Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Gesichtsausdruck änderte sich, wurde weicher. »Der Pilot, der mein Flugzeug entführt hat, wusste nicht, wer ich bin. Er war geschickt worden, um dich zu entführen und zu ermorden .«
All das war wegen ihr passiert. Liling rollte sich zusammen und presste die Stirn gegen ihre Knie.
Die Priester hatten sie alles über die Maledicti gelehrt, hatten ihr erzählt, wie böse sie waren und dass der Orden gegründet worden war, um gegen sie zu kämpfen. Sie hatten gewollt, dass sie das Gleiche tat. Jetzt sagte Valentin ihr, dass er ein Darkyn war, und alles, was sie über ihn wusste, widersprach den Lehren der Priester.
Es war fast komisch, dass sie jetzt vielleicht eine von ihnen wurde. War es Rache oder eine Art verdrehte Gerechtigkeit? Wusste er überhaupt, was sie war?
»Hast du mir das angetan ?« , fragte Liling, ohne ihn anzusehen. »Hast du mich zu dem gemacht, was du bist ?«
»Ich wollte es nicht. Ich würde dich oder einen anderen Menschen nie zu meinem Schicksal verdammen. Ich kann dir nicht erklären, was passiert ist, nur, dass mein Blut sich mit deinem vermischt haben muss … und dann … « Er brach ab, so als wäre er nicht sicher, wie er es erklären sollte.
Sie hob den Kopf. »Du kannst Menschen das antun, und du weißt nicht, wie es funktioniert ?«
»Unser Blut ist giftig; das wissen wir « , gestand er. »Deshalb versuchen wir nie, jemanden zu verwandeln. In den ganzen Jahrhunderten hat niemand diese Verwandlung überlebt. Aber in den letzten Jahren gab es einige, die nicht gestorben sind. Andere Frauen. Du musst irgendwie wie sie sein .«
Liling wurde kalt. Er wusste nicht, was sie war. Er würde ihr vielleicht nicht glauben, wenn sie es ihm sagte. Es spielte keine Rolle mehr, nicht jetzt, wo Kyan sie gefunden hatte. »Was immer mit mir passiert, ist nicht deine Schuld. Ich mache dir keine Vorwürfe. Aber du musst jetzt etwas für mich tun .«
»Alles .«
»Töte mich .«
Er wich zurück. »Irgendetwas anderes .«
»Du musst es tun .« Sie sah in seinen Augen, dass er es nicht tun würde, fühlte es in der Anspannung seiner Haut. »Also gut .« Sie stieg aus dem Bett und legte die Arme um ihren Oberkörper. Die Tür schien so weit weg, während sie darauf zuhumpelte.
Eine kalte Hand berührte ihren Nacken und hielt sie zurück. »Warum willst du sterben ?«
»Ich will leben .« Der Schmerz in ihrem Körper war nichts im Vergleich zu der Qual in ihrem Herzen. »Aber ich kann nicht. Nicht so. Er ist … Selbst wenn ich fliehen kann … würdest du mich verabscheuen .«
»Niemals .« Jaus drehte sie um und zog sie in seine Arme. »Du wirst leben. Du wirst für mich leben, hörst du mich? Was immer dir Angst macht, wir werden zusammen dagegen kämpfen. Das schwöre ich dir .«
Liling schloss die Augen, als er sie küsste, und spürte, wie etwas durch die schmerzenden Stellen an ihrem Gaumen brach. Er benutzte seine Zunge und strich über die scharfen Spitzen, die in ihren Mund geschossen waren, und sie schmeckte Blut, seines und ihr eigenes.
Er hob den Kopf. »Du musst noch mehr von meinem Blut trinken, damit die Verwandlung abgeschlossen ist. Dann wirst du stärker sein, mehr wie ich sein .«
Lilings Magen zog sich zusammen. Um sein Blut zu trinken, würde sie ihn beißen müssen. »Das kann ich nicht .«
»Du musst .« Er hob ihr Gesicht an und zwang sie, ihn anzusehen. »Wie auch immer es passiert ist, ich habe dir das angetan. Es ist mein Blut, das in deinen Adern fließt. Du bist meine Sygkenis . Du gehörst jetzt mir, Liling. Du musst zulassen, dass ich mich um dich kümmere .«
Lilings Zähne schmerzten, und so schlecht sie sich auch fühlte, ein tiefer, heißer Rhythmus des leeren Sehnens brannte zwischen ihren Beinen. Das Gefühl seines Körpers an ihrem, seines Penis, der sich lang und dick in seiner Hose spannte, weckte dieses Verlangen in ihr. Sie bewegte sich, wollte Abstand zwischen ihnen schaffen, aber ihr Körper hatte andere Vorstellungen. Plötzlich rieb sie sich an ihm, suchend, einladend.
»Siehst du .« Er ließ ihr Haar durch seine Hände gleiten. »Du fühlst es genauso wie ich. Du kennst mich jetzt .« Er küsste die Stelle unter ihrem Kinn, und seine Lippen wanderten dann zu ihren. »Möchtest du, dass ich in dir bin, wenn du mich beißt ?«
Sie konnte nicht sprechen. Er verlangte zu viel von ihr, und sie wollte zustimmen, sich ergeben, genau das tun, was er wollte. Aber wenn sie es tat, dann würde sie ihn vermutlich nie wieder verlassen
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