Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
können.
Valentin nahm ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne und biss darauf, bis sie zitterte. »Du wurdest für mich gemacht, für mein Vergnügen. Ich werde dir alles geben, was du dir wünschst. Willst du mich ?«
Sie wehrte sich gegen ihn, schob und zog an ihm.
Er ließ sie nicht los. »Sag es mir .«
»Ich will dich. Ja. Ich will, dass du in mir bist .« Sie flehte, und es war ihr egal. Sie brauchte das hier; sie brauchte ihn. Er würde dafür sorgen, dass sie sicher war. Er würde ihre Sehnsucht stillen. Er würde den leeren Platz in ihr ausfüllen. Sie wollte, dass er das tat. Sie wollte ihn so tief in sich spüren, dass sie niemals wieder einen Atemzug tun konnte, ohne ihn dort zu fühlen.
»Wenn ich dich nehme, dann will ich nichts mehr vom Sterben hören .« Er klang jetzt wütend, und seine Finger griffen fester in ihr Haar. »Hast du mich verstanden ?«
»Ja .«
Seine Augen veränderten sich, die Pupillen wurden zu Schlitzen, das blasse Blau glänzte leidenschaftlich. »Ich bin jetzt dein Lord. Dein Meister .«
Etwas schmolz in ihr, vielleicht der letzte Rest ihres Widerstandes, vielleicht ihr Herz. »Das bist du .«
»Wer bin ich ?«
»Du bist mein Meister .«
Sie gestattete Valentin, ihren Kopf an seinen Hals zu führen, und dort küsste sie die weiche Haut mit den Lippen. Sie wusste, was er wollte, aber sie wartete, quälte ihn, so wie er sie gequält hatte.
»Liling .« Seine Hand drückte gegen ihren Hals. »Trink mein Blut .«
Ihr Mund öffnete sich, und die ungewohnten Zähne fuhren heraus, schmerzend und begierig auf das, was er anbot. Sie konnte spüren, wie sein Blut unter der Haut pulsierte, zu ihr kam, sie lockte, bis sie mit einem kleinen Laut der Niederlage zubiss und ihre Fangzähne in seinen Hals grub.
»Du hast mir nicht gesagt, dass es hier Alligatoren gibt « , beschwerte sich Rain, als er sich durch eine Ansammlung von kleinen Palmen kämpfte. Eines der fächerförmigen Blätter schlug zurück und traf ihn im Gesicht. »Oder dass ich von rachsüchtigem Unkraut belästigt würde .«
»Es war deine Nase, die uns auf diesen Weg geführt hat .« Farlae blieb stehen und ließ den Blick über das Gebiet vor ihnen schweifen. »Der Alligator hat dich nicht gebissen. Aber wenn du dich weiter beschwerst, dann werde ich das tun .«
»Nein, das wirst du nicht « , prophezeite Rain düster und füllte seine Brust mit der feuchten, kalten Nachtluft. »Wenn wir Jaus finden, dann werde ich ihn bitten, mich mit einem Platz in seinem Jardin zu belohnen. Er wird mich zu seinem Seneschall machen und mir erlauben, so viele Blechspielzeuge zum Aufziehen zu sammeln, wie ich will .«
» Falls wir Jaus finden, bevor ich dich erwürge « , korrigierte Farlae, »werden wir es dem Major melden, und er schickt uns den Hubschrauber, und wir kehren in den Realm zurück. Dann werde ich dich auf jeden Fall erwürgen, denke ich .«
Rain blieb stehen und drehte sich um. »Ich bin doppelt so groß wie du, und ich liebe dich. Mehr als meine Sammlung mit Blechspielzeug zum Aufziehen .«
»Von der du nie genug kriegen kannst « , sagte Farlae. »Gott steh uns bei .«
Rain sprach weiter, so als hätte er nichts gesagt. »Ich mache seit vielen Jahren verruchte Dinge mit dir, die, sollte ich jemals sterben, der Grund sein werden, warum unser Vater im Himmel mich für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren lässt. Und dir haben sie gefallen, sonst hättest du mich längst für einen anderen verlassen. Warum also bist du immer so gemein zu mir ?«
»Wenn ich das nicht wäre « , sagte Farlae, »dann säßen wir im Realm und würden Strip-Monopoly spielen anstatt Suzerän Jaus zu finden .«
Auf Rains breitem Gesicht zeigte sich ein zufriedenes Grinsen. »Wenn wir zurück sind, kannst du der Fingerhut sein .«
Die beiden Männer gingen noch tiefer in das Sumpfgebiet und blieben nur ab und zu stehen, um die Luft zu prüfen. Nach einer weiteren Stunde des Suchens murmelte Rain etwas und hockte sich hin. Er füllte seine Hand mit Wasser und hielt es an seine Lippen.
»Da ist Öl im Wasser « , warnte Farlae ihn. »Davon wirst du krank, und ich werde dich nicht küssen, bis du dir den Mund mit Seife ausgewaschen hast .« Er sah wieder hin, und sein kaputtes Auge wurde schmal, als er die Färbung der Verschmutzung sah. »Das ist kein Öl, das ist Benzin, aber es ist anders als alles, was ich jemals gesehen habe .«
»Kerosin .« Rain hielt sich die nasse Hand an die Nase und atmete ein, und dann probierte er noch
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