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Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry

Titel: Darling, fesselst du schon mal die Kinder?: Das heimliche Tagebuch der Edna Fry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrs. Stephen Fry
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schwankten. Trübe beobachtete ich sie eine Weile, bis ich endlich schnallte, was sie da machten. Das Herz ging mir auf, und ein breites Lächeln überzog mein Gesicht. Sternsinger!
    Ich lehnte mich aus dem Fenster und rief hinab.
    »Du da! Junge! Den Wievielten haben wir heute?«
    Der größte der drei runzelte die Stirn und sah auf seine digitale Armbanduhr.
    »Heute?«, rief er. »Na was wohl, den dritten Dezember.«
    »O gut!«, rief ich zurück. »Ich dachte schon, ich hätt’s verpasst. Schiebt ab und kommt Weihnachten wieder. Und übt mal noch ein bisschen.«
    Ich schloss das Fenster und sprang mit einem breiten Lächeln im Gesicht aus dem Bett. Ein Weihnachtswunder!
    4. Dezember, Sonntag
     
    Ich mag diese Jahreszeit! Es gibt nichts Schöneres als Weihnachten, um die Sorgen zu vertreiben und sich auf neue zu konzentrieren. Man muss schließlich Karten schreiben, Geschenke kaufen und Spam marinieren. Es gibt so viel zu tun! Als Erstes werd’ ich mal die Schnipsel hier unter den Teppich kehren.
    5. Dezember, Montag
     
    Bevor ich mich an irgendetwas anderes mache, schreib’ ich am besten den traditionellen Weihnachtsrundbrief der Familie Fry. Ich weiß doch, wie gierig alle darauf warten zu erfahren, was wir dieses Jahr so gemacht haben.

     

     
    Ha! Sekundär, phantasielos und ästhetisch redundant, von wegen! Ich hoffe nur, ich habe nicht übertrieben. Vielleicht sollte ich das mit Stephens Regalbau doch wieder streichen …
    6. Dezember, Dienstag
     
    Habe heute Nachmittag wieder eine Mail von Mr. de-Clarkson bekommen. Brangelinas Verhalten gibt immer noch Grund zur Besorgnis. Anscheinend hat sie wieder den Klassenclown gegeben – was den offiziellen Klassenclown geärgert hat. Ich muss schon sagen, er hat der Schule wirklich interessante neue Impulse gegeben.
    7. Dezember, Mittwoch
     
    Ich bin ja so stolz. Brangelina hat eine Rolle im Krippenspiel der Schule bekommen. Sie ist das hintere Ende der Jungfrau Maria. Nicht ganz die Rolle, von der sie geträumt hatte, das sei gesagt, aber Miss Campbell gab zu bedenken, es gebe nun einmal keinen Erzengel Herodes.
     
    Habe angefangen, die Weihnachtsgeschenke für die Familie aufzulisten. Geschenke für Stephen werden jedes Jahr kniffliger. Mal ehrlich: Was schenkt man einem Mann, der – na ja: mich hat? Ich habe mir das Hirn zermartert. Wenn es doch bloß Kebab-Gutscheine gäbe … Am Ende habe ich aufgegeben und ihngefragt. Nicht sehr romantisch, ich weiß, aber von allein wäre ich da auch nie drauf gekommen –- einen thermonuklearen Okto-Robo-Gigantosaurus. Das soll das angesagteste Geschenk des Jahres sein. Echt jetzt, Stephen und seine Spielereien.
    8. Dezember, Donnerstag
     
    Schlechte Nachrichten. Stephen juniors Musical ist abgeblasen worden. Die Gemeinde sagt, man könne keine Veranstaltung subventionieren, die letztlich zur Ein-Mann-Vorstellung geworden sei, und die Schule sagt, man könne sie nicht finanzieren, wenn nachher nur eine Familie Karten kaufe. Ich frage mich, welche Familie das sein soll?
    9. Dezember, Freitag
     
    Heute findet die Weihnachtsfeier von Stephens Betrieb statt. Gut, da er selbständig ist, wird es keine große Sache. Schade, dass die Ehefrauen nicht eingeladen sind.
    10. Dezember, Samstag
     
    Wollte auf Stephen warten und habe deswegen den ganzen Abend ferngesehen. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr, was aus diesem Land noch werden soll. Den Nachrichtenzufolge hat die Polizei einhundert Schwerverbrecher aufgespürt. Und der Phantombildzeichner soll gefeuert worden sein.
     
    Stephen geruhte dann, morgens um sechs nach Hause zu kommen. Die Weihnachtsfeier muss ein ziemlicher Reinfall gewesen sein. Er sagt, er hätte viel zu viel getrunken und sich erst gesagt, was er von sich halte, sich dann eine Photokopie seines Hinterns gefaxt und schließlich im Materialschrank mit sich herumgeknutscht. Ich weiß ja nicht, wie er sich da am Montagmorgen noch in die Augen sehen kann.
    11. Dezember, Sonntag
     
    Stephen ist kurz los, um einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Dieses Jahr wollen wir zur Abwechslung mal einen echten haben. Das ist zwar schade, denn die Kinder mögen die Glasfaserbäume, und die Leuchtnadeln lassen sich auch viel leichter aufsaugen, aber Stephen will endlich mal die Balaklava von Debenhams und die Kettensäge ausprobieren.
    12. Dezember, Montag
     
    Es war doch ein Fehler, die weihnachtliche Hausdekoration Stephen zu überlassen! Ich hab’ ihm noch gesagt, er soll es nicht so nach Las Vegas aussehen

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