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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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der Zeit gelernt, mit alten Blumensorten umzugehen « , sagte Liling. »Aber ich vermisse immer noch Mrs Chens Garten und ihren hässlichen, schlecht gelaunten, selbstmordgefährdeten gelben Rosenbusch .«
    Eine heftige Turbulenz erschütterte plötzlich das Flugzeug und ließ Valentin die Stirn runzeln und Liling die Hände schützend um ihre Teetasse legen.

6
    Liling sah aus dem Fenster. »Die Wolken da draußen sehen sehr dunkel aus .« Blitze erschienen hell am Himmel, und sie zuckte deutlich sichtbar zurück.
    »Ich dachte, das Wetter würde während des Fluges gut sein .« Valentin drückte den Knopf der Gegensprechanlage auf der Seitenkonsole. »Gibt es ein Problem ?«
    »Wir sind in einen unangekündigten Sturm geraten « , erwiderte der Pilot über den Lautsprecher der Kabine. »Wir gehen auf eine größere Höhe, um das Schlimmste zu umfliegen. Sie sollten angeschnallt bleiben, bis wir durch die Wolken sind .«
    »Danke .« Es missfiel ihm, dass die Stimme des Piloten gezittert hatte, so als wäre er genauso nervös wie Liling. Er sah zu ihr hinüber und bemerkte, dass sie blass geworden war und die Lippen aufeinanderpresste. »Es sollte gleich vorbei sein .«
    Liling nickte, aber ihr Blick blieb auf die Fenster geheftet.
    Die Turbulenzen wurden stärker, bis das Flugzeug sich bewegte, als hätte es Sprungfedern. Liling konnte ihre Teetasse nicht mehr festhalten, sie flog durch die Luft und prallte gegen Valentins Brust.
    »Mr Jaus .« Sie hantierte an ihrem Gurtschloss herum und kniete dann auf dem Boden zwischen ihren Sitzen. Sie wischte die Porzellanscherben weg und drückte ihre Leinenserviette schnell gegen den sich ausbreitenden Fleck. »Haben Sie sich geschnitten? Sind Sie verletzt ?«
    »Ich bin nur ein bisschen nass geworden .« Sie so zu sehen, vor ihm auf den Knien, ließ seine dents acérées schmerzen.
    »Aber der Tee war so heiß .« Sie presste ihre vollen Lippen zusammen, während sie die Serviette hob und darunter sah. Dann wanderte ihr Blick hoch zu seinem Gesicht. »Er muss Sie verbrannt haben .«
    Oh, in ihm brannte es, aber der Tee war nichts verglichen mit ihrer Berührung, ihrem Duft, den mitternächtlichen Freuden, die ihn in der Dunkelheit ihrer Augen lockten. Genau wie letzte Nacht erfüllte das aufreizende Parfüm ihrer Haut, der Duft nach sonnengewärmten Pfirsichen, seinen Kopf, seine Gedanken, sein Blut. Er beugte sich vor und fragte sich, ob ihre Lippen sich so weich und süß anfühlen würden wie ihr Atem auf seiner Haut.
    »Mr Jaus ?« Lilings Lippen öffneten sich, als sie seinen Namen sagte.
    Wenn du sie jetzt küsst, dann wirst du sie nehmen .
    »Es ist alles in Ordnung, Miss Harper .« Als Valentin aufstand, packte er sie und zog sie sanft mit sich nach oben, setzte sie wieder auf ihren Platz. »Ich habe hinten in der Kabine Sachen zum Umziehen « , erklärte er ihr und schnallte sie wieder an. »Bitte entschuldigen Sie mich für einen Moment .«
    Valentin konzentrierte sich darauf, seine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren, während er in die hintere Kabine ging. Er empfand nichts für Liling, genauso wie sie nichts für ihn empfand. Die Turbulenzen mussten seinen Beschützerinstinkt ausgelöst haben; und sein intensiver Duft hätte jeden Menschen in seinen Bann gezogen. Bis er sich umgezogen und beruhigt hatte, würde der Effekt, den l’attrait auf sie hatte, verflogen sein, genauso wie gestern Nacht vor dem Museum. Liling würde niemals erfahren, wie kurz sie – zweimal – davor gestanden hatte, ein Opfer seines wahnsinnigen, verfluchten Hungers zu werden.
    ErmachtesichnichtdieMühe,dasLichtanzuschalten;wiealleDarkynbrauchteeresnicht,umzusehen.ErzogseinJackettaus,risssichdieKrawatteherunterundlegtediegesundeHandandieoberstenHemdknöpfe.WieimmerwiderstandensieseinemeinhändigenVersuch,siezuöffnen.Esmachteihnwütend,soungeschicktzusein,obwohlerwusste,dassesnichtzuändernwar.ErwarvielleichteinKrüppel,abererwürdesichnichtsoweiterniedrigen,dassersichvonjemandanderemanziehenließ.
    Das Hemd war neu und der Stoff um die Knöpfe herum steif und unnachgiebig. Wütend zog er daran und ließ die Knöpfe in alle Richtungen fliegen, als er es sich vom Leib riss.
    »Mr Jaus? Ich habe im Bad ein Handtuch gefunden und einen Erste-Hilfe-Kasten .« Die Kabinentür öffnete sich und ein zierlicher Schatten blockierte das Licht, das aus der Hauptkabine hereinfiel. »Brauchen Sie Hilfe? Ich habe auch etwas Brandsalbe .«
    »Ich habe mich nicht verbrannt .« Er wollte nicht, dass

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