Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
waren; für sie gab es nichts, wozu sie zurückkehren konnten, außer schmerzlichen Erinnerungen an das, was sie verloren hatten. Farfalla hatte dafür gesorgt, dass alle, die nicht nach Ruusan zurückkehren wollten, zu den Kernplaneten der Republik geflogen würden, wo sie fern von dem Entsetzen, dessen Zeugen sie geworden waren, ein neues Leben beginnen konnten.
So viele Leute, dachte Johun, als er seiner Führerin schweigend folgte. So viel Leid. Und es wird alles umsonst gewesen sein, wenn es tatsächlich einigen Sith gelungen ist zu fliehen.
Als sie auf dem Kommandodeck eintrafen, führte die Botin ihn zu Farfallas persönlicher Kabine. Sie klopfte einmal an die geschlossene Tür, und drinnen sagte eine Stimme: »Herein!«
Die Botin legte die Hand auf die Konsole, und die Tür glitt auf dann nickte sie Johun zu. Fr betrat den Raum, und dann hörte er wie sich die Tür mit einem Wusch wieder hinter ihm schloss.
Der Raum war größer, als er erwartet hatte, und in dem üppigen Stil möbliert, für den Valenthyne Farfalla berühmt war. Ein bunter Teppich in Scharlachrot und Gold lag auf dem Boden, und an den Wänden hingen Kunstwerke, die auch in der besten Kunstgalerie auf Alderaan nicht fehl am Platze gewirkt hatten. Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein gewaltiges Himmelbett, dessen Rahmen aus dem Holz eines Wroshyr-Baums gefertigt war - ein Geschenk von Stammesführern der Wookiees auf Kashyyyk. Die Decken und Kissen waren mit schimmernder gelber oder roter Seide bezogen, und jeder der massiven Bettpfosten war mit einem Gemälde versehen, das ein wichtiges Ereignis aus Farfallas Leben darstellte: seine königliche Geburt, seine Aufnahme in den Jedi-Orden, sein Aufstieg zum Meister, sein berühmter Triumph über die Armee der Sith auf Kashyyyk.
Der General saß an einem großen Schreibtisch in der Ecke und sah sich auf einem in den Schreibtisch eingebauten Monitor Berichte an. »Du enttäuschst mich, junger Padawan«, sagte er, schaltete den Schirm ab und drehte seinen Stuhl, um Johun direkt ansehen zu können.
»Es tut mir leid, dass ich Euch nicht gehorcht habe, Meister Valenthyne«, erwiderte Johun.
Farfalla stand auf und kam auf ihn zu, wobei seine Schritte auf dem luxuriösen Teppich kaum Geräusche verursachten. »Das ist mein kleinstes Problem«, sagte er und legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter. Seine Augen waren dunkel und lagen tief in den Höhlen, und sein normalerweise so gut gelaunter Gesichtsausdruck war einer Maske von Sorge und Erschöpfung gewichen.
»Irtanna«, sagte Johun und ließ beschämt den Kopf hängen, als er wieder daran dachte, wie er die Macht benutzt hatte, um die Pilotin dazu zu bringen, ihn an Bord zu lassen.
»Ein Jedi nutzt seine Kräfte nicht, um den Geist seiner Freunde zu manipulieren. Selbst wenn deine Motive rein sind, stellt das einen Missbrauch deiner Stellung und einen Verrat an dem Vertrauen dar, mit dem andere uns ehren.«
»Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe«, gab Johun zu. »Und ich werde jede Strafe akzeptieren, die Ihr für notwendig haltet, um für das, was ich getan habe, zu büßen. Aber es gibt noch etwas Wichtigeres, worüber wir vorher sprechen müssen.«
Farfalla sah Johun in die Augen, dann ließ er die Hand sinken, per Padawan glaubte, eine Spur von Enttäuschung auf den Zügen des Meisters zu entdecken.
»Ja, selbstverständlich«, sagte Farfalla, drehte sich um und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück, wo er den Monitor wieder einschaltete. »Der Bericht über diese Gefangenen, die du mitgebracht hast.«
»Ihr habt ihn schon gesehen?«, fragte Johun überrascht.
»Ich lese alle Berichte«, antwortete der Meister. »Ein Anführer muss wissen, was seine Leute tun. Und noch wichtiger, er muss sie davon abhalten, übereilte und falsche Entscheidungen zu treffen.«
»Ihr glaubt immer noch nicht, dass Sith die Gedankenbombe überlebt haben«, spekulierte Johun.
»Deine Quellen kommen mir nicht sonderlich glaubwürdig vor«, erwiderte Valenthyne. »Diese Söldner sind, um es einmal einfach auszudrücken, der Abschaum der Galaxis. Woher weißt du, dass sie dir nicht einfach gesagt haben, was du hören wolltest?«
»Warum sollten sie das tun?«
Farfalla zuckte die Achseln. »Vielleicht hoffen sie, dass du dich für sie einsetzen wirst. Ihnen bessere Behandlung als Gefangene verschaffst. Eine geringere Strafe für ihre Verbrechen. Diese Leute sind Opportunisten. Sie werden jeden Vorteil suchen, den sie finden
Weitere Kostenlose Bücher