Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
sich ein anderer erheben, um ihn zu stürzen. Die Starken herrschen: den Schwachen ist beschieden zu dienen. So muss es sein.«
Das Bild flackerte und zuckte, und dann verbeugte sich das winzige Abbild von Darth Revan und zog die Kapuze wieder ein Stück vor. um sein Gesicht erneut zu verbergen. »Meine Zeit hier ist zu Ende. Nehmt, was ich Euch gelehrt habe, und nutzt es wohl.«
Und dann war Revan weg. Das Leuchten des Holocrons verblasste. Bane nahm die kleine Kristallpyramide vom Boden, aber sie fühlte sich nun kalt und leblos an. Er konnte keine Spur der Macht mehr an ihr wahrnehmen.
Das Artefakt würde ihm nichts mehr nützen. Wie Revan es ihm gesagt hatte, musste es deshalb vernichtet werden. Er ließ es auf den Boden fallen. Dann zerdrückte er es mithilfe der Macht sehr langsam und entschlossen, bis nur noch Staub übrig geblieben war.
Der Sith-Buzzard drang in die Atmosphäre von Lehon ein und flog durch den klaren blauen Himmel abwärts. Kas'im änderte leicht den Kurs, um sein Schiff direkt auf das Leitsignal der Valcyn zuzuführen.
Halb hatte er erwartet, dass Bane dieses Signal deaktiviert oder zumindest die Frequenz geändert hätte. Aber obwohl er sich der Existenz eines solchen Erkennungszeichens zweifellos bewusst war - es gehörte zur Standardausrüstung von Schiffen hatte er es nicht angerührt. Beinahe so, als hätte er keine Angst, dass jemand ihm folgte. Als wünschte er die Verfolgung sogar.
Innerhalb von wenigen Minuten konnte Kas'im sein Ziel sehen. Das Schiff, das einmal für kurze Zeit Qordis gehörte, bevor Bane es sich angeeignet hatte, stand auf einem weißen Sandstrand, der auf einer Seite vom blauen Meer der Unbekannten Welt, auf der anderen von undurchdringlichem Dschungel gesäumt wurde. Die Instrumente zeigten keine Anzeichen von Leben in der unmittelbaren Umgebung, aber Kas'im war misstrauisch, als er seinen eigenen Jäger daneben landete.
Er schaltete die Systeme des Jägers ab und stieg aus. Er spürte die Energie des Planeten und die unmissverständliche Präsenz von Darth Bane, die offenbar direkt aus dem dunklen Herzen des Dschungels kam. Er sprang zu Boden und landete mit einem leisen Geräusch auf dem weichen Sand: seine Füße sanken ein wenig ein. Ein kurzer Blick auf die Valcyn bestätigte, was er bereits angenommen hatte: Bane befand sich nicht mehr hier am Strand.
Alle Spuren, die er vielleicht im Sand hinterlassen hatte, waren von den Gezeiten weggewaschen oder vom Meereswind weggeweht worden. Aber Kas'im wusste, wohin er gehen musste. Vor ihm ragte der Dschungel üppig und lebendig, dicht und Furcht erregend auf: eine beinahe undurchdringliche Mauer der Vegetation, bis auf eine breite Schneise, die brutal hineingerissen worden war.
Jemand oder etwas von gewaltiger Größe und Kraft hatte sich einen Weg durch die Bäume und das Unterholz gebahnt. Schon versuchte der Dschungel, das Gelände zurückzuerobern. Moos wuchs auf dem Boden, und ein dichtes Netz kriechender Ranken zog sich darüber. Aber die Spur war immer noch deutlich genug, dass der Twi'lek ihr mühelos folgen konnte.
Verborgene Augen beobachteten ihn aus dem Dschungel: selbst ohne die Macht hätte er ihre Blicke gespürt, die ihn studierten, einschätzten, jeder Bewegung folgten, um zu erfahren, ob dieser Neuling im Ökosystem Jäger oder Wild war. Um seine Rolle klarzumachen, holte er sein großes doppeltes Lichtschwert heraus und aktivierte die Zwillingsklinge, dann eilte er weiter den Weg entlang.
Dabei prüfte er die Umgebung mithilfe der Macht. Die meisten Tiere, die er spürte, stellten keine große Gefahr dar. Dennoch, er blieb misstrauisch. Etwas hatte diese Schneise gerissen. Etwas Großes.
Etwa zehn Kilometer weiter - er war beinahe eine Stunde gelaufen - stieß der Schwertmeister auf den ersten Rancor. Der Weg machte eine scharfe Biegung nach Osten, und als er um die Kurve kam, brach das Tier zähnefletschend und brüllend aus dem Unterholz.
Kas'im war kein bisschen überrascht über den Hinterhalt. Er hatte den Rancor schon mehrere hundert Meter zuvor gespürt, ebenso wie das Tier zweifellos seine Witterung aufgenommen und ihn bereits aus großer Ferne beobachtet hatte. Der Twi'lek begegnete dem Angriff mit ruhiger, gnadenloser Effizienz.
Er duckte sich unter dem ersten Klauenschlag und zog mit der Klinge einen tiefen Schnitt über das linke Vorderbein des Tiers. Als es sich aufbäumte und vor Schmerzen brüllte, brachte Kas'im ihm eine weitere Wunde bei, diesmal am Bauch. Der
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