DARLING, LASS DICH EROBERN
besten Fall würde sie ihn mit ihrem martialischen Knie völlig außer Gefecht setzen. Und er hätte es verdient. Er hielt den Atem an und wartete darauf, dass sie den Kopf heben, ihn entrüstet anstarren und auffordern würde, endlich erwachsen zu werden.
Aber sie tat stattdessen etwas ganz anderes. Und er vermutete, dass sie es im Halbschlaf tat. Denn eine hellwache Shallie würde doch nie im Leben anfangen, mit ihrem Oberschenkel immer wieder über seinen Schoß zu streichen, als gefiele es ihr, seine Erregung zu spüren.
Mac fühlte sich wie im siebten Himmel. Aber ihm war klar, dass er den Kopf nicht verlieren durfte. „Shallie.“ Er stöhnte leise und spürte, wie er gegen besseres Wissen diesen Kampf mit sich selbst zu verlieren drohte.
Mit einem kleinen Seufzer als Antwort bewegte sie sich wieder, glitt auf ihm ein Stückchen weiter nach oben, hob den Kopf und küsste ihn auf den Mund.
Ich muss sie wegschieben, dachte er fast verzweifelt. Ganz offensichtlich weiß sie nicht, was sie tut. Allerdings wirkte sie so, als würde sie es wissen – und sie machte es verdammt gut. Vielleicht war sie jetzt ja doch wach geworden. Vielleicht … Vielleicht empfand sie etwas für ihn. Vielleicht war sie so verrückt nach ihm wie er nach ihr.
Ihre Lippen fühlten sich unglaublich weich und heiß an. Zuerst küsste sie ihn noch ganz vorsichtig auf den Mund. Doch als sie dann sehnsüchtig seufzte, war es um Macs Selbstbeherrschung geschehen. So viel Stärke konnte er einfach nicht aufbringen. Wie hätte er Shallies leidenschaftlichem Kuss auch widerstehen können, statt ihn ebenso leidenschaftlich erwidern? Hunger, Verlangen und Sehnsucht – all das war in diesem Kuss spürbar, und erzog sie ganz fest an sich und schürte das Feuer.
Sie fühlte sich so unendlich gut an. Ihr Mund war heiß, ihr Körper schmal und zart und dennoch üppig, und ihre Haare waren die reinste Seide, als er mit der Hand durch ihre Locken strich. Als er dann mit der anderen Hand unter ihren Pulli fuhr, war ihm kaum bewusst, was er da eigentlich tat. Mac streichelte ihre nackte Haut und ließ dann die Hand wandern, um ihre Brust zu umfassen und die zarte Knospe zu streicheln.
Vor Vergnügen aufstöhnend, bog Shallie sich ihm entgegen und setzte ihn damit so in Flammen, dass er sich mit ihr herumdrehte und schließlich auf ihr lag. Er schob sein Knie zwischen ihre Oberschenkel – er musste das einfach tun, um ihr näher zu kommen. Er musste noch mehr von ihr spüren. Er musste … Oh, Mann. Er musste damit aufhören. Das war Wahnsinn. Es war Shallie, von der er nicht die Finger lassen konnte. Seine noch völlig verschlafene und total verletzliche Freundin, die schwanger und für ihn absolut tabu war.
Mac wusste nicht, wie er die Kraft dazu fand, aber er schaffte es, langsam die Hand unter ihrem Pulli hervorzuziehen und den Kuss zu beenden, obwohl der Laut, den sie ausstieß, wie ein Protest klang. Sein Herz hämmerte, als er mit seinem Begehren und den aufkommenden Schuldgefühlen kämpfte und ihr Gesicht an seinen Hals zog. Er hielt sie einfach nur fest, versuchte mit aller Macht, brüderliche Gefühle aufkommen zu lassen, und betete, dass sie ihn nicht hassen würde, wenn sie richtig wach werden und ihr klar werden würde, was gerade geschehen war.
Vielleicht habe ich Glück gehabt, dachte er, als er ihr sanft übers Haar strich. Vielleicht würde sie sich nicht einmal daran erinnern. Doch dann bemerkte er, wie Shallie unter ihm erstarrte. Ihre feinen langen Wimpern kitzelten seinen Hals, als sie die Augen aufschlug, und er wusste, dass er diese Hoffnung begraben konnte.
„Oh.“ Ihre Stimme klang ein wenig atemlos und heiser. „Das ist peinlich.“
Peinlich – dieses Wort beschrieb die Situation ziemlich gut. Genauso wie die Wörter: unglaublich, erstaunlich, heiß . Aber es wäre glatter Selbstmord gewesen, wenn er die Sache noch mehr vorangetrieben hätte. Es war höchste Zeit für ein Ablenkungsmanöver, das sie auf andere Gedanken und hoffentlich zum Lachen bringen würde. Mac hob den Kopf und sah sie mit einem Stirnrunzeln an.
„Okay, Lady. Wer bist du? Und was hast du mit meiner Freundin Shallie gemacht?“ Erleichtert registrierte er, dass sie grinste.
„Ich werde jetzt anfangen zu zählen“, sagte sie im Ton eines erfolgsgewohnten Hypnotiseurs und ging auf den Spaß ein. „Wenn ich bei zehn bin, wirst du nicht länger den Drang verspüren, wie eine Ente zu schnattern, und alles vergessen, was passiert ist.“
Das
Weitere Kostenlose Bücher