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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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kamen in jenem Jahr vor der Ernte, wie sie es oft taten. Einer der jungen Bauern stiftete unsere Leibeigenen dazu an, die Felder anzuzünden. Er ließ sie schwören, dass sie lieber ihre eigenen Kinder verhungern sehen würden als zuzulassen, dass auch nur eine Handvoll Korn einen englischen Bauch füllt.« Seine Stimme wurde leise. »Viele Kinder starben in diesem Winter, zusammen mit ihren Eltern und Verwandten.«
    Jayr dachte an die verbrannten Felder, die sie bei ihrer ersten und einzigen Reise nach Schottland gesehen hatte. Alle hatten die Engländer dafür verantwortlich gemacht, sogar die Schotten selbst. »Das wusste ich nicht.«
    »Ich habe versucht, den Anstifter zu finden, aber er verschwand. Vielleicht ist er mit den anderen verhungert. Robert Bruce spielte den Politiker; er machte die verdammten Engländer für die abgebrannten Felder verantwortlich, und die schmückten sich gerne damit. Es verstärkte den Ruf der Grausamkeit ihres Königs und machte diejenigen zu Märtyrern, die den Hungertod gestorben waren.« Byrnes Tonfall wurde ironisch. »Sie gewannen, wir wurden Händler, und sie schrieben die Geschichtsbücher. Niemand kann diese Worte kennen, es sei denn, er hat sie gehört.«
    »Einer der Neuankömmlinge muss dort gewesen sein«, meinte Jayr. »Angesichts des Talents der Lady könnte es eine Art Warnung sein, ein Hinweis auf Ärger, der uns droht.« Sie holte ihr Funkgerät heraus. »Ich werde die Männer benachrichtigen und sie – «
    »Nein.« Byrne nahm ihr das Gerät weg und warf es ins Feuer.
    Sie hatte noch andere; es spielte keine Rolle für sie. Es war die Art, wie er mit ihren Sachen umging, die sie wütend machte. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um gegen die Verschwendung von Material zu protestieren, auch wenn Byrne Material dieser Art niemals schätzen würde. »Mylord, es könnte eine Drohung gegen Euch sein, gegen das Realm. Ich kann Euch nicht beschützen, wenn Ihr mir nicht erlaubt – «
    »Ich habe alle meine Feinde getötet, bevor ich Schottland verließ«, erklärte er ihr. Er starrte einen langen Moment auf seine Hände. »Niemand wird mir streitig machen, was mir gehört.«
    Jayr wusste, dass er jetzt nicht vom Realm sprach. »Erlaubt mir zumindest, weitere Nachforschungen anzustellen«, sagte sie. »Wir kennen diese Neuankömmlinge nicht. Während ihres Anfalls sprach Lady Alexandra von Rache. Vielleicht kann sie uns mehr über denjenigen sagen, von dem die mörderischen Gedanken kamen. Ich schwöre, ich werde sehr diskret sein.«
    »Du wirst nur mir Bericht erstatten«, erklärte er schließlich. »Über alles, was du erfährst. Sag nichts zu Cyprien, Alexandra oder den Männern.«
    Traute er ihr nicht? »Wie immer, Mylord.« Sie dachte an die schlecht gewählten Farben des Italieners. »Könnte dieser Killer in einen Racheakt wegen der Jardin -Kriege verwickelt sein?«
    »Ich denke nicht«, erklärte Byrne. »Nachdem Harold tot war und die Sechs die Kontrolle über die Jardins übernommen hatten, ließ Richard alle Verräter zusammentreiben und exekutieren.«
    »Vielleicht hat jemand überlebt.« Jayr spürte, wie ihr ein merkwürdiger Schauer über den Rücken lief, fast so, als stünde jemand hinter ihr und starrte sie wütend an. Sie blickte sich um, aber sie waren allein. »Einer der Neuankömmlinge könnte ein alter Feind sein.«
    »Ich habe langsam den Eindruck, dass dieses Turnier verflucht ist.« Byrne lief zur Tür. »Es ist spät, und es gibt nichts, was wir heute Nacht noch tun können. Komm mit.«
    Philippe erwachte früh an diesem Nachmittag und ging, nachdem er sich angezogen hatte, zu Cyprien und Alexandra, um nach ihnen zu sehen. Sie schliefen beide noch im angrenzenden großen Schlafzimmer. Vor ihrer Entführung hatte Alexandra kaum je den ganzen Tag geschlafen und schien nicht so viel Ruhe zu brauchen wie andere Kyn. Und die quälende Zeit beim Highlord hatte sie noch unruhiger gemacht, sodass sie schon beim kleinsten Geräusch aufwachte.
    Dass sie hier so tief schlief, gefiel Philippe. Sie musste sich erholen; sie hatte in den letzten Monaten so viel durchmachen müssen.
    Es würde nicht schwer sein, hier im Realm Ruhe zu finden. Ein König hätte sich in den Gemächern wohlgefühlt, die Byrne für sie hergerichtet hatte, dachte der Seneschall, als er die schweren Brokatvorhänge zuzog, um die letzten Sonnenstrahlen auszusperren. Zarte violette Emaille umrandete die weißen Marmorsteine an den Wänden. Die Mitte einiger Steine zierte

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