Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
gegen Banes Brust. Bane musste gegen das Bedürfnis ankämpfen, einen Schritt zurückzutreten.
»Ich fordere niemanden heraus«, fuhr der Zabrak fort. »Ich brauche mich nicht gegen einen geringeren Gegner zu beweisen.« Mit einem grausamen Lächeln ließ er den Arm sinken und machte einen Schritt zurück. »Aber wann immer du so dumm bist zu glauben, dass du bereit bist, wirst du mich unvermeidlich herausfordern. Ich freue mich schon darauf.«
Damit drängte er sich an Bane auf dem schmalen Treppenabsatz vorbei und stieß dabei leicht mit der Schulter gegen ihn, als hätte er ihn nicht bemerkt, dann ging er weiter die Treppe hinunter.
Bane verstand die Botschaft, die in diesem leichten Rempeln lag, sehr gut. Er wusste, dass Sirak versuchte, ihn einzuschüchtern und zu einer Herausforderung zu verleiten, für die er noch nicht reif war. In diese Falle würde er nicht gehen. Stattdessen blieb er reglos auf dem Treppenabsatz stehen und gestand sich nicht einmal zu, Sirak hinterherzuschauen. Erst als er hörte, wie der Rest der Schüler vom Dach herunterkam, bewegte er sich wieder, drehte sich auf dem Absatz um und ging weiter zu den unteren Ebenen und der Abgeschiedenheit seines Zimmers.
11
Am nächsten Morgen war Bane nicht bei den anderen Schülern, als sie auf dem Dach des Tempels trainierten. Lord Qordis wollte mit ihm sprechen. Unter vier Augen.
Er ging durch die beinahe leeren Flure der Akademie zum Zimmer des Dunklen Lords, nach außen hin ruhig und selbstsicher. Innerlich war ihm ganz anders zumute.
Die ganze Nacht, als er vom Schweigen und der Dunkelheit seines Raums umgeben auf seinem Bett gelegen war, hatte sich das Duell wieder und wieder in seinem Kopf abgespult. Frei von den Gefühlen, die der Kampf aufgewühlt hatte, wusste er nun, dass er zu weit gegangen war. Er hatte seine Überlegenheit über Fohargh bewiesen, indem er ihn mithilfe der Macht niederstreckte, er hatte Dun Möch erreicht. Der Makurth hätte niemals gewagt, ihn noch einmal herauszufordern. Aber aus irgendeinem Grund hatte Bane es nicht dabei belassen können. Er hatte es nicht dabei belassen wollen.
Als es geschah, hatte er keine Schuldgefühle empfunden. Kein Bedauern. Aber sobald sein Blut sich abgekühlt hatte, war in ihm das Gefühl entstanden, etwas falsch gemacht zu haben. Hatte Fohargh wirklich verdient zu sterben?
Ein anderer Teil von ihm jedoch weigerte sich, diese Schuldgefühle zu akzeptieren. Er hatte den Makurth nicht gemocht. Er hatte überhaupt nichts für ihn empfunden. Fohargh war nichts als ein Hindernis für Baues Fortschritt gewesen. Ein Hindernis, das er entfernt hatte.
Er hatte sich in diesem Augenblick vollkommen der Dunklen Seite überlassen. Es war mehr als schlichte Wut oder Blutdurst gewesen. Es ging tiefer. Bis in den Kern seines Wesens. Er hatte jegliche Vernunft, jegliche Beherrschung verloren ... aber es hatte sich richtig angefühlt.
Bane hatte eine lange und schlaflose Nacht damit verbracht, die beiden Emotionen miteinander verbinden zu wollen, seinen Triumph und seine Reue. Aber als er an diesem Morgen zu Qordis gerufen wurde, war dieser innere Konflikt gegenüber näherliegenden Sorgen in den Hintergrund getreten.
Foharghs Tod würde Folgen haben. Diese Übungsduelle stellten eine Prüfung für die Schüler dar, sollten ihr Feuer durch Anstrengung und Schmerz stärken. Sie sollten keine Kämpfe auf Leben und Tod sein. Jeder Schüler der Akademie, von Sirak bis zum Letzten und am wenigsten Angesehenen, hatte das Potenzial, ein Meister zu werden. Sie verfügten alle über eine extrem seltene Begabung der Dunklen Seite - eine Begabung, die gegen die Jedi eingesetzt werden sollte, nicht gegeneinander.
Indem er Fohargh tötete, hatte Bane einen potenziellen Sith- Meister eliminiert. Er hatte den Kriegsanstrengungen einen ernsten Schlag versetzt. Jeder einzelne Schüler an der Akademie war jetzt schon wichtiger als eine ganze Division von Sith-Soldaten. Bane hatte ein unersetzliches Werkzeug zerstört. Er befürchtete, schwer bestraft zu werden.
Als er nun zu der Besprechung ging, die vielleicht über sein Schicksal entscheiden würde, versuchte er. sowohl Angst als auch Schuldgefühle wegzuschieben. Nichts, was er jetzt tat. konnte Fohargh noch zurückbringen. Der Makurth war tot, aber Bane war noch hier. Und er war ein Kämpfer. Er musste stark sein, um zu überleben. Er musste eine Möglichkeit finden. vor Lord Qordis zu rechtfertigen, was er getan hatte.
Er hatte bereits begonnen, seine
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