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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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tagelang beinahe starr gelegen hatte. Er hatte seinen verstümmelten Arm an sich gedrückt und alle Hoffnung bereits aufgegeben. Als sie ihn fanden, hatte er nur noch sterben wollen.
    Die mitleidigen, telepathisch begabten Geschöpfe hatten über ihm geschwebt und direkt mit seinem Geist gesprochen, hatten ihn getröstet und beruhigt. Sie hatten seine Unruhe verringert, und obwohl sie seine Wunde nicht heilen konnten, halfen sie doch gegen die körperlichen Schmerzen.
    Schließlich hatten sie ihn wieder aus den Höhlen und ins helle Sonnenlicht und die frische Luft der Oberfläche geführt. Sie hatten ihn zu einem Hain geleitet, wo er seinen Durst mit frischem Wasser stillen und süße Beeren gegen den schlimmsten Hunger essen konnte. Sie hatten ihm sogar gezeigt, wo sich ein verlassenes Lager mit medizinischer Ausrüstung befand, damit er seinen Armstumpf angemessen reinigen und verbinden konnte, um eine Infektion zu vermeiden.
    Mehrere Tage hatte sich der junge Mann im Hain der Bouncer verborgen, Kraft gesammelt und sich von seiner schrecklichen Wunde erholt. Er hatte zu große Angst, als Sith-Anhänger erkannt zu werden. um nach anderen seiner Spezies zu suchen, und sich außerdem seiner Taten und seines verstümmelten Arms wegen zu sehr geschämt, dass er anderen hätte gegenübertreten können. Aber noch mächtiger als seine Angst und seine Scham war seine Wut - Rain hatte seine Hand vernichtet!
    Seine eigene Kusine hatte ihn verraten und verstümmelt! Gedanken an Rache und Vergeltung verschlangen ihn; Bilder, wie er sie jagte und vernichtete, füllten seine ruhelosen Träume.
    Aber als sein Körper zu heilen begann, verschwand sein Zorn mehr und mehr. Verzweifelt versuchte er, sich an seinen Hass zu klammern und sich die Begegnung mit Rain wieder und wieder vor Augen zu rufen - und dann war ihm plötzlich die Wahrheit klar geworden. Rain hatte versucht, ihn zu retten!
    Umgeben von den sanftmütigen Bouncern und ihrer beruhigenden Präsenz war Darovit schließlich in der Lage zu verstehen, was sie getan hatte. Der Sith an der Seite seiner Kusine hätte ihn ohne Bedenken getötet. Indem Rain ihn verkrüppelte, hatte sie ihm das Leben gerettet, eine letzte gnädige Tat, bevor sie vollkommen dem Einfluss ihres neuen Meisters und der Dunklen Seite verfiel.
    Nachdem er das verstanden hatte, konnte Darovit akzeptieren, was geschehen war. Seine Hand war weg. Rain war weg. Seine Träume, sich den Jedi anzuschließen - oder den Sith - waren weg. Ihm blieben nur noch die Bouncer.
    Darovit war dankbar für ihre Freundlichkeit, aber er konnte nicht verstehen, wieso sie ihm geholfen hatten. Vielleicht lag es daran, dass alle anderen verschwunden waren: Die Sith waren vernichtet, und ihre Schergen hatten den Planeten fluchtartig verlassen oder waren als Kriegsgefangene fortgeschafft worden. Die Jedi und die Soldaten der Republik, die der Armee des Lichts dienten, waren ebenfalls weg. Vor zwei Nächten hatte er das viel sagende Flackern gesehen, als Schiffe am Sternenhimmel den Sprung in den Hyperraum durchführten, weil die Flotte die Umlaufbahn verließ. Lind jene, die zuvor auf Ruusan gelebt hatten, waren wieder zu ihren Bauernhöfen und Dörfern zurückgekehrt und hatten den Schauplatz der großen Schlacht zwischen der Dunkelheit und dem Licht verlassen. Seit Tagen hatte er nun kein lebendes Wesen gesehen außer den Bouncern, die ihn gerettet hatten.
    Er verstand, dass sie ihm eine zweite Chance gegeben hatten.
    Er konnte die Vergangenheit hinter sich lassen und von vorn anfangen. Aber zu welchem Zweck? Was war sein Ziel? Die Bouncer sprachen oft von der Zukunft, als wären sie in der Lage, hin und wieder einen Blick auf das zu erhaschen, was geschehen würde. Wie die meisten Orakel verpackten sie allerdings, was sie sagen wollten, in vage Rätsel und Allgemeinheiten, die ihm keinen Hinweis auf sein eigenes Schicksal gaben.
    Darovit traurig, projizierte eins der Geschöpfe in seinen Geist - eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt tun soll«, antwortete er laut. Die Bouncer waren zwar in der Lage, ihre Gedanken zu projizieren und grundlegende Stimmungen anderer empathisch wahrzunehmen, konnten aber keine Gedanken lesen. Es war notwendig, tatsächlich zu sprechen, um sich mit ihnen zu unterhalten.
    »Welche Art von Zukunft gibt es denn noch für mich?«, fuhr er fort und kleidete damit das Problem, mit dem er schon die ganze Zeit gerungen hatte, in Worte. »Ich habe als Jedi versagt.

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