Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Ich werde alles tun, was Ihr von mir verlangt. Ihr könnt mich benutzen. Ich kann Euch helfen. Bitte, Bane - habt Gnade!«
Bane stählte sich. »Wer um Gnade bittet«, antwortete er kalt, »ist zu schwach, sie zu verdienen.«
Er schlug seinem hilflosen Feind den Kopf ab. Siraks Torso blieb noch eine volle Sekunde aufrecht, und die verbrannten Ränder des kauterisierten Halsstumpfes rauchten. Dann fiel er nach vorn.
Bane starrte die Leiche an und empfand nur eins: Freiheit. Die Schuldgefühle, die Scham, das Gewicht der Verantwortung waren alle mit dieser einen entschlossenen Tat verschwunden. Er hatte sich der Dunklen Seite vollkommen geöffnet. Sie durchflutete ihn, erfüllte ihn mit Selbstvertrauen und Kraft.
Durch Stärke erlange ich den Sieg. Der Sieg zerbricht meine Ketten.
Er wandte sich Githany zu, die ihn anlächelte. Ihr Blick war voller Begierde.
»Ich hätte es wirklich besser wissen sollen«, sagte sie. »Du hast gesehen, dass ich dein Lichtschwert genommen habe. Deshalb bist du mir gefolgt.«
»Nein«, erwiderte Bane. immer noch berauscht von seiner Tat. »Ich habe nichts gesehen. Ich habe geraten.«
Einen Augenblick wurde ihr Blick finsterer, dann lachte sie auf. »Ihr erstaunt mich immer wieder, Lord Bane.«
»Nenn mich nicht so.«
»Warum nicht?«, fragte sie. »Qordis hat allen Schülern den Rang eines Dunklen Lords der Sith verliehen.«
Als sie sah, wie er das Gesicht verzog, trat sie vor, schlang ihm die Arme um den Hals und blickte auf in sein Gesicht. »Bane«, flüsterte sie. »Wir werden gegen die Jedi kämpfen! Wir werden uns Lord Kaans Bruderschaft der Dunkelheit anschließen.«
Er griff nach oben und nahm ihre zierlichen Hände in seine, dann löste er sanft ihre Arme von seinem Hals.
Erstaunt ließ sie zu, dass er seine Hände zusammen vor seine Brust brachte, die ihren darin gefangen.
Wie konnte er es ihr verständlich machen? Er gehörte jetzt der Dunklen Seite; Siraks Hinrichtung war der letzte Schritt gewesen. Er hatte die Schwelle überschritten, es gab kein Zurück mehr. Er würde nie wieder zögern. Nie wieder zweifeln. Die Transformation, die er begonnen hatte, als er zur Akademie kam, war vollendet: Er war Sith.
Nun verstand er die Fehler der Bruderschaft mehr denn je.
»Kaan ist ein Narr, Githany«, sagte er und starrte ihr fest in die Augen, um ihre Reaktion zu sehen.
Sie wich ein wenig zurück und versuchte, ihre Hände wegzuziehen. Er hielt sie fest.
»Du bist Lord Kaan noch nicht einmal begegnet«, sagte sie defensiv. »Ich schon. Er ist ein großer Mann, Bane. Ein Mann mit Weitblick.«
»Er ist so blind wie eine corellianische Höhlenschnecke«, erklärte Bane. »Die Bruderschaft der Dunkelheit, diese Akademie, alles, was die Sith geworden sind, ist ein Denkmal seiner Arroganz!« Er hielt ihre Hände noch fester. »Komm mit mir. Auf Korriban gibt es nichts mehr für uns, und auf Ruusan nur den Tod. Aber ich weiß, wohin wir gehen können. Einen Ort, an dem die Dunkle Seite immer noch stark ist.«
Sie entzog ihm endlich ihre Hände und wich vor ihm zurück. »Lord Kaan hat die Sith zu einer ruhmreichen Bruderschaft vereint. Wir können uns ihnen auf Ruusan anschließen.« »Dann geh doch!«, fauchte Bane. »Schließ dich den anderen auf Ruusan an. Vereine dich mit ihnen in ihrer Niederlage.«
Er drehte sich um und stürmte wütend davon, und sie rief: »Warte, Bane! Warte doch!«
Wenn sie versucht hätte, ihm zu folgen, hätte er das vielleicht getan.
Bane trat die Tür zu Qordis' Zimmer auf, sie schlug mit einem Krachen gegen die Wand, das im Flur laut widerhallte. Der Meister der Akademie war wach und bereits angekleidet; er meditierte auf der Matte mitten in seinem Zimmer. Nun sprang er auf, und Zorn verfinsterte seine Züge.
»Was hat das zu bedeuten?«
»Habt Ihr Sirak geschickt, um mich zu töten?«, rief Bane. Die Zeit der Subtilitäten war vorbei.
»Was? Ich ... ist Sirak etwas zugestoßen?«
»Ich habe ihn getötet. Ebenso wie Yevra und Llokay. Ihre Leichen liegen im Archiv.«
Die entsetzte Reaktion des Meisters machte klar, dass Qordis tatsächlich nichts von dem Angriff gewusst hatte. »Und das am Vorabend unseres Abflugs nach Ruusan?«, fragte Qordis, und seine Stimme erhob sich schrill.
Ein paar andere Meister hatten sich im Flur versammelt, angezogen von dem Lärm. Eine Hand voll Schüler drängten sich ebenfalls dort. Bane war das egal.
»Ihr könnt gerne nach Ruusan gehen«, fauchte Bane. »Aber ich will nichts mit der
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