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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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gesagt, als Michael in Irland anrief, um ihm sein Angebot zu unterbreiten. »Ich könnte es jetzt von dir einfordern, ohne den Priester zu schonen.«
    »Das wäre Euer Recht, Mylord«, erwiderte Cyprien. »Es liegt jedoch in meiner Macht, es verschwinden zu lassen, bevor Eure Männer es in Besitz nehmen. Genau wie John Keller.«
    Das Schweigen, das folgte, war kurz. »Du machst mich wütend, Michael.«
    Man konnte Richard Tremayne nicht wütend machen und erwarten, danach noch lange zu leben, aber Michael fand, es war das Risiko wert. »Es muss ein Gefühl sein, als würde die eigene Autorität infrage gestellt, Mylord. So, wie Ihr meine infrage gestellt habt, als Ihr den Befehl gabt, Keller zu töten.«
    Richard lachte. »Das habe ich. Also gut, Michael. Ich werde Vater Keller sein Leben schenken, solange er sich nicht mehr in Kyn-Angelegenheiten einmischt oder zu den guten Brüdern zurückkehrt. Sollte er das tun, endet unsere Vereinbarung genauso wie sein Leben.«
    Cyprien hatte selbst immer noch Bedenken, Alexandras Bruder am Leben zu lassen, aber die waren nicht so wichtig wie eine gute Beziehung zu seiner Sygkenis . Wenn klar wurde, dass er sich in Keller getäuscht hatte, dann würde er Falco benutzen, um es schnell und ohne Aufsehen zu erledigen.
    Cyprien wartete noch eine Stunde, dann wollte er nicht länger auf die Stimme der Vernunft hören. Das dauert zu lange. Er ging zum Fenster und blickte auf den runden Vorplatz vor dem Haus. Wenn Alexandra in zehn Minuten nicht zurück war, dann würde er sie suchen gehen.
    »Ein Attentäter wüsste das zu schätzen«, sagte Jaus direkt hinter ihm. »Ihr mit dem Rücken zur Tür, in Gedanken meilenweit weg.«
    Michael wandte den Kopf. »Ich vertraue darauf, dass es zumindest in Eurem Haus keine Attentäter gibt.« Sein Blick fiel auf die Akte, die Jaus in der Hand hielt. »Habt Ihr ihn identifiziert?«
    »David Montague«, sagte Jaus. »Ein früherer Auftragskiller. Er hörte schon vor ein paar Monaten auf damit, offenbar, um seinen persönlichen Vorlieben zu frönen. Meine Jäger fanden Spuren von sechs Morden in seinem Haus, aber keinen Hinweis darauf, warum er versuchte, Jema Shaw und Euch zu töten. Ich habe befohlen, die Leiche in seinem Haus zurückzulassen. Es ist jedoch noch nicht vorbei.«
    Cyprien hörte zu, während Jaus ihm von dem Angriff auf Jema Shaw am Museum erzählte und dass Thierry Durand die drei Männer, die daran beteiligt waren, umgebracht hatte.
    »Thierry hat Miss Shaw gerettet?« Das konnte kein Zufall sein. »Wieso war er da?«
    »Ich habe keine Erklärung für seine Anwesenheit vor dem Museum«, gestand Jaus. »Vielleicht kam er rein zufällig dazu.«
    Cyprien war sich da nicht so sicher. »Er ist vielleicht zum Museum gegangen, um etwas über Miss Lopez in Erfahrung zu bringen.«
    »Ja, jetzt erinnere ich mich. Sie hat da mal gearbeitet.«
    »Zumindest wissen wir jetzt, dass Thierry nicht für den Mord an Montague verantwortlich sein kann. Er war auf der anderen Seite der Stadt am Museum.« Michael wurde etwas bewusst. »Es muss eine Verbindung zwischen Montague und den drei Männern geben, die Thierry umgebracht hat. Das wird auf die Kyn hinter diesen Angriffen schließen lassen.«
    »Wenn es eine gibt, dann werden meine Männer sie finden.« Jaus seufzte. »Michael, ich habe genug Männer bei der Polizei, um Jema zu beschützen und alle Beweise zu vernichten, die die Kyn mit diesen Morden in Verbindung bringen, aber wir können nicht zulassen, dass Thierry weiter Menschen umbringt. Ich glaube, er ist inzwischen vielleicht zu gefährlich geworden, um ihn noch lebend zu fangen.«
    »So dankt Ihr es ihm, dass er Jema gerettet hat?«
    »So beschütze ich meine Stadt vor einem Wahnsinnigen, der Menschen niedermäht und seinen Weg mit ihren Gliedmaßen pflastert«, erwiderte Jaus ruhig. »Selbst vor einem, in dessen tiefer Schuld ich stehe.«
    Cyprien rieb sich über die Augen. »Also gut. Gebt Euern Männern einen entsprechenden Befehl. Was soll ich Alexandra sagen? Jamys?«
    »Es ist besser, das nicht zu erwähnen«, schlug Jaus vor. »Lasst den Jungen glauben, sein Vater sei in einem fairen Kampf gefallen, nicht …« Ein Tumult im unteren Stockwerk lenkte ihn ab. »Ein Anschlag.«
    Michael folgte ihm zur Tür, als er Alexandra seinen Namen rufen hörte.
    Jaus rannte, aber Cyprien dauerte es über die Treppe zu lang. Er sprang über den Balkon die neun Meter hinunter auf den Boden. Alexandra und Falco trugen Jamys Durand zwischen sich.

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