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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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anderes.« Sie stieg ein. »Ich fühle mich jetzt viel sicherer.«
    »Schnall dich an«, sagte Cyprien, als er sich hinter das Steuer setzte.
    »Wozu?« Sie saß steif auf dem weichen Ledersitz. »Ich könnte bei einem Unfall nur sterben, wenn ich geköpft werde.«
    »Wenn die Polizei mich anhält und du nicht angeschnallt bist, dann bekomme ich einen Strafzettel.« Cyprien legte seinen eigenen Gurt an. »Ich müsste dann eine beträchtliche Geldbuße zahlen.«
    Alex sah ihn von der Seite an. »Das ist ein Scherz, oder?«
    Er warf ihr einen rätselhaften Blick zu und startete den Motor.
    Cyprien fuhr direkt ins French Quarter und ließ den Wagen hinter einem privaten Jazzclub parken. Als Alex hineingehen wollte, hielt er sie jedoch am Arm fest und führte sie vom Eingang weg. »Lass uns eine Weile spazieren gehen.«
    Als wären sie Touristen oder bei einer Verabredung? »Bist du nicht hungrig oder durstig oder wie auch immer?« Sie war es, und sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie sich keine Spritze gesetzt hatte, bevor sie das Haus verließen.
    »Wir müssen uns unterhalten, bevor wir jagen gehen.«
    »Brrr, Moment mal.« Sie versuchte, ihm ihren Arm zu entreißen. »Ich jage nicht.«
    »Wir müssen reden, bevor ich mich jemandem nähere und ihn dazu überrede, mir ein bisschen von seinem Blut zu überlassen, während du zusiehst, und niemand stirbt.« Er ließ seine Hand an ihrem Arm heruntergleiten und verschränkte seine Finger mit ihren. »Wie würdest du das nennen, abgesehen von einer Jagd?«
    »Ekelhaft.«
    Cyprien seufzte. »Alexandra, wenn du alles verabscheust und ablehnst, was wir sind, und alles, was wir tun, dann wirst du einsam und unglücklich sein. Und sehr dünn.«
    »Ich beiße keine Leute, und ich sauge ihnen kein Blut aus.«
    Er blieb plötzlich vor einer Striptease-Bar stehen und sah sie entsetzt an. »Das Blut, das du dir injizierst, kommt doch nicht von Tieren, oder?«
    Der Türsteher, ein kleiner, drahtiger schwarzer Mann, trat mit einem lüsternen Blick vor. »Hey, Leute, hab jede Menge nackte Ladys, direkt hier. Die hübschesten Mädchen von ganz Orleans. Kommt rein.«
    Alex ignorierte den Mann. »Nein. Ich habe es mit Tierblut versucht, aber mir ist schlecht davon geworden.«
    Cyprien fluchte heftig auf Französisch. »Tu das nie wieder. Niemals. Es kann irreparable Schäden verursachen.« Die langen spitzen Enden seiner dents acérées schimmerten, während er sprach. »Du benutzt Menschen. Nur Menschen.«
    Das Grinsen des Türstehers wackelte. »Wirklich tolle Frauen. Die dicksten Titten auf dieser Seite des Mississippi.« Als er gestikulierte, um zu zeigen, wie dick genau, zitterten seine Hände.
    »Ich werde einen synthetischen Ersatz finden.« Alex blickte Michael düster an. »Hör auf, mir die Hand zu zerdrücken und mir mit deinen Fangzähnen im Gesicht rumzuwedeln.«
    »Persönlicher Striptease zwanzig Dollar«, sagte der Türsteher verzweifelt und wich zurück. »Privates Zimmer. Zwei für dreißig.«
    Cyprien sah aus, als wäre er bereit, den Niemand-stirbt-Teil der Jagd zu vergessen. »Du wirst niemals akzeptieren, was wir sind.«
    »Was ihr seid«, fuhr sie ihn an und war sich bewusst, dass ihre eigenen Fangzähne jetzt zu sehen waren. »Und warum sollte ich nicht nach Alternativen suchen? Glaubst du, ich möchte mich für den Rest der Ewigkeit von Blut ernähren?« Sie breitete die Arme aus und riss dabei unabsichtlich ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild um.
    Das Stahlrohr brach unten ab und das Schild schlitterte in einem Funkenregen über die Straße.
    Das gab dem glotzenden, zitternden Türsteher den Rest. Er stieß ein Keuchen aus, drehte sich um und rannte in die Striptease-Bar. Man hörte ein lautes Klacken, als er die Tür von innen verrammelte.
    Alex blickte von der Tür zum Schild zu Cyprien. »Ich schätze, wir können ihn von der Liste der freiwilligen Spender streichen.«
    Gelina saß im Lesezimmer der Bücherei im Pfarrhaus von St. Luke. Sie hatte auf dem Flug von Rom nach Chicago geschlafen, deshalb war sie nicht müde. Es war schwierig, John Keller darüber jammern zu hören, wie er sie vergewaltigt hatte, aber nicht schlimmer, als den tatsächlichen Sex selbst zu ertragen. Obwohl sie das Doppelleben genossen hatte, das sie nun schon so lange führte, verlor sie in letzter Zeit immer mehr das Interesse an ihrer Arbeit. Die wenigen armseligen Kerle, die Stoss ihr als Belohnung gab, amüsierten sie nicht mehr, nicht nach ihrer letzten großen Aufgabe.

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