DARLING, LASS DICH EROBERN
Restaurants verdient und so gut wie alles gemacht. Angefangen beim Küchendienst über die Arbeit als Kellnerin bis hin zum Empfang der Gäste. Und ich habe in den vergangenen Tagen genug Zeit dort verbracht, um eine Vorstellung vom Ablauf zu haben.“ Als er sie immer noch zweifelnd ansah, fuhr sie stärkere Geschütze auf. „ Außerdem langweile ich mich. Lass mich dir helfen. Das wird mir Spaß machen.“
„Ich weiß nicht recht …“ Mac zögerte immer noch.
„Bitte“, hatte sie gefleht und dabei die Tonlage von Frauen imitiert, die kurz vor einem hysterischen Anfall standen.
„Um Himmels willen, wenn du sonst anfängst zu schmollen – dann mach es halt“, hatte er geschimpft.
Aber Shallie hatte gesehen, dass er sich das Grinsen nicht ganz hatte verkneifen können und umarmte ihn. „Danke. Es wird großartig werden. Du wirst sehen.“
Es war das erste Mal gewesen, dass sie sich seit dem nächtlichen Kuss gestern berührt hatten. Und seitdem hatten sie wieder Distanz zueinander gehalten. Was albern war, dachte Shallie jetzt, weil sie trotz ihres eingegipsten Handgelenks in festlicher Stimmung war und sich in ihrem roten Samtkleid sogar ein bisschen hübsch fand, als sie ein älteres Ehepaar zu einem freien Tisch brachte.
Mac und sie waren also eingeschlafen, dann eng umschlungen aufgewacht und hatten ihre Körper sprechen lassen, bevor sie wieder klar denken konnten, ging es ihr durch den Kopf, während sie zum Empfang zurückkehrte. Das war ja nicht geplant gewesen. Und es war albern, jetzt an diesen Kuss zu denken, ermahnte sie sich und schaute verstohlen zu Mac hinüber, der gerade dem überforderten Barkeeper zur Hand ging.
Dennoch fiel es ihr schwer, nicht daran zu denken. Er küsste erstaunlich gut, ihr Freund Brad McDonald. Seine Lippen waren so weich und zärtlich gewesen. Und sein Körper … Sie hatte gewusst, dass er toll in Form war. Ein Blick hatte genügt, um sich das vorstellen zu können. Doch der Körperkontakt war noch aussagekräftiger gewesen als der visuelle Eindruck. Viel aussagekräftiger, dachte sie und bemerkte, dass ihr die Hitze in die Wangen stieg beim Gedanken an das Gefühl, als Mac ihre Brust umfasst und sie seine Erregung gespürt hatte.
„Sind Sie in Ordnung?“, fragte Cara, als sie auf dem Weg zum Essbereich bei ihr vorbeikam.
„Ja, mir geht es gut“, sagte Shallie schnell.
„Okay“, meinte Cara mit einem besorgten Blick. „Sie sehen ein bisschen erhitzt aus.“
„Hat Mac Ihnen aufgetragen, nach mir zu schauen?“ Shallie war plötzlich beunruhigt darüber, dass er unabsichtlich ihre Schwangerschaft erwähnt haben könnte.
„Mac? Er hat mir überhaupt nichts gesagt. Aber sie haben doch ein verletztes Handgelenk. Das scheint mir doch Grund genug zu sein, mich nach Ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Ich dachte, sie wären damit vielleicht irgendwo angestoßen oder so.“
Shallie zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, alles bestens, wirklich.“ Wenn man von der Tatsache absieht, dass ich sexuelle Fantasien habe, in denen mein bester Freund die Hauptrolle spielt, dachte sie. Und dass sie ihn jedes Mal, wenn sie ihn sah, am liebsten geküsst hätte. „Kein Grund zur Sorge. Mache ich alles richtig?“
„Sie machen das großartig. Sie hat uns wirklich der Himmel geschickt. In ein paar Minuten werden wir drei frei gewordene Tische neu gedeckt haben.“
As Cara eilig weiterging, warf Shallie einen Blick auf den Ansturm der Leute im Eingangsbereich. Sie unterhielten sich, lachten und genossen den Champagner, den Macauf Kosten des Hauses spendiert hatte. Keinen von ihnen schien es zu stören, auf einen freien Tisch warten zu müssen. Wahrscheinlich weil sie alle wussten, dass ein Essen im „Spaghetti Western“ die Wartezeit wert war.
Der restliche Abend verging wie im Flug. Shallie bekam Mac nur einige Male kurz zu Gesicht, als er sich bei den Gästen an den Tischen versicherte, dass sie rundum zufrieden waren, und sich vom reibungslosen Ablauf im Lokal überzeugte. Dennoch bemerkte sie jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, dass es zwischen ihnen knisterte.
Es beunruhigte sie, erhöhte ihren Puls und … Nun, es war aufregend. Aber sie fand es völlig unpassend, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass zwischen ihnen mehr passieren könnte. Sie steckte ohnehin schon tief genug im Schlamassel. Sie würde ihr Leben nicht noch mehr vermasseln – und auch noch sein Leben durcheinander bringen. Den restlichen Abend mied sie deshalb seine Blicke. Um
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