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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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verzog das Gesicht, als er sie ansteckte, und bot John ebenfalls eine an. »Du auch?«
    »Ich rauche nicht.«
    »Du trinkst nicht, du rauchst nicht, was machst du denn?«, fragte Hurley, während er die nächste Treppe hinauflief.
    John hatte das Gefühl, dass der Leiter der Einrichtung eine Beratung dringender brauchte als seine Schützlinge. Nachdem sie an noch mehr zusammenstehenden Teenagern vorbeigelaufen waren, fragte er: »Wie viele Jugendliche haben Sie hier?«
    »Offiziell? Hundertfünfzig, unsere vom Staat genehmigte Kapazität.« Hurley nahm die Zigarette aus seinem Mundwinkel, schnupperte, murmelte: »Verdammte Scheiße«, und schloss dann die Besenkammer auf. »Inoffiziell dreihundert oder so. Die Zahl verdoppelt sich immer nach dem ersten Schnee, wenn die kleinen Goldstücke feststellen, dass sie erfrieren können, wenn sie da draußen übernachten. Wir legen für die Überzähligen Decken und Schlafsäcke in den Gemeinschaftsräumen aus.«
    »Gibt es denn keinen anderen Ort, an den sie sich wenden können?«
    »Es gibt die staatlich finanzierten Einrichtungen, aber die nehmen keine Drogensüchtigen, Triebtäter oder Brandstifter, es sei denn, sie unterziehen sich einer psychiatrischen Behandlung und haben bis ein Jahr vor der Aufnahme eine lupenreine Akte.« Er suchte in der Besenkammer nach etwas. »Ein paar Resozialisierungsheime nehmen schwangere Mädchen auf, aber keine Jungs. Die Obdachlosenheime für Erwachsene nehmen alle, die bereit sind, sich verprügeln und vergewaltigen zu lassen, sobald die Lichter ausgehen.«
    Hurley nahm sich einen Schrubber und einen Eimer und gab den Schrubber John. In den Eimer hatte er eine große Flasche mit Universalreiniger gestellt.
    »Wofür ist das?«
    »Für dein erstes Beratungsgespräch.« Hurley ließ die Zigarette fallen und trat sie mit der Spitze seiner schmutziggrauen Sneaker aus. »Ein sehr schwieriger Fall. Eine unserer Künstlerinnen. Geh einfach dem Gestank nach.«
    John folgte Hurley zu einem der Badezimmer. Die Tür stand auf, und er roch den Gestank schon aus zwei Metern Entfernung. »Gibt es ein Problem mit der Hygiene?«
    »Nein«, erwiderte Hurley und bedeutete John, ihm zu folgen.
    John blieb an der Badezimmertür stehen, wo ein Haufen Anziehsachen lag. Eine dicke junge Frau befand sich mitten im Raum. Sie war nackt, auf allen vieren, und bemalte sorgfältig eine Mörtellinie zwischen zwei Kacheln. Wenn der Gestank nicht gewesen wäre, wäre er davon ausgegangen, dass sie dazu einen dicken Schokoriegel benutzte. Ungefähr die Hälfte der Kacheln war bereits auf diese Weise behandelt worden.
    Hurley stellte sich neben ihn. »John, das ist Beanie. Beanie, Süße, das ist John.«
    Das Mädchen wandte ihren großen Kopf und zeigte ein rundes Gesicht, das die typischen Merkmale des Down-Syndroms aufwies. »Hi, John«, sagte sie mit einer lauten und fröhlichen Stimme. »Wie geht es dir? Mir geht es gut.« Sie machte sich wieder an ihr Kunstwerk.
    »Beanie?«
    »Sie sucht sich ihre Namen selbst aus und benutzt sie, bis sie sie leid ist«, erklärte Hurley, während er die Sachen des Mädchens aufhob und sie John gab. »Letzten Sommer war sie Spongebob. Sag John, was du da machst, Beanie.«
    »Ich schreibe«, sagte das Mädchen. Sie setzte sich auf ihre Unterschenkel zurück und betrachtete den Boden. »Siehst du? Genau wie Doogie.« Sie runzelte die Stirn und wischte über eine der Linien.
    »Sie findet, ich habe eine schöne Handschrift. Warum benutzt du Scheiße für dein Kunstwerk, Beanie?« Ein anderer, stärkerer Geruch durchdrang die Luft, als Hurley eine halbe Flasche Reiniger in den Eimer goss und ihn zum Waschbecken trug, um Wasser hineinzufüllen.
    »Warm und weich. Mache meine eigene Farbe.« Das Mädchen betrachtete John. »Du weißt, was da steht?«
    »Nein, tut mir leid«, sagte er und wusste nicht, ob er sich übergeben oder weinen sollte. »Das weiß ich nicht.«
    Sie lächelte und zeigte sehr schlechte Zähne mit mehreren Lücken dazwischen. »Da steht: Beanie ist schön. Beanie ist toll. Beanie ist … Beanie.« Sie machte sich wieder an ihr Werk.
    Dieses Kind hatte in einer Einrichtung für Ausreißer nichts zu suchen. »Hurley.«
    »Spar dir den Atem.« Er stellte den Eimer vor John ab. »Beaniebaby hier kam vor zwei Jahren und suchte nach etwas zu essen und einem Ort, wo sie in Ruhe mit ihrer Scheiße schreiben kann. Wir haben über ihre Fingerabdrücke ihre Identität feststellen lassen. Die Kinder-Klapsmühle, in der sie

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