnte das nicht ändern oder seine Leiden vergelten. Es würde Nicola, die ihm nichts als Freundlichkeit gezeigt hatte, die ihr Leben zweimal riskiert hatte, um ihn zu retten, nur

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