Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
können. Lügen ist für sie vollkommen selbstverständlich.«
»Ich glaube nicht, dass sie gelogen haben. Meister«, sagte Johun kopfschüttelnd. »Wenn Ihr sie auf der Oberfläche gesehen hättet. Sie waren furchtbar verängstigt! Etwas Schreckliches war ihnen zugestoßen.«
»Sie waren im Krieg. Selbstverständlich haben sie da Schreckliches erlebt.«
»Was ist mit den Einzelheiten ihres Berichts?«, bohrte Johun weiter. »Das Lichtschwert mit der roten Klinge? Der Machtblitz? Das sind Waffen der Dunklen Seite!«
»Wenn sie in Kaans Armee dienten, kennen sie sich mit den Werkzeugen, die die Sith gegen ihre Feinde nutzen, gut aus. Ks würde ihnen nicht schwer fallen, solche Informationen zu nutzen, um ihre Geschichte entsprechend auszuschmücken.«
Johun biss frustriert die Zähne zusammen und sagte dann anklagend: »Ihr wollt einfach nur glauben, dass die Sith für immer verschwunden sind! Deshalb weigert Ihr Euch zu sehen, was direkt vor unserer Nase geschieht.«
»Und du willst unbedingt glauben, dass es immer noch Sith gibt«, entgegnete Farfalla, aber in seiner Stimme lag nichts von dem Zorn, den die Herausforderung des Padawan gehabt hatte. »Du willst weiterhin gegen die Leute kämpfen, die deinen Meister getötet haben. Dein Bedürfnis, ihn zu rächen, hat dich gegen über den Tatsachen blind gemacht. Wenn du klar denken würdest, würdest du sehen, dass die Geschichte der Söldner eine Einzelheit aufweist, die alles andere in Frage stellt.«
Johun blinzelte überrascht: »Ihr habt einen Beweis, dass sie lügen?«
»Es ist direkt hier, in dem Bericht, den du eingereicht hast«, informierte Farfalla ihn. »Sie behaupten, ein Dunkler Lord der Sith habe ihre Freunde niedergemetzelt. Aber irgendwie konnten diese beiden die Begegnung überleben. Wie soll das möglich gewesen sein?«
»Sie. sie konnten in den Wald fliehen«, stotterte Johun aber noch während er das sagte, wurde ihm klar, wie dumm das klang.
»Du bist ein Jedi«, erinnerte Farfalla ihn mahnend. »Du kennst die Kraft der Macht. Glaubst du wirklich, sie hätten dem Zorn eines Sith-Meisters einfach dadurch entgehen können, dass sie in den Wald rannten?«
Er hätte sie gejagt und niedergemetzelt wie Zucca-Schweine, musste Johun zugeben. »Vielleicht wollte er sie aus irgendeinem Grund leben lassen«, spekulierte er, immer noch unwillig zuzugeben, dass er einen Fehler gemacht hatte.
»Warum?«, fragte Farfalla. »Wenn ein Sith-Lord die Gedankenbombe überlebt hat, warum sollte er dann Zeugen am Leben lassen, die seinen Feinden darüber berichten können?«
Darauf hatte Johun keine Antwort. Es war tatsächlich vollkommen unsinnig. Aber irgendwie wusste er - er wusste es! -, dass die Söldner die Wahrheit gesagt hatten.
»Johun.« Der General spürte seinen inneren Konflikt. »Du musst ganz ehrlich mit dir sein. Glaubst du wirklich, wir können diesen Söldnern trauen?«
Johun dachte noch einmal an die Gefangenen in der Zelle und die endlosen Lügen, die sie von sich gegeben hatten. Er dachte an seine eigene Bemerkung zu der Wache: Glaubt kein Wort von dem, was sie sagen. Und endlich erkannte er, wie dumm er gewesen war.
»Nein, Meister Valenthyne. Ihr habt recht. Sie sind nicht vertrauenswürdig.« Einen Augenblick später fügte er hinzu: »Ich. ich würde gerne mit Irtanna und Bordon sprechen, wenn sie zurückkommen. Ich möchte mich dafür entschuldigen, was ich ihnen angetan habe.«
»Es freut mich zu hören, dass du das sagst, Johun«, bemerkte Farfalla mit dünnem Lächeln. »Wir Jedi sind nicht unfehlbar. Es ist wichtig, dass wir bescheiden genug bleiben, um es zugeben zu können, wenn wir einen Fehler gemacht haben.
Leider wirst du dich bei Irtanna nicht persönlich entschuldigen können«, fuhr er fort. »Man hat mich nach Coruscant gerufen, wo ich mich mit Kanzler Valorum treffen werde. Da man sich offensichtlich nicht darauf verlassen kann, dass du in meiner Abwesenheit Befehlen folgst, wirst du mich als mein Adjutant begleiten.«
Farfalla hatte das wie eine Strafe formuliert, aber Johuns Herz begann bei seinen Worten schneller zu schlagen. Meister Valenthyne hatte damit so gut wie angeboten, ihn als Schüler anzunehmen und sein Mentor zu sein.
»Ich. ich danke Euch, Meister!« Das war alles, was er hervorbringen konnte. Da er nicht wusste, was er sonst noch tun sollte, verbeugte er sich knapp.
»Es ist, was Hoth für dich gewollt hätte«, sagte Farfalla leise. Dann fügte er lauter hinzu: »Wir brechen auf, sobald ich
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