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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Missverständnis«, erklärte der Mann in der Zelle.
    »Ja, Ihr macht einen Fehler«, stimmte die Frau, die zusammen mit ihm eingesperrt war, ihrem Kameraden zu.
    Johun holte tief Luft und atmete dann mit einem müden Seufzen wieder aus. Vor mehr als einer Stunde war er mit seinen beiden Gefangenen an Bord der Fairwind eingetroffen. Seine Bitte nach einer sofortigen Audienz bei Farfalla war abgelehnt worden, denn der Übergangs-General hatte mehr als genug auf Ruusan zu tun. Also hatte Johun seine Gefangenen aufs untere Deck des Flaggschiffs gebracht und sie in eine Zelle gesteckt. Und da er nichts Besseres zu tun hatte, hatte er sich in der Nähe des Arrestraums auf einen Stuhl gesetzt, um mit den beiden Gefangenen auf Farfalla zu warten.
    Eine Entscheidung, die er nun intensiv bereute.
    »Wir gehörten nie zu Kaans Armee«, rief die Frau ihm durch das Zellengitter zu. »Wir sind nur Bauern.«
    »Bauern tragen keine Kampfrüstung und sind nicht bewaffnet«, erwiderte Johun und zeigte auf die Ecke des Raums, in der die Kleidung und die Ausrüstung, die sie den Söldnern abgenommen hatten, auf einem kleinen Tisch aufgehäuft lagen.
    »Das sind nicht unsere Sachen«, verkündete der Mann. »Wir. wir haben das Zeug gefunden. Wir haben heute früh einen Spaziergang gemacht und. und dabei dieses verlassene Lager gefunden. Wir sahen die Sachen, die überall herumlagen, und dachten, es würde vielleicht Spaß machen, wenn wir uns als Soldaten verkleiden.«
    Der Soldat der Republik, der zusammen mit Johun die Gelungenen bewachte, stieß angesichts dieser erbärmlichen Lüge ein bellendes Lachen aus. Johun schloss die Augen und rieb sich die Schläfen. Auf Ruusan waren die Gefangenen nur allzu bereit gewesen, ihre Verbrechen zu gestehen. Die Begegnung mit dem unbekannten Sith-Lord hatte sie so verängstigt, dass sie nicht versucht hatten zu lügen. Aber nachdem sie sicher von der Planetenoberfläche weggebracht worden waren, führte die ernüchternde Aussicht auf eine Strafe von fünf bis zehn Jahren in einem Gefängnis der Republik dazu, dass sie ihre vorherigen Aussagen widerriefen.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte Johun in der Hoffnung, dass sie sich in ihren eigenen Lügen verfangen würden. »Eure Freunde, die bei dem Angriff umgekommen sind. Waren sie ebenfalls Bauern?«
    »Ja«, erwiderte der Mann, aber die Frau sagte gleichzeitig: »Wir kannten sie nicht so genau.«
    »Was denn nun?«, fragte der junge Jedi kühl.
    Die beiden Söldner sahen einander lange säuerlich an, dann antwortete die Frau schließlich: »Wir sind ihnen erst heute früh begegnet. In diesem Sith-Lager. Sie behaupteten, sie wären Bauern wie wir, aber vielleicht haben sie gelogen.«
    »Gelogen? Tatsächlich?«, fragte Johun sarkastisch. »Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wieso jemand so etwas tun würde.«
    Wieder stieß die Wache ein Lachen aus. »Ihr beiden solltet mit diesem Programm auf Tour gehen«, schlug er vor. »Naja, immer vorausgesetzt, ihr überlebt das Gefängnis.«
    Der Mann in der Zelle wollte offenbar eine beißende Antwort geben, hielt dann aber den Mund, als seine Begleiterin ihm einen festen Ellbogenstoß versetzte. In diesem Augenblick schaute eine von Farfallas Botinnen herein.
    »Der General wird Euch jetzt sehen«, sagte sie zu Johun. Johun sprang auf, um ihr zu folgen.
    »Heh, sagt ihm, er soll uns rauslassen«, rief ihm der Söldner hinterher. »Vergesst uns nicht!«
    Ganz bestimmt nicht, dachte Johun. Zu der Wache sagte er: »Behaltet sie im Auge, und glaubt kein Wort von dem, was sie sagen.«
    Die Botin führte ihn auf einen langen, komplizierten Weg durch die diversen Ebenen der Fairwind. Die Zellen für Gefangene befanden sich ganz unten im Schiff; Farfalla wartete auf dem Kommandodeck ganz oben auf Johun. Unterwegs kamen sie an Hunderten von Gesichtern vorbei, die Johun erkannte, Mit-Jedi und Soldaten, die während des Feldzugs an seiner Seite gekämpft hatten. Die meisten nickten knapp oder winkten, als er vorüberging, und waren zu sehr mit ihren eigenen Pflichten beschäftigt, um ihn anzusprechen.
    Es gab auch viele Gesichter, die Johun nicht erkannte: Flüchtlinge von Ruusan. Viele waren Evakuierte, die schnellstmöglich hierhergebracht worden waren, um der Gedankenbombe zu entkommen, und die sich nun darauf vorbereiteten, wieder zur Oberfläche zurückzukehren und dort ihr Leben wieder aufzubauen. Andere waren Männer und Frauen, deren Heim oder deren Familien vom Krieg vollkommen vernichtet worden

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