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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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zurückgewiesen. Sie hatte die Verbindung unterbrochen, aber sie konnte die Spur nicht auslöschen.
    Jetzt hatte er sie.
    Es dauerte den ganzen Tag, ihrem Wasser ins Inland zu folgen, durch eine Reihe von Flüssen, die manchmal gerade tief genug für das Boot waren. Er kannte das Wasser, und es zeigte ihm einen sicheren Weg. Er hielt ein letztes Mal zum Auftanken an und benutzte eine Karte und Zeichensprache, um sich die Lage des Sees bestätigen zu lassen.
    »Die Namen stehen nicht mehr auf der Karte, nicht die der Seen draußen im Nationalpark, aber das da ist der Ghost Lake « , erklärte ihm der Tankwart am Pier. »Ganz viel unbewohntes Land, aber man kann da ziemlich gut jagen .«
    »Ja .« Kyan faltete die Karte zusammen. »Gut jagen .«
    Er kaufte einige Flaschen Wasser und kehrte zum Boot zurück. Als er so weit den Fluss hinuntergefahren war, dass sie niemand mehr hören konnte, ging er hinunter in die Kabine. Melanie lag auf dem Bett, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Stoffstreifen geknebelt, den er von dem Laken abgerissen hatte. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah, und sie fing an, an ihren Fesseln zu reißen.
    »Ich werde dich nicht losbinden .« Er nahm ihr den Knebel ab und hielt ihr eine Wasserflasche hin. »Trink .«
    Sie nahm einen Mundvoll und spuckte es ihm ins Gesicht.
    »Du wanderst in den Knast « , sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich schwöre bei Gott , sobald ich von dir weg bin, werde ich jeden Bullen in Florida nach deinem jämmerlichen Arsch suchen lassen, und die werden dich bis in alle Ewigkeit verknacken .«
    »Sie werden mich nicht finden .« Er bot ihr die Flasche erneut an, aber sie wandte den Kopf ab. »Du bist durstig. Trink .«
    »Du bist ein Arschloch . Verpiss dich .«
    Ihre Wut beschämte ihn ein wenig. Sie war vielleicht ein armes, dummes Mädchen, das sich gerne betrank, aber sie war ihm sehr nützlich gewesen. Er war mit ihr intim gewesen. »Wenn du hungrig bist, dann werde ich dir etwas zu essen machen .«
    »Wenn du mich noch einmal anrührst « , erwiderte sie, »dann kotze ich dir ins Gesicht .«
    Er beschloss, ihr Zeit zu geben, sich zu beruhigen, und knebelte sie wieder. »Es tut mir leid, dass ich das tun musste, Melanie. Es ist fast vorbei, und dann lasse ich dich frei. Ich würde dich jetzt gehen lassen, aber ich weiß nicht, ob sie Chinesisch spricht .«
    Melanie funkelte ihn böse an und rollte sich auf die Seite.
    Kyan berührte ihre versteifte Schulter, bevor er wieder ans Steuer zurückkehrte.
    Er fuhr in den Ocala National Forest, sah, wie Häuser und Fabriken verschwanden und das Land wild und unberührt wurde. Schwarzbären beobachteten ihn von ihren sicheren Plätzen auf Bäumen aus, und Rehe flohen vor dem Geräusch seines Motors. Alligatoren trieben im flachen Wasser, und ihre gleichgültigen Augen blinzelten, als er das Bordlicht einschaltete. Motten und Mücken flogen um die Lampen, und ihre Schatten ließen sie so groß wie Vögel aussehen.
    Er schaltete die Lichter und den Motor aus, bevor er in den See stieg und das Wasser benutzte, um das Boot zu einem kleinen Anleger zu steuern. Nachdem er es vertäut hatte, ging er nach unten, um die Amerikanerin zu holen. Er benutzte sein Taschenmesser, um die Seile an ihren Füßen durchzuschneiden, ließ ihre Hände jedoch gefesselt und löste auch den Knebel nicht. »Wir sind da. Du wirst tun, was ich sage, dann passiert dir nichts .« Er nahm ihren Arm und führte sie an Deck.
    Sie sah sich um und zuckte zusammen, als sie die geisterhaften Umrisse des untergegangenen Flugzeugs entdeckte. Sie wehrte sich nicht, versuchte auch nicht wegzulaufen, als er sie auf den Anleger hob und mit ihr zu den Bäumen ging. Sie lief jedoch unsicher, fiel immer wieder hin und stapfte mit schweren Füßen durch die Büsche, sodass Äste brachen und Zweige knackten. Die Geräusche, die sie machte, wurden immer lauter, je näher sie der Hütte kamen, bis er stehen blieb und ihre Hände an die unteren Äste eines Black-Olive-Baums band.
    Die Enge in seiner Brust und seiner Kehle erschwerten ihm das Sprechen.
    »Ich werde zurückkommen und dich holen .« Er konnte sich auch ohne ihre Hilfe verständlich machen. »Was immer passiert, hab keine Angst .«
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, etwas zu sagen, während sie sich gegen den Ast stemmte, an dem er sie festgemacht hatte. Kyan strich mit der Hand durch ihr helles Haar, bevor er sich abwandte und auf die Hütte zuging.
    Wolken bedeckten den Mond, und ein

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