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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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der Sith.«
    Zannah dachte einen Moment nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, Meister«, murmelte sie. »Ich begreife immer noch nicht, wieso Ihr sie nicht getötet habt.«
    »Als Diener der Dunklen Seite genießen wir es, unsere Feinde zu vernichten. Wir ziehen Kraft aus ihrem Leid, aber das müssen wir gegen wichtigere Ziele abwägen. Wir müssen erkennen, dass Töten um eines sadistischen Vergnügens willen - Töten ohne Grund, Notwendigkeit und Sinn - nur für Dummköpfe ist.«
    Das Mädchen runzelte verwirrt die Stirn. »Und was für einen Sinn hat es, Abschaum wie den da leben zu lassen?«
    »Die Jedi glauben, dass der Orden der Sith hier auf Ruusan ein Ende gefunden hat«, erklärte er geduldig. »Auf vielen Planeten gibt es noch Anhänger der Dunklen Seite: die Berserker von Honoghr und Gamorr, die Attentäter von Ryloth und Umbara. Aber die Stärksten - alle mit dem Potenzial, wahre Sith-Meister zu werden - hatten sich in Kaans Bruderschaft gesammelt. Wie ein einziger Mann sind sie ihm in diesen Krieg und schließlich in den Tod gefolgt.
    Doch es wird auch Personen geben, die daran zweifeln, dass die Sith wirklich ausgelöscht wurden. Es wird immer Gerüchte geben, dass die Sith überlebt haben. Andeutungen und Geflüster, dass irgendwo in der Galaxis ein Dunkler Lord lauert. Und wenn die Jedi jemals davon überzeugt sein werden, dass es uns noch gibt, werden sie uns gnadenlos jagen.«
    Er hielt inne und wertete, bis sie diese letzte Aussage verdaut hatte, bevor er weitersprach: »Wir können nicht isoliert leben, abgeschnitten vom Rest der Galaxis, und uns ängstlich ducken. Wir müssen daran arbeiten, unseren Einfluss zu vergrößern, wir müssen uns mit Individuen vieler Spezies auf vielen Planeten zusammentun. Es ist unvermeidlich, dass einige von ihnen uns als das erkennen, was wir sind, ganz gleich, wie gut wir uns tarnen. Schließlich werden die Jedi erfahren, dass wir noch existieren.«
    Zannah sah ihn gebannt an, verschlang jedes Wort, das er sagte, und suchte Erleuchtung in der trüben Logik der Dunklen Seite.
    »Da wir die Tatsache unseres Überlebens nicht verbergen können«, fuhr Bane fort, »müssen wir sie mithilfe von Halbwahrheiten verdunkeln. Wir müssen die Gerüchte fördern und sie so gewaltig anwachsen lassen, dass sie unsere Feinde blenden, bis sie Mythos nicht mehr von Wirklichkeit unterscheiden können.«
    Ein Schimmer von Verständnis erhellte Zannahs Züge. »Ein Gerücht ist nur so zuverlässig wie seine Quelle!«, rief sie.
    Bane nickte zufrieden. »Die Überlebenden werden berichten, was sie gesehen haben, aber wer glaubt solchen Leuten schon? Alle werden wissen, dass es sich um eigensüchtige Söldner handelt, die aus der letzten Schlacht geflohen sind, um sich selbst zu retten, und dann ins Lager ihrer ehemaligen Verbündeten zurückkehrten, um es zu plündern. Man wird sie voller Verachtung als Verräter und Diebe anspucken. Niemand, der ihre Geschichten hört, wird sie glauben, und sie werden die Wahrheit als wertloses Gerücht abtun.
    Und falls es noch andere Zeugen unserer Anwesenheit auf Ruusan geben sollte«, fügte Bane hinzu und spann damit den letzten Faden dieses komplizierten Wandteppichs der Täuschung, »sind auf diese Weise auch deren Berichte unglaubwürdiger geworden. Sie werden abgetan werden wegen ihrer Ähnlichkeit mit den angeblichen Lügen, die diese feigen Verlierer verbreiten.«
    »Also ist es nutzlos, sie umzubringen«, murmelte Zannah, und sie klang, als spräche sie mehr zu sich selbst. Mehr sagte sie nicht, sondern schien in ihren eigenen Überlegungen zu versinken, während sie darüber nachdachte, was er ihr gesagt hatte.
    Bane wandte seine Aufmerksamkeit von seiner Schülerin ab und konzentrierte sich auf die Gegenstände, die die Plünderer mitten im Lager gesammelt hatten. Er war der Letzte der Sith. Falls es hier etwas von Wert gab, dann stand es ihm rechtmäßig zu.
    Das Meiste, was die Söldner zusammengetragen hatten, interessierte Bane nicht. Einige aus Kaans Bruderschaft hatten Gegenstände von großem Wert gehortet, denn sie hatten geglaubt, dass die Gier und der Neid, die diese Dinge bei anderen bewirkten, die Kraft der Dunklen Seite verstärken konnten. Die Söldner hatten diese Gegenstände - kunstvoll gearbeitete Ringe und Halsbänder aus kostbaren Metallen und Edelsteinen, Zeremonialdolche und Messer, in deren Griffe glitzernde Steine eingelegt waren, detailliert geschnitzte Masken und kleine, erstaunlich lebensecht

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