Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
wird?«
»Vier gegen einen, Bane. Und du hast dein Lichtschwert in deinem Zimmer gelassen. Das gefällt mir.«
Bane lachte und drehte Sirak den Rücken zu. Der Zabrak war nahe genug, um ihn mit einem einzigen Schlag zu töten, aber Bane setzte darauf, dass er sich zurückhalten würde, weil er fürchtete, in eine Falle gelockt zu werden. Es war ein gefährliches Spiel, aber er wollte direkt in Githanys Augen sehen, wenn er aussprach, was vielleicht seine letzten Worte sein würden.
»Dieser Narr glaubt tatsächlich, dass du mich um seinetwillen hierhergebracht hast«, sagte er. Hinter sich konnte er Siraks Verwirrung und Unsicherheit spüren. Noch griff er nicht an.
Githany begegnete seinem Starren mit einem kalten Blick und antwortete nicht. Aber sie hatte begonnen, an der Linterlippe zu nagen.
»Wir wissen beide, weshalb du mich hergebracht hast, Githany«, sagte er rasch. Sirak würde nicht lange warten. »Du willst dich nicht mit Sirak zusammentun. Du hast Pläne geschmiedet, ihn zu töten, seit du im Tempel eingetroffen bist.«
»Genug!«, schrie Sirak. Bane warf sich nach vorn und rollte sich in letzter Sekunde aus dem Weg, als das doppelte Lichtschwert eine tiefe Furche in den Boden schnitt, wo er gerade gestanden hatte. Als er auf die Beine kam, sah er, wie Githany sich bewegte; als sie ihm sein Lichtschwert zuwarf, hatte er bereits die Hand ausgestreckt und nutzte die Macht, um den Griff zu sich zu lenken.
Die Waffe flackerte auf, und er drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Siraks Angriff abfangen zu können. Yevra und Llokay waren ein paar Meter weiter hinten und stürzten sich nun ebenfalls in den Kampf.
Bane griff seinerseits an und versuchte, Siraks Beine zu treffen. Der Zabrak wehrte den Schlag ab, und ihre Klingen stießen mit brennendem Summen zusammen. Am Rand seines Bewusstseins hörte Bane, wie Githany ihre Peitsche zündete.
Seine raschen Schläge trieben Sirak zurück. Bane machte eine Finte, als wolle er weiter vordringen, dann trat er einen Schritt zurück und öffnete einen ganzen Meter Raum zwischen ihnen. Das gab ihm gerade genug Zeit, um den Arm zu der nichts ahnenden Yevra auszustrecken. Er packte sie mit der Macht und schleuderte sie fest genug gegen ein Regal, dass das Holz brach.
Sie sackte halb betäubt zu Boden. Bevor sie die Chance hatte aufzustehen, schlug Githany mit der Peitsche zu und beendete das Leben der Zabrak.
Bane hatte kaum Zeit, diesen Tod zu bemerken, bevor Llokay sich auf ihn stürzte. Der rothäutige Zabrak war nicht stark genug, aber seine Trauer und sein Zorn trieben ihn an, und er drängte seinen viel größeren Gegner mit einer brutalen Serie verzweifelter Schläge zurück.
Bane taumelte zurück und war beinahe zu abgelenkt, um zu sehen, wie Sirak einen knisternd blauen Blitz auf ihn losließ. In letzter Sekunde drehte er sich, fing den möglicherweise tödlichen Blitz mit der Klinge seines Lichtschwerts ab und absorbierte die Energie. Er hatte sich nur dem Instinkt folgend bewegt, als letztes Mittel, und war dadurch einem raschen Zustoßen Llokavs gegenüber verwundbar geworden. Aber Githanys Peitsche knallte und zischte auf Llokays Gesicht zu, und er musste sich hektisch bemühen, die Schläge abzuwehren.
Bane fuhr wieder zu Sirak herum. In diesem Augenblick erklang ein Schrei von Llokav: Er hatte den Weg von Githanys Energiepeitsche falsch berechnet und ein Auge verloren. Ein zweiter Schrei wäre gefolgt, aber sie riss ihm die Kehle auf, und die glühende Spitze ihrer Waffe versengte seine Stimmbänder, sodass er in qualvollem Schweigen starb.
Plötzlich unterlegen, löschte Sirak sein Lichtschwert, ließ es fallen und fiel selbst auf die Knie.
»Bitte, Bane«. bettelte er mit brechender Stimme. »Ich ergebe mich. Ihr seid ein wahrer Sith-Lord. Das weiß ich jetzt.«
Githany flüsterte: »Mach ihm ein Ende, Bane.«
Bane kam näher, bis er direkt vor seinem knienden Feind stand. Plötzlich war es nicht nur Sirak. den er vor sich sah. Es war jeder, den er jemals niedergestreckt hatte. Jedes Leben, das er genommen hatte. Fohargh, der Makurth. Der namenlose Soldat der Republik, den er auf Apatros getötet hatte. Sein Vater.
Er war für ihre Tode Verantwortlich. Selbst jetzt lasteten sie schwer auf ihm. Die Schuldgefühle wegen Foharghs Tod hatten ihn monatelang taub gegenüber der Dunklen Seite gemacht. Sie hatten ihn gefesselt wie Eisenketten. Er wollte das nicht wieder durchmachen.
»Hört mir zu«, flehte Sirak. »Ich werde Euch dienen.
Weitere Kostenlose Bücher