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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Argumente aneinanderzureihen. Fohargh war schwach gewesen. Bane hatte ihn nicht nur getötet - er hatte ihn entlarvt. Qordis und die anderen Meister ermutigten Rivalität und Auseinandersetzungen unter ihren Schutzbefohlenen. Sie wussten, wie wichtig Herausforderung und Wettbewerb waren. Alle, die wahres Potenzial zeigten - die Schüler, die sich über andere erhoben -, wurden belohnt. Sie erhielten Einzelunterricht bei den Meistern, um ihr volles Potenzial zu entfalten, Wer nicht mithalten konnte, blieb zurück. Das war der Weg der Dunklen Seite.
    Foharghs Tod war nichts weiter als eine natürliche Fortführung dieser Philosophie. Sein Tod war das endgültige Versagen - Foharghs Versagen. Wieso sollte Bane für die Schwäche eines anderen bestraft werden?
    Er ging nun schneller und biss in zorniger Frustration die Zähne zusammen. Kein Wunder, dass seine Emotionen so widersprüchlich waren! Die Lehren der Akademie widersprachen sich selbst. Die Dunkle Seite gestattete keine Gnade, keine Vergebung. Aber man erwartete von den Schülern, sich zurückzuhalten. wenn sie ihre Gegner im Duellring besiegt hatten. Das war widernatürlich.
    Er hatte die Schwelle von Qordis' Tür erreicht. Er zögerte und schwankte noch einmal zwischen der angstvollen Frage, worin seine Strafe wohl bestehen würde, und dem Zorn auf die unmögliche Situation, der er und die anderen Schüler jeden Tag ausgesetzt wurden.
    Zorn, beschloss er schließlich, würde ihm am besten dienen.
    Er klopfte fest an die Tür, dann öffnete er sie, als er von drinnen den Befehl hereinzukommen hörte. Qordis kniete inmitten des Raums, tief in Meditation versunken. Bane war schon öfter in diesem Zimmer gewesen, aber er staunte immer wieder über seine Extravaganz. Die Wände waren mit teuren Wandteppichen geschmückt. Goldene Kohlebecken und Behälter. in denen schweres Räucherwerk verbrannt wurde, waren überall verteilt und strahlten ein trübes Licht aus. In einer Ecke befand sich ein großes, üppiges Bett. In einer anderen gab es einen kunstvoll aus Obsidian gemeißelten Tisch mit einer kleinen Truhe darauf.
    Die Truhe war aufgeklappt, und man konnte sehen, dass sie Schmuck enthielt: Halsbänder und -ketten aus kostbarem Metall, Ringe aus Gold und Platin, dicht besetzt mit protzigen Edelsteinen. Qordis war sehr bemüht, sich mit materiellen Dingen und Zeichen des Wohlstands zu umgeben, und noch mehr kam es ihm darauf an, dass anderen diese Opulenz auch auffiel. Auf einer gewissen Ebene, nahm Bane an, bezog der Sith-Lord Vergnügen - und Macht - aus der mehr oder weniger verborgenen Gier, die seine Besitztümer in anderen weckten.
    Solche Dinge interessierten Bane jedoch wenig. Ihn beeindruckten eher die Manuskripte und dicken Bücher auf den Regalen an der Wand, alle in mit Blattgold verziertes Leder gebunden. Viele dieser Bücher waren tausende von Jahren alt, und er wusste, dass sie die Geheimnisse der Sith aus uralter Zeit enthielten.
    Schließlich erhob sich Lord Qordis und richtete sich gerade auf, sodass er mit seinen grauen, tief liegenden Augen auf seinen Schüler hinabschauen konnte.
    »Kas'im hat mir erzählt, was gestern früh geschehen ist«, begann er. »Er sagt, du seiest für Foharghs Tod verantwortlich.« Sein Tonfall gab Bane keinen Hinweis darauf, was der Meister empfand.
    »Ich bin nicht für seinen Tod verantwortlich«, antwortete Bane ruhig. Er war zornig, aber er war nicht dumm. Die nächsten Worte wählte er sehr sorgfältig; immerhin wollte er Lord Qordis überzeugen, nicht gegen sich aufbringen. »Fohargh war derjenige, der in seiner Wachsamkeit nachgelassen hatte. Er hat sich im Ring verwundbar gemacht. Es wäre Schwäche gewesen, das nicht auszunutzen.«
    Diese Aussage entsprach nicht ganz den Tatsachen, kam aber der Wahrheit einigermaßen nahe. Eine der ersten Lektionen, die Kas'im seinen Schülern beibrachte, bestand darin, beim Kampf einen Schutzschild um sich aufzubauen, um zu verhindern, dass ein Feind die Macht gegen sie nutzte. Ein machtbegabter Gegner konnte einem das Lichtschwert abnehmen, einen aus dem Gleichgewicht bringen oder sogar die Klinge des Lichtschwerts löschen, ohne einen dazu mit Hand oder Waffe berühren zu müssen. Ein Macht-Schild war der grundlegendste - und notwendigste - Schutz.
    Es war für alle Schüler beinahe zu einem Instinkt geworden: Sobald die Klinge gezogen wurde, baute man diesen schützenden Schleier auf. Sich gegen die Machtkräfte des Gegners zu schützen und die eigenen Absichten zu

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