Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
sagen. Das passierte bei allen Menschen, die er dazu brachte, ihm das zu verraten, was sie als beschämendes Geheimnis betrachteten. »Es war, als Sie Luisa zum ersten Mal Kamelien gebracht haben. Ich sah Sie und dachte, Sie wären ein Prinz aus dem Märchen. Dann haben Sie mit ihr gesprochen, und ich wusste, dass Sie viel besser sind als ein Prinz. Sie haben Luisa mit so viel Freundlichkeit und Respekt behandelt .« Sie schluckte. »Ich habe sie um ihre Freundschaft zu Ihnen beneidet .«
Valentins Hand zitterte, als er sie in ihr Haar schob und sie um ihren Hinterkopf legte. »Warum hast du mir das nie gesagt ?«
»Sie sind ein wichtiger Mann « , flüsterte sie. »Ich bin nur eine Gärtnerin. Ich wusste, dass ich niemals mit Ihnen zusammen sein kann .«
»Liling .« Er küsste ihre Stirn, ihren Nasenrücken, ihre geschwungene Unterlippe, ihr Kinn und atmete ihren sinnlichen Duft ein. »Da irrst du dich .«
Liling hatte das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben, als könnte sie auf ewig hier an Valentins nackte Brust gelehnt stehen, während ihr Mund prickelte von der Berührung seines Atems. Sie hatte ihm gerade Dinge gesagt, die er niemals hätte erfahren sollen, hatte gehört, wie ihr die Worte ohne Zögern über die Lippen gekommen waren. Als würde es nichts bedeuten, ihre geheimsten Fantasien einem völlig Fremden zu gestehen. Wie konnte sie das tun? Das Gewicht ihrer Scham allein hätte sie zusammenbrechen lassen sollen.
Aber das, was er gesagt hatte, ließ die Glaswände ihrer Scham zersplittern.
Da irrst du dich.
Er wollte sie. Aus irgendeinem Grund fühlte dieser Mann sich auch zu ihr hingezogen, spürte dieselbe Sehnsucht.
»Das glaube ich nicht « , sagte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.
»Warum nicht ?« , murmelte er und zog an ihrem Zopf. »Jedes Mal, wenn du mich angesehen hast, mein Mädchen, habe ich dich auch angesehen .«
»Aber ich weiß, wer Sie sind .« Sie konnte sich einfach nicht in dieses Puzzle einfügen. »Luisa hat mir erzählt, dass Ihnen das Lighthouse gehört und dass Sie in einem Herrenhaus am Ufer des Sees wohnen. Ihnen gehören Firmen, und Sie haben Chauffeure und Diener, und Sie … « Sie hielt inne und schüttelte den Kopf. »Sie könnten jede Frau in der ganzen Stadt haben. Jede Frau, die Sie wollen. Warum sollten Sie jemanden wie mich überhaupt bemerken? Ich bin eine Gärtnerin, ich habe keine Familie, kein Geld. Ich bin keine Amerikanerin, ich bin … ich bin nicht mal weiß .«
»Und ?« Er klang amüsiert. »Ich bin kein Chinese, und du hast mich trotzdem bemerkt. Ich werde dir ein Geheimnis verraten .« Er beugte sich vor. »Ich bin auch kein Amerikaner. Ich bin Österreicher .«
Liling konnte das Lachen nicht unterdrücken, das ihr über die Lippen perlte. »Das hier passiert nicht. Leute wie Sie und ich tun das nicht … Das ist verrückt .«
»Das ist es .« Seine Finger befreiten ihr Haar und strichen es auf ihrem Rücken glatt. »Ich liebe dein Haar. Es fühlt sich an wie ein Umhang aus schwarzer Seide .«
Sie fuhr sich mit der Hand ins Haar, als wollte sie es verstecken. »Ich vergesse immer, es zu schneiden .«
Er umfasste ihr Kinn mit seiner Hand. »Schneide niemals auch nur eine einzige Strähne ab .«
»Es wächst sehr schnell .« Sie hielt den Atem an, als er seine Hand um ihre Kehle legte. »Es würde irgendwann bis auf den Boden reichen. Mr Jaus … «
»Du bist in meinen Armen, Mädchen « , sagte er. »Mein Name ist Valentin .« Als sie nichts erwiderte, verstärkte er den Druck seiner Finger. »Sprich ihn für mich aus .«
Ihr Mund wurde ganz trocken. »Valentin .«
Sein Körper vibrierte an ihrem, als würde sich etwas in ihm losreißen, und dann schob er seinen Arm unter ihren Po und hob sie hoch, trug sie zum hinteren Ende der Kabine. Sie bemerkte erst, dass da ein Bett war, als er sie darauf legte. Der Bezug der Decke, etwas unglaublich Weiches, schmiegte sich an die Unterseite ihrer Beine, als er ihr die Jeans und den Slip auszog.
»Wenn du nicht willst, dass ich dir dein Shirt vom Leib reiße « , sagte er und öffnete seine Hose, »dann musst du es ausziehen .«
Verloren in einem Nebel aus Leidenschaft und Kamelien merkte Liling, wie sie ihr T-Shirt über den Kopf zog. Er wartete nicht, bis sie ihren BH geöffnet hatte, sondern riss die Körbchen nach unten. Sie drückten ihre Brüste nach oben und ließen sie aussehen wie ein Geschenk.
Sie glaubte nicht, dass er sie sehen konnte, denn in der Kabine war es sehr
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