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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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runterholte« – sie sah, wie Cyprien die Stirn runzelte – »das bedeutet masturbieren, aber ich wurde erst vier Jahre später aufgeklärt, deshalb verstand ich es nicht.«
    »Du dachtest, er liebt dich nicht mehr.« Er zog sie an sich.
    »Bingo. Eines Abends hatte ich einen Albtraum und ging zu ihm. Selbst da lief ich noch immer zu ihm, wenn ich Angst hatte. Ich mochte die Kellers zwar, aber Johnny war derjenige, der die Monster erledigte, die unter meinem Bett lebten.« Sie verzog die Lippen. »Er hatte die Kopfhörer auf, aber er musste gesehen haben, wie aufgelöst ich war, denn er warf mich nicht wieder raus. Er setzte mich neben die Stereoanlage und setzte mir sogar die Kopfhörer auf. Er hörte gerade die Broadway-Aufnahme von Jesus Christ Superstar. Hast du davon gehört?«
    Er nickte.
    »Ich habe diesen starken, unglaublichen Stimmen gelauscht, die diese blöde Bibelgeschichte sangen, die ich nie mochte. Ich fand immer, dass Jesus sich hätte wehren sollen, anstatt sich ans Kreuz nageln zu lassen. Aber als ich die Geschichte so erzählt bekam, mit Worten, die mir nicht fremd waren, verstand ich sie endlich.« Sie schluckte. »Dann kam die Szene, wo Jesus ausgepeitscht wird. Es war schrecklich. Es klang so real, dass ich dachte, sie täten es wirklich – sie würden wirklich jemanden auspeitschen. Ich weiß, dass ich fast die ganze Zeit weinte, aber John schaltete die Aufnahme nicht ab. Er hob mich nur hoch und setzte mich auf seinen Schoß. Und er zwang mich zuzuhören. Ich verstand auch nicht, warum er das tat. Ich habe es lange nicht verstanden.«
    »Alexandra.« Cyprien wischte ihr eine Träne von den Wimpern.
    Sie sah ihn an. »Mein Bruder ist ein Idiot. Ich ertrage es nicht, in einem Raum mit ihm zu sein. Ich würde eher sterben, als zuzulassen, dass ihm jemand wehtut.«
    »Dann ist er sicher, mon amour «, sagte Michael zu ihr, »weil ich jeden umbringe, der versucht, dich anzurühren.«
    Alex schmiegte sich an Cyprien, bis er einschlief. Die Darkyn schliefen eigentlich nicht, sondern fielen in eine Art Starre, aber sie konnte den Moment spüren, ab dem sein Puls nicht mehr langsam schlug, sondern ganz verschwand. Ihrer würde nicht das Gleiche tun, deshalb löste sie sich aus seinen Armen, zog sich an und schlich aus dem Zimmer.
    In Derabend Hall waren jetzt nur noch Sacher und sein Enkel Wilhelm wach, die in der Küche frühstückten. Alex versuchte, sich beim Anblick der dicken, weichen Waffeln mit Karamellsirup, die dampfend auf ihren Tellern lagen, nicht die Lippen zu lecken. Sie haderte noch immer mit der Tatsache, dass sie für den Rest der Ewigkeit nur noch Flüssiges zu sich nehmen konnte.
    »Dr. Keller.« Sacher stand auf und stellte ihr seinen Enkel vor, bevor er fragte: »Brauchen Sie irgendetwas?«
    »Ich brauche einen Wagen, Sach.« Sie wusste, wo sie anfangen musste, nach John zu suchen. »Ich würde gerne in die Stadt ins Krankenhaus fahren und eine ehemalige Patientin von mir besuchen.«
    »Die Sonne ist bereits aufgegangen.« Er nickte zum Fenster. »Vielleicht können Sie den Besuch heute Abend machen?«
    »Ist schon gut. Ich bin nicht so träge wie die anderen Vampire.« Tatsächlich vertrug sie das Sonnenlicht viel besser als Cyprien oder Philippe, noch ein Unterschied in ihrer Mutation.
    Sacher wies Wilhelm an, einen von Jaus’ Wagen vor den Eingang zu fahren, und während sie wartete, untersuchte Alex noch einmal die Hand des alten Tresora .
    »Das sieht heute Morgen schon viel besser aus.« Erfreut stellte sie fest, dass die Entzündung zurückgegangen war und sich erster Schorf gebildet hatte. »Wir säubern das heute Abend noch mal, aber lassen Sie die Wunde heute offen trocknen.«
    »Sie sind sehr nett«, meinte Sacher. »Sind Sie sicher, dass ich Sie nicht fahren kann? Ich müsste nur Wilhelm auf dem Weg an der Schule absetzen.«
    »Schon okay.« Sie lächelte. »Ich bin in Chicago aufgewachsen, und ich bin es ein bisschen leid, immer herumgefahren zu werden.«
    Alex war noch nie Porsche gefahren, aber als sie von null auf sechzig Meilen beschleunigte, bevor sie geblinzelt hatte, beschloss sie, dass sie sich daran gewöhnen konnte. Durch die dunkel getönten Scheiben konnte die Sonne sie nicht blenden, deshalb musste sie ihre Sonnenbrille erst aufsetzen, als sie das Southeast Chicago Hospital erreichte.
    Sie fragte am Empfang nach, ob Luisa noch immer auf der Verbrennungsstation lag, dann fuhr sie mit dem Fahrstuhl in den vierzehnten Stock. Luisa war mithilfe der vier

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