Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)
Handschuh aus.
»Es braucht viel Mut, auf eine wehrlose Frau zu schießen«, sagte Lucan.
Überall im Club explodierten volle Flaschen wie Bomben und überschütteten alle, die in ihrer Nähe standen, mit ihrem Inhalt.
Dwyers Hand zitterte, als er die Waffe auf Lucan richtete. »Bleib stehen. Sonst schieße ich.«
Lucan bleckte die Fangzähne. »Nur zu.«
Alle noch intakten Glühbirnen im Club explodierten gleichzeitig. Dwyer schrie und drückte ab, als Lucan nach ihm griff, und er feuerte erneut, als Lucans bloße Hände sich auf seine Brust legten. Dann fiel ihm die Waffe aus den Händen, und er begann zu zucken. Krämpfe schüttelten ihn, er röchelte, und Blut strömte aus seiner Nase, seinen Ohren und seinem Mund, seine Knochen brachen, seine Gliedmaßen schlugen hilflos um sich, während er auf der Bühne zusammenbrach.
Wesley Dwyer war fast tot, als sein Körper explodierte.
»Rafael.« Sam schloss die Augen, und der kalte Schmerz in ihrer Seite breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. »Sorg dafür, dass es Chris gut geht.« Sie hustete und spürte Flüssigkeit in ihrer Lunge.
Der Seneschall sah auf. »Mylord, kommt schnell.«
Sam sah Lucans Gesicht über ihrem und sah, dass seine Lippen sich bewegten, aber der Schmerz zog sie fort von dieser Welt, und sie wusste, dass sie nicht mehr bei ihm bleiben konnte. Dann spürte sie seine Hand auf ihrem Gesicht, spürte, wie seine Arme sie hochhoben, und ließ sich von ihm in die Nacht hinaustragen.
Michael verfolgte Faryl aus dem Club und in die Gasse, die sie für einen zivilisierteren Kampf vorbereitet hatten. Alex gelang es, sich seinem Griff zu entwinden, aber der Veränderte warf sie gegen eine Wand, sodass ihr die Luft wegblieb.
»Faryl.« Michael hielt das Schwert hoch und umrundete ihn, folgte jeder Bewegung des Veränderten. »Dein Bruder ist hier. Deine Familie leidet. Willst du zu deinem Leben als Kyn zurückkehren?«
Der Veränderte erstarrte, und seine riesigen Augen blinzelten, während er den Blick auf Michael konzentrierte. Aus seinem Maul kam ein einziges, entstelltes Wort. »Nein.«
Michael nickte. »Dann erlaube mir, deine Qualen so zu beenden, wie Lucan es getan hätte. Schnell und sauber.«
Faryl stieß ein langes, tiefes Geräusch aus, dann fiel er vor Michael auf die Knie.
Alex kam mühsam wieder auf die Füße. »Michael, töte ihn nicht. Ich glaube, ich weiß, wie ich ihn heilen kann.«
»Es gibt keine Heilung für das, was wir sind.« Er senkte das Schwert und trennte mit einem einzigen Schlag Faryls Kopf sauber von seinem Körper. Dann sah er in das entsetzte Gesicht seiner Sygkenis . »Das ist es, was er hasste. Ein Kyn zu sein.«
Gard trat vor und fiel vor dem entstellten Körper seines Bruders auf die Knie. Hilflos blickte er zu Michael auf. »Danke, Seigneur.«
Alex schüttelte langsam den Kopf. »Wir können das nicht länger tun. Sie zu töten ist keine Lösung.« Sie trottete zurück in den Club.
Michael steckte sein Schwert in die Scheide und sah Byrne und Jayr auf sich zukommen. »Es ist vorbei.«
»Glückwunsch zu Eurem Sieg, Mylord«, sagte Byrne.
Michaels Blick wanderte zu der zusammengesackten Gestalt von Gard Paviere. »Niemand hat heute Abend gesiegt«, versicherte er dem Suzerän, bevor er Alex folgte.
Die Kyn beseitigten bereits die sichtbaren Spuren dessen, was im Club passiert war. Die Überreste des Menschen, der auf Detective Brown geschossen hatte, waren verschwunden. Aufgrund der Art seines Todes würden Lucans Männer diese lieber zerstören, als zu gestatten, dass man sie fand, das wusste Michael.
Thierry wachte bei Richard, der Cyprien erklärte: »Deine Sygkenis ist Lucan und der Menschenfrau, auf die geschossen wurde, nach oben gefolgt.«
»Was werdet Ihr mit Lucan machen wegen seines Verrats?« Michael musste es wissen.
»Er hat mich nicht verraten.« Richard zog sich den Umhang um. »Ich befahl ihm, mich zu töten, wenn offensichtlich werden würde, dass ich den Kampf gegen mein Leiden verliere.« Er hielt inne. »Er scheint zu glauben, dass das der Fall ist.«
Michael wusste, dass der Highlord gegen seine Veränderung ankämpfte. Das Wissen, dass er mutwillig seine Diener getötet hatte, beunruhigte ihn jedoch. »Und habt Ihr es?«
»Noch nicht. Noch für einige Zeit nicht, glaube ich. Sollen wir nach oben gehen und sehen, wie es Lucans kleiner Menschenfrau geht?« Richard deutete auf den Fahrstuhl.
Die Milde des Highlords wegen des Anschlags auf sein Leben hätte ihn warnen
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