Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
dass sie sich an das Ziehen eines ständig leeren Magens gewöhnt und sich so weit angepasst hatte, dass sie ihren Hunger kaum mehr bemerkte. Aber sobald sie den ersten Bissen von richtigem Essen zu sich nahm, hatte sie sich wieder an ihren Appetit erinnert, und nun war ihr Kör per entschlossen, sich für Wochen schlechter Ernährung zu entschädigen.
»Wo sind deine Eltern?«, fragte die Frau namens Irtanna sie.
»Sie sind tot«, antwortete Zannah nach kurzem Zögern und setzte ab, was von der Rationspackung geblieben war. Die Mahl zeit war köstlich und die schlichte körperliche Freude des Essens einfach hinreißend. Aber sie konnte sich nicht erlauben, sich davon ablenken zu lassen. Sie musste sehr vorsichtig sein, was sie diesen Leuten erzählte.
Der Mann hockte sich neben sie, sodass sich seine Augen auf der Höhe ihres Kopfs befanden. Als er sprach, klang seine Stimme freundlich und mitleidig. »Hast du sonst noch Verwandte? Brüder oder Schwestern? Sonstwen?«
Sie antwortete mit einem weiteren Kopfschütteln.
»Eine Kriegswaise«, murmelte Irtanna traurig.
»Ich heiße Bordon«, sagte der Mann. »Das hier ist Irtanna, und die da sind meine Söhne Tallo und Wend. Wie heißt du?«
Unwillig, ihren wahren Namen zu verraten, zögerte sie eine Sekunde. »Ich heiße. Rain«, sagte sie schließlich und gab den Spitznamen ihrer Kindheit an.
»Rain? Komischer Name. So was hab ich noch nie gehört«, sagte der ältere Junge, Tallo. Er sah aus, als wäre er etwa sechzehn.
»Es gibt viele Namen, die du noch nie gehört hast«, tadelte Bordon seinen Sohn sofort. Dann wurde er wieder freundlich und fragte Zannah: »Bist du verletzt, Rain? Oder krank? Wir haben Arzneien, falls du etwas brauchst.«
»Es geht mir gut. Ich hatte nur Hunger, das war alles.«
»Sollen wir sie mitnehmen?«, fragte Irtanna.
Bordon ließ den Blick nicht von Zannah weichen, als er antwortete: »Warum fragen wir sie nicht? Rain, willst du mit uns kommen?«
»Ich muss nach Onderon«, erwiderte Zannah. Sie bereute ihre Worte, sobald sie sie ausgesprochen hatte.
»Onderon? Auf diesem Felsen gibt es nichts als Monster und Bestienreiter«, warf Tallo ein. »Du musst ziemlich dumm sein, wenn du dorthin gehen willst.«
»Still junge«, fauchte Bordon. »Du hast Ruusan noch nie verlassen, woher willst du das also wissen?«
»Ich habe gehört, was die Leute erzählten«, erwiderte Tallo. »In den Lagern und so.«
»Du darfst nicht jede Geschichte glauben, die du an einem Lagerfeuer hörst«, mahnte ihn sein Vater. »Und jetzt nimm deinen Bruder und wartet draußen vor dem Schiff.«
»Komm mit«, knurrte Tallo und packte seinen jüngeren Bruder am Arm.
»Das ist ungerecht!«, protestierte Wend, als er weggeführt: wurde. »Ich habe doch nichts getan!«
»Warum willst du nach Onderon?«, fragte Manna, sobald die Jungen verschwunden waren. »Das ist ein sehr gefährlicher Planet. Nicht der richtige Ort für ein kleines Mädchen, das ganz allein ist.«
»Ich werde nicht allein sein. Ich. ich habe Verwandte dort«, log Zannah. »Ich muss sie nur finden.«
Bordon rieb sich das Kinn und zupfte sich ein wenig am Bart. »An einem Ort wie Onderon könnte das schwierig sein«, sagte er. »Gibt es jemand anderen, mit dem wir uns für dich in Verbindung setzen könnten? Vielleicht ein Freund deiner Familie hier auf Ruusan?«
»Ich muss nach Onderon«, wiederholte Zannah beharrlich.
»Ich verstehe«, sagte der Mann, dann stand er auf und wandte sich Manna zu. »Unser junger Gast ist sehr entschlossen, diesen Planeten zu verlassen.«
»Wir können dich nicht nach Onderon bringen«, sagte Manna. »Aber wir können dich mitnehmen, wenn wir Ruusan verlassen.«
»Mich wohin mitnehmen?«, fragte Zannah misstrauisch.
»Wir haben eine ganze Flotte von Schiffen draußen im Orbit. Rain. Dort oben wärest du in Sicherheit. Wir werden jemanden finden, der sich um dich kümmert.«
»Ich kann mich um mich selbst kümmern«, antwortete sie trotzig.
»Ja, das sehe ich«, warf Bordon ein. »Aber ich wette, es ist ziemlich einsam, so ganz allein.« Als Zannah nicht antwortete, fuhr er fort. »Ich sag dir was - es wird allmählich dunkel. Warum nehmen wir dich jetzt nicht mit zur Flotte? Dann können wir morgen darüber beraten, was wir als Nächstes tun. Wenn du immer noch nach Onderon willst, werden wir sehen, wie wir dir helfen können. Aber wenn du es dir anders überlegst, kannst du viel leicht auch hier auf Ruusan bleiben, bei mir und meinen Jungs,
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