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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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sie die Bücherei betrat. Sie ging zum Erzbischof hinüber, um seinen Ring zu küssen, und leckte ihm dabei anzüglich durch die Spalte zwischen seinen Fingern.
    Hightower warf ihr einen fragenden Blick zu, bevor er ihr bedeutete, sich auf einen der beiden Stühle zu setzen.
    »Was haben Sie vor?«, wollte Cabreri wissen.
    »Ich habe den Auftrag, ihm zu folgen.« Sie setzte sich mit dem Gesicht zum Bischof und zeigte ihm kurz ihre Unterhose, bevor sie die Beine überkreuzte. »Keller wird herausfinden, wo die Maledicti seine Schwester festhalten. Er wird versuchen, sie zu retten, was Sie ihm ohne Zweifel aufgetragen haben. Wenn ich weiß, wo sie ist, gehört sie mir.«
    Hightower lief leicht violett an. »Ich habe Rom klar gesagt, dass keiner von beiden getötet werden darf.«
    Gelina seufzte, während sie ihr Handy herausholte, Stoss’ Privatnummer wählte und dem Bischof das Telefon reichte. »Dann sprechen Sie mit Rom, Eure Exzellenz.«
    »Kardinal, vergeben Sie mir, aber diese Frau, die Sie geschickt haben, sagt, sie wir d … « Hightower hielt inne und hörte mehrere Minuten lang zu. Die Röte in seinen Wagen schwand langsam.
    Gelina hatte keine Ahnung, was Stoss zu Hightower sagte, aber sie war ziemlich sicher, dass es etwas sehr Unangenehmes war. Sie hatte nur ein einziges Mal die Autorität des Kardinals angezweifel t – nur sehr leicht und natürlich nur, um zu sehen, wie er reagieren würd e – , und Stoss hatte sie wieder in die Kammer gesperrt und zwei Stunden allein dort sitzen lassen, bevor er sie wieder herausholte. Dann hatte Stoss zu ihr gesagt, dass sie den Rest ihres Lebens dort verbringen würde, falls er je wieder gezwungen sein sollte, sie dort einzusperren, und dass sie dann nicht auch nur zehn Minuten lang allein sein würde.
    »Ja«, sagte Hightower schließlich. »Ich verstehe. Nein, dem steht hier nichts im Wege. Wir bleiben in Kontakt. Auf Wiederhören.« Er klappte das Handy zu und gab es Gelina zurück.
    »Wie Sie sehen, Eure Exzellenz, sind unsere Befehle ganz eindeutig. Die Ärztin stirbt.« Gelina steckte ihr Stilett in das Tal zwischen ihren Brüsten. »Aber ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihr Bruder zu Ihnen zurückkommt.«
    Sie log den Bischof nicht an. Sie würde Keller nach Arizona bringen und ein paar Wochen mit ihm spielen. Dann würde sie dem Bischof seinen geliebten jungen Priester in Paketen schicken, ein sorgfältig und liebevoll verpacktes Stück nach dem anderen.

17
    »Sind wir jetzt genug gelaufen?«
    »Nein.« Michael führte Alexandra um eine Gruppe von japanischen Touristen herum, die Fotos von dem schmiedeeisernen Zaun machten, der einen berühmten Friedhof umgab. Als einer von ihnen die Linse in ihre Richtung hielt, drehte er das Gesicht weg. »Du wolltest etwas über den Fluch hören und wie es ist, ein Darkyn zu sein, und ich muss dir vieles erklären, das ich dir in einer Bar nicht sagen kann.«
    »Ich glaube nicht an Flüche. Wir könnten in ein Restaurant gehen.«
    Kaum jemand besuchte nachts den Friedhof; Michael drehte um und führte sie durch eines der geöffneten Tore hinein. »Und was sollten wir bestellen?«
    »Dann in eine Fleischerei.« Sie blickte sich um. »Bringst du alle deine Verabredungen an so hübsche Orte?«
    »Hier ist es ruhig.« Er blieb stehen und bedeutete ihr, sich auf eine Besucherbank unter die herunterhängenden Zweigen einer Weide zu setzen. »Ich habe dir erzählt, dass Thierrys Familie und meine im vierzehnten Jahrhundert lebten.«
    »Ich habe ziemliche Schwierigkeiten mit diesem Teil der Geschichte.« Sie deutete auf die Grabsteine mit den eingravierten Namen der Toten. »Das menschliche Leben ist begrenzt. Fünfundsiebzig bis hundert Jahre. Du behauptest, du hättest siebenmal so lange gelebt. Auch wenn du diese Fähigkeit zur Selbstheilung hast, was ist mit Krankheiten? Unfällen? Dingen, von denen du nicht heilen kannst? So etwas muss dir passiert sein, und wenn es keine Ärzte gab, die sich darum kümmern konnte n … « Sie schüttelte den Kopf.
    »In der Zeit, in der ich geboren wurde, gab es all diese Dinge, genauso wie Kriege, Hungersnöte und schreckliche Plagen. Als Thierry, Gabriel und ich schließlich aus dem Krieg heimkamen, wütete in unserer Stadt eine furchtbare Krankheit. Die gleiche Pestilenz, die so viele zur Zeit unserer Großväter umgebracht hatte.«
    »Der Schwarze Tod.«
    Er nickte und setzte sich neben sie. »Als er kam, holte er sich alle: Könige, Herzöge, Barone, Leibeigene, Diebe. Wir

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