Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
interessierte nur. was sie ihnen gegen die Jedi an die Hand geben konnte.
»Ihr habt Informationen für uns?«, fragte er abrupt.
Sie legte den Kopf schief und sah ihn neugierig an, um herauszufinden, was der Grund für diesen kühlen Empfang sein konnte. Nach einem Augenblick des Nachdenkens antwortete sie: »Ich kann Euch genau sagen, wo und wann Ihr angreifen müsst. Lord Hoth hat einen Jedi namens Kiel Charny beauftragt, ihre Verteidigung zu koordinieren. Ich habe die Informationen direkt von ihm.«
»Und warum sollte dieser Charny Euch solche Dinge mitteilen?«, fragte Kopecz misstrauisch.
Sie lächelte tückisch. »Kiel und ich ... standen einander nahe. Wir haben vieles miteinander geteilt. Er hatte keine Ahnung, dass ich mit diesen Informationen zu Euch gehen würde.«
Kopecz kniff die Augen zusammen. »Ich dachte, die Jedi lehnten diese Dinge ab.«
Ihr Lächeln wurde zu einem Feixen. »Die Jedi lehnen vieles ab. Deshalb komme ich zu Euch.«
Kaan trat vor, bevor Kopecz noch mehr Fragen stellen konnte, legte vertraulich die Hand auf Githanys Hüfte und führte sie von Kopecz weg.
»Wir haben keine Zeit für lange Gespräche, Githany. Ihr müsst uns Euren Bericht geben und ins Jedi-Lager zurückkehren, bevor Euch dort jemand vermisst.«
Sie bedachte Kaan mit einem strahlenden Lächeln und nickte. »Selbstverständlich. Wir müssen uns beeilen.«
Er brachte sie zur Hololandkarte, und eine Gruppe von Strategen schloss sich ihnen an und verstellte Kopecz die Sicht auf Githany, während sie ihnen Einzelheiten über die Wachen der Jedi verriet. Ein paar Sekunden später löste sich Kaan aus der Gruppe und kam wieder zu dem Twi'lek.
»Ehrgeiz. Verrat - die Dunkle Seite ist stark in ihr«, flüsterte Kopecz. »Ich bin erstaunt, dass die Jedi sie überhaupt aufgenommen haben.«
»Sie glaubten wahrscheinlich, sie für die Seite des Lichts gewinnen zu können«, erwiderte Kaan ebenso leise. »Aber Githany wurde für die Dunkle Seite geboren. Wie ich. Wie Ihr. Es war unvermeidlich, dass sie sich eines Tages den Sith anschließen würde.«
»Und zu einem für uns so günstigen Zeitpunkt«, stellte Kopecz fest. »Vielleicht ein bisschen zu günstig. Es könnte eine Falle sein. Seid Ihr sicher, dass wir ihr trauen können? Ich halte sie für gefährlich.«
Kaan tat die Warnung mit einem leisen Lachen ab. »Das seid Ihr ebenfalls, Lord Kopecz. Und genau diese Eigenschaft macht Euch für die Bruderschaft so nützlich.«
Bane schwebte gewichtslos, umgeben von Dunkelheit und Stille. Es schien, als triebe er in der schwarzen Leere des Todes selbst.
Dann kehrte sein Bewusstsein nach und nach zurück. Sein Körper, brutal aus der glückseligen Bewusstlosigkeit gerissen, warf sich in der dunkelgrünen Flüssigkeit des Bacta-Tanks hin und her und bewirkte einen Strom von Blasen, die lautlos zur Oberfläche aufstiegen. Sein Herz begann schneller zu schlagen: er konnte hören, wie das Blut durch seine Adern rauschte.
Als er die Augen öffnete, sah er einen Med-Droiden, der auf den Tank zukam, um ein paar Einstellungen zu ändern. Innerhalb von Sekunden wurde sein Herzschlag langsamer, und die wilden unwillkürlichen Bewegungen seiner zerschlagenen und gebrochenen Glieder ließen nach. Aber obwohl er körperlich von dem Beruhigungsmittel träger wurde, war Banes Geist nun vollkommen aufmerksam und wach.
Erinnerungen an Bewegung und Schmerz blitzten auf. Der Anblick, die Geräusche und Gerüche des Zweikampfs. Er erinnerte sich an die blutbespritzten Stiefel, die näher gekommen waren - bespritzt mit seinem Blut. Kas'im musste sich eingemischt haben, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, und Sirak davon abgehalten haben, ihn zu töten. Sie hatten ihn offenbar hierhergebracht, damit er wieder gesund wurde.
Zunächst überraschte es ihn, dass sie sich überhaupt die Mühe machten, ihm zu helfen. Dann wurde ihm klar, dass er wie alle Schüler der Akademie zu wertvoll für die Bruderschaft war, als dass sie ihn einfach wegwerfen konnten. Also würde er überleben ... aber sein Leben war im Grunde vorbei.
Seit er zur Akademie gekommen war, hatte er auf ein einziges klares Ziel hingearbeitet. All sein Lernen, all sein Training hatten einen einzigen Zweck gehabt: die Dunkle Seite der Macht verstehen und beherrschen zu können. Die Dunkle Seite würde ihm Macht bringen. Ruhm. Kraft. Freiheit.
Nun würde er in der Akademie ein Ausgestoßener sein. Man würde ihm erlauben, am Gruppenunterricht teilzunehmen und seine
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