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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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alle. Sie sind blind, was das wahre Wesen der Dunklen Seite angeht. So blind wie ich war, bis du mir die Augen geöffnet hast.
    Ich bin gegangen, weil die Akademie mir nichts mehr zu bieten hatte. Ich bin ins Tal der Dunklen Lords gegangen, weil ich hoffte, dort Antworten zu finden, die ich hier nicht erhalten konnte.«
    »Und du hast nie daran gedacht, vorher zu mir zu kommen und es mir zu sagen?« Ihre Stimme hatte sich verändert: der Schleier des falschen Mitgefühls war verschwunden. Nun klang sie zornig. Zornig und gekränkt. Bane war erleichtert, dass ihre Gefühle für ihn immer noch stark genug waren, dass sie nun echte Emotionen zeigte.
    »Ich hätte zu dir kommen sollen«, gab er zu. »Ich habe übereilt gehandelt. Ich habe zugelassen, dass mein Zorn auf Qordis mich von hier wegtrieb.«
    Sie nickte: Leidenschaft und Leichtsinn waren Dinge, die Githany verstand, und er wusste das.
    »Ich habe deine Frage beantwortet«, sagte er. »Nun antworte auf meine. Warum bist du hier?«
    Sie zögerte und biss sich leicht auf die Unterlippe. Bane erkannte die unbewusste Geste: Es bedeutete, dass sie unsicher war und versuchte, eine Antwort zu finden.
    »Nicht hier«, sagte sie schließlich und erhob sich steif vom Bett. »Ich muss dir etwas zeigen. Im Archiv.«
    Ohne sich auch nur zu überzeugen, ob er ihr folgte, ging sie rasch aus dem Zimmer in den trüb beleuchteten Flur. Bane stand auf und musste beinahe laufen, um sie einzuholen.
    Sie starrte geradeaus, und ihre Stiefelsohlen klackten laut auf dem Steinboden. Die Geräusche hallten in den leeren Fluren wider, aber das schien Githany nicht zu stören. Bane spürte, dass etwas sie beunruhigte, aber er hatte keine Ahnung, was es sein konnte.
    Die Tür zum Archiv stand offen, als sie eintrafen. Githany schien nicht überrascht zu sein; sie ging hinein, ohne langsamer zu werden. Bane hielt kurz inne, dann folgte er ihr.
    Auf der anderen Seite des Zimmers, hinter den Regalreihen, blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Auf ihren hochmütigen, aber wunderschönen Zügen stand ein Ausdruck, den er nicht so recht deuten konnte.
    Er ging bis zur Mitte des Raums, dann blieb er stehen, als sie die Hand hob, mit der Handfläche zu ihm. »Githany«, sagte er verblüfft, »was ist denn ...?«
    Die Worte wurden ihm von dem hohlen Krachen abgeschnitten. als die Archivtür hinter ihm ins Schloss fiel. Als er herumfuhr, sah er Sirak, flankiert von Yevra und Llokay. Die hellgelben Lippen des Zabrak waren zu einem so breiten grausamen Lächeln zurückgezogen, dass sein Gesicht aussah wie das eines grinsenden Totenkopfs. Bane bemerkte sofort die Lichtschwertgriffe, die an den Gürteln aller drei hingen.
    Als Githany hinter ihm zu sprechen begann, widersetzte er sich dem Bedürfnis, sich ihr zuzuwenden. Es wäre nicht klug diesem Zabrak-Trio den Rücken zuzuwenden.
    »Warum bist du mir gefolgt, Bane?«, fragte sie, ihre Stimme eine Mischung aus Zorn, Abscheu und Bedauern. »Wie konntest du so dumm sein? Hast du denn nicht gespürt, dass es eine Falle war?«
    Githany hatte ihn verraten. Das Gespräch in seinem Zimmer war eine Prüfung gewesen - eine, bei der er versagt hatte. Er kannte sie gut genug, um so etwas erwarten zu können. Er hätte eine Falle befürchten sollen. Stattdessen war er ein blinder, gehorsamer Narr gewesen.
    Er wusste, dass er sich diese Situation selbst zuzuschreiben hatte. Nun musste er einen Ausweg finden.
    »Ist es das, was du willst, Githany?«, fragte er in einem Versuch, Zeit zu schinden.
    »Sie will, was alle Sith wollen«, antwortete Sirak an ihrer Stelle. »Macht. Sieg. Sie weiß, dass sie sich dazu mit den Starken zusammentun muss.«
    »Ich bin stärker als er«, sagte Bane zu Githany. »Das habe ich im Duellring bewiesen.«
    »Um stark zu sein, braucht es mehr als körperliche Kraft«, erwiderte Sirak und aktivierte sein Lichtschwert. Es war eine Doppelklinge. Banes Blick war fest auf die leuchtend roten Klingen gerichtet, aber er hörte das Zischen, als die beiden anderen Zabraks es Sirak nachtaten. Githany jedoch hatte ihre Peitsche noch nicht aktiviert.
    »Stärke bedeutet mehr als die Fähigkeit, die Macht zu benutzen«, fuhr Sirak fort und kam näher. »Stärke bedeutet Intelligenz. List und Skrupellosigkeit.«
    »Du weißt, wie leicht ich dich im Ring besiegt habe«, sagte Bane, nun zum ersten Mal direkt an Sirak gewandt, obwohl seine Worte immer noch für Githany bestimmt waren. »Bist du so sicher, dass es diesmal anders ausgehen

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