Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
Sirak beachtete ihn nicht. Er hatte seinen Rivalen vernichtend geschlagen; Bane war seiner Aufmerksamkeit nicht mehr wert. Das Interesse des Zabrak hatte sich ebenso wie das beinahe aller Schüler der jungen Menschenfrau zugewandt, die kurz nach der Schlacht von Ruusan zu ihnen gestoßen war.
    Sie hieß Githany. Bane hatte gehört, sie sei einmal eine Jedi-Padawan gewesen, habe sich aber zugunsten der Dunklen Seite vom Licht abgewandt ..., was für mehrere Schüler der Akademie zutraf. Githany war jedoch alles andere als Durchschnitt. Sie hatte beim Sieg der Sith auf Ruusan eine unersetzliche Rolle gespielt und war mit dem Nimbus einer Heldin auf Korriban eingetroffen.
    Bane war nicht kräftig genug gewesen, am Siegesfest teilzunehmen, wo Qordis Githany den anderen Schülern vorgestellt hatte, aber er hatte sie seitdem mehrmals in der Akademie gesehen. Sie war verblüffend schön, und es war offensichtlich, dass viele männliche Schüler sie begehrten. Beinahe ebenso offensichtlich war die Eifersucht der weiblichen Schüler, obwohl sie ihre Ablehnung um ihrer selbst willen zu verbergen suchten.
    Githanys Arroganz und Grausamkeit entsprach ihrer körperlichen Attraktivität, und die Macht war ausgesprochen stark in ihr. Innerhalb von wenigen Wochen hatte sie bereits den Ruf erworben, alle zu zerschmettern, die ihr in den Weg gerieten. Es überraschte niemanden, dass sie schnell eine Favoritin von Qordis und den anderen Dunklen Lords wurde.
    Nichts davon zählte jedoch für Bane. Er stapfte weiter mit gesenktem Kopf durch die Flure, häufig auf dem Weg zum Archiv, das sich auf einer der untersten Ebenen der Akademie befand. In den frühen Stadien seiner Entwicklung war ihm das Studium der Aufzeichnungen im Archiv als beste Möglichkeit erschienen, die Lehren der Meister zu ergänzen. Nun bot der kalte, stille Raum tief unter dem Erdgeschoss des Tempels ihm zumindest eine Zuflucht.
    Wie so oft war das Archiv leer bis auf die Reihen von Regalen, in denen Manuskripte unordentlich gestapelt und dann vergessen worden waren. Nur wenige Schüler kamen hierher. Warum Zeit damit verschwenden, die Weisheit der Alten zu studieren, wenn man zu Füßen eines echten Dunklen Lords sitzen und seinen Ausführungen lauschen konnte? Selbst Bane kam nur noch hierher, weil die Meister keine Zeit mehr mit ihm verschwenden wollten.
    Aber als er diese uralten Texte durchlas, begann ein Teil von ihm, den er für tot gehalten hatte, sich wieder zu regen. Das innere Feuer - dieser brennende Zorn, der zuvor stets seine geheime Reserve gewesen war - war verschwunden. Aber die Dunkle Seite rief immer noch nach ihm, wenn auch nur leise, und Bane erkannte, dass er noch nicht bereit war, sich selbst aufzugeben. Und so stürzte er sich wieder in seine Studien.
    Es war den Schülern nicht erlaubt, Aufzeichnungen aus dem Archivraum mitzunehmen, also las Bane nur dort. Am Tag zuvor war er endlich mit einer ziemlich langen und detaillierten Abhandlung eines uralten Sith-Lords namens Naga Sadow über den Gebrauch von Alchemie und Giften fertig geworden. Selbst darin hatte er kleine Funken tiefer Weisheit gefunden und sich angeeignet. Stück für Stück wuchs sein Wissen.
    Nun ging er langsam die Reihen auf und ab und las Titel und Autorennamen in der Hoffnung, etwas Nützliches zu finden. Er war so auf seine Suche konzentriert, dass er die dunkle Gestalt im Kapuzenumhang nicht bemerkte, die hereingekommen war und ihn jetzt schweigend beobachtete.

    Githany sagte kein Wort, während der hochgewachsene. breitschultrige Mann weiter an den Regalen entlangwanderte. Er war körperlich beeindruckend; selbst sein weites Gewand konnte seine Muskeln nicht verbergen. Githany konzentrierte sich, wie die Jedi-Meister es sie vor ihrem Verrat gelehrt hatten, und nun konnte sie auch die Macht der Dunklen Seite in ihm spüren; er war erstaunlich stark. Aber er hielt sich nicht wie ein starker, mächtiger Mann. Selbst hier, verborgen vor den Augen aller anderen, ging er gebeugt, die Schultern hochgezogen.
    Das war es, was Sirak einem Rivalen antun konnte, erkannte sie. Das würde er auch ihr antun, wenn sie gegen ihn antrat und verlor. Githany hatte selbstverständlich vor, den besten Schüler der Akademie herauszufordern - aber erst, wenn sie vollkommen überzeugt war, ihn im Duellring schlagen zu können.
    Sie hatte Bane gesucht, weil sie hoffte, aus seinen Fehlern lernen zu können. Als sie ihn jetzt so schwach und gebrochen sah, erkannte sie, dass er ihr vielleicht noch

Weitere Kostenlose Bücher