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Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition)

Titel: Darkyn: Versuchung des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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würde Sie in dieser Situation retten. Vor allem, wenn Ihr Freund sich Sorgen macht, anstatt sauer auf Sie zu sein.« Sein freundlicher Tonfall wurde eisig. »Sie könnten sogar etwas dafür tun, um es glaubwürdig aussehen zu lassen.«
    »Ich bin bewusstlos in einem Flughafenwarteraum aufgefunden worden, und ein Großteil meines Blutes fehlte.« Sie starrte seine Hände einen Moment lang a n – er trug einen Ring, der ihr bekannt vorka m – und dann in seine Augen. »Würden Sie das tun, um die Lüge, die Sie Ihrer Freundin aufgetischt haben, überzeugend klingen zu lassen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber ich bin kein Arzt.«
    Alex fiel etwas anderes ein. »Ich habe Cyprien versprochen, dass ich es niemandem sagen würde.« Würde er jetzt, wo sie es getan hatte, zurückkommen und die Sache zu Ende bringen? Daran hatte sie noch gar nicht gedacht.
    »Manchmal, Doc, ist es besser, die Wahrheit zu sagen.« Er stand auf und steckte sein Notizbuch ein. »Bis Sie dazu in der Lage sind, können wir nichts mehr für Sie tun. Ich würde mich um professionelle Hilfe bemühen.«
    »Warten Sie.« Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie ihm zur Tür folgte. »Was ist mit dem Aktenkoffer?«
    Er hielt inne. »Welcher Aktenkoffer?«
    Alex hatte der Polizei auch von dem Geld nichts gesagt. Der Aktenkoffer mit dem Geld, das Cyprien ihr dagelassen hatte, stand hinten in ihrem Schlafzimmerschrank. Vier Millionen Dollar würden beweisen, dass sie die Wahrheit sagte.
    Ihr Blick fiel auf den dunklen Ring, den der Detective trug. Es war kein Siegelring, sondern eine quadratisch geschnittene schwarze Kamee mit einem weißen Scherenschnitt, aber nicht von einer Frau, sondern von einem Mann. Der Mann sah auch nach links anstatt nach rechts. Es wäre ihr nicht aufgefallen, wenn Audra Keller nicht Kameeschmuck gesammelt hätte.
    Alex wurde bewusst, warum ihr die Kamee so bekannt vorkam. Eine Schwester im Krankenhaus hatte ganz ähnliche Ohrringe getragen.
    Das ist nur ein dummer Zufall. Gesunder Menschenverstand drückte ihr die Kehle zu, bevor sie noch etwas sagen konnte. Zeig ihm das Geld, und er will wissen, warum Cyprien es dagelassen hat. Dann musst du erklären, dass du gegen deinen Willen einen Mann operiert hast, der spontan heilt, und dass du nicht einmal sicher bist, ob es wirklich passiert ist. Der Bulle hat ein schönes, schnelles Auto. Dürfte ihn nicht allzu viel Zeit kosten, deinen durchgeknallten Hintern in die nächste psychiatrische Abteilung zu verfrachten .
    »Äh, hatten Sie nicht einen Aktenkoffer dabei, als Sie kamen?«, fragte Alex und blickte sich übertrieben auf dem Boden um.
    »Nein, Ma’am.« Er runzelte die Stirn. »Überlegen Sie sich, ob Sie nicht mit jemandem reden wollen, bitte. Das wird Ihnen helfen.«
    Als er gegangen war, lief Alex ins Schlafzimmer und holte den Aktenkoffer heraus. Das Geld, sauber gestapelt und eingewickelt, war real. Was bedeutete, dass Michael Cyprien real war. Sie hatte vier Millionen Dollar bekommen, weil sie einem Killer sein Gesicht wiedergegeben hatt e – oder dafür, dass sie glaubte, es getan zu haben.
    Aber niemand würde für eine heimliche Affäre vier Millionen Dollar bezahlen, also warum sollte Cyprien das für eine unter Drogeneinfluss entstandene Halluzination tun? Sie musste es tatsächlich gemacht haben, und das konnte sie nur getan haben, wenn er tatsächlich spontan heilte.
    Alex’ Magen zog sich zusammen. Was, wenn er das ist, was er zu sein behauptet?
    Sie blickte aus dem Fenster. Ob Vampir oder Verrückter, er ließ vielleicht ihr Haus beobachten. Sie war hier nicht sicher, und wenn sie sich nicht beeilte, dann würde sie herausfinden, was Cyprien war. Ihre Hände begannen wieder zu zittern, während sie den Aktenkoffer zuschlug und ihn aus dem Schlafzimmer schleppte. Nur für den Autoschlüssel blieb sie noch einmal kurz stehen.

9
    In Alexandras Büro war nur Grace Cho, die hinter ihrem Schreibtisch saß und Krankenberichte abtippte. Sie begrüßte John, hielt jedoch nicht in ihrer Arbeit inne.
    »Es tut mir leid, aber ich habe der Chefin versprochen, dass ich das heute noch erledige«, erklärte die Praxishelferin. »Sie überweist bis auf Weiteres alle ihre Patienten an andere Chirurgen.«
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Ich weiß es nicht, Vater. Sie rief hier gestern an, gab mir Anweisungen und legte wieder auf.« Grace schnaubte, dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder weicher. »Sie macht eine schwere Zeit durch. Ich nehme an, ich wäre auch

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