Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
hatte man das Shuttle gefunden!
Dann verging seine Freude wieder, denn ihm wurde klar, dass der Meister nur davon gesprochen hatte, dass das Schiff gefunden worden war - die Besatzung hatte er nicht erwähnt.
»Was ist passiert?«, fragte Johun, der nun vor Schreck kaum Worte herausbringen konnte.
»Wir glauben, es könnten Söldner gewesen sein«, erklärte Farfalla. »Das Schiff wurde ziellos umhertreibend im Japrael-Sektor aufgefunden. Es war leer. Alles von Wert war herausmontiert worden. Alle an Bord waren tot, aus nächster Nähe mit einem Blaster erschossen.«
»Alle? Irtanna? Bordon? Selbst seine Söhne?«
Farfalla konnte nur mit einem ernsten Nicken antworten.
Es gibt keine Gefühle, dachte Johun und rezitierte im Kopf den Jedi-Kodex, während er versuchte, den plötzlichen Zorn zurückzudrängen, der angesichts dieser sinnlosen Tode in ihm aufflackerte. Es gibt nur Frieden.
»Ich weiß, es wird dir schwer fallen, das zu akzeptieren«, sagt e Farfalla und setzte sich Johun gegenüber, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte. »Aber wir können jetzt nichts mehr für sie tun. Und was immer auch geschieht, du darfst dir keinesfalls in den Kopfsetzen, sie zu rächen.«
»Ich verstehe, Meister«, sagte Johun und schluckte die Tränen hinunter. »Aber ich kann mich nicht davon abhalten, um sie zu trauern.«
»Das solltest du auch nicht tun, mein junger Padawan«, erwiderte Farfalla und tätschelte ihm beruhigend das Knie, bevor er wieder aufstand. »Es ist nur natürlich, dass du Trauer empfindest. Kummer allein ist nicht gefährlich.«
Farfalla ging zur anderen Seite des Raums und betrachtete ein Gemälde an der Wand, um dem jungen Mann einen Augenblick Zeit zu lassen, sich wieder zu fassen. Als Johun ein paar Minuten später aufstand, wandte sich sein Meister ihm wieder zu.
»Diese Nachricht belastet mein Herz schwer, Meister Valenthyne«, sagte der junge Mann. »Aber ich verstehe, dass es mir nicht zusteht, ihre Mörder zu suchen. Und ich bin dankbar, dass Ihr mich hierherbestellt habt, um es mir zu sagen.«
»Das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich nach dir geschickt habe«, gab Farfalla zu. »Ich habe einen Auftrag für dich.«
»Um was geht es, Meister? Ich bin bereit zu dienen.« Johun dachte, dass wahrere Worte nie gesprochen worden waren. Er sehnte sich verzweifelt danach, etwas - irgendetwas - zu tun, um sich von Gedanken an Irtanna und ihre Besatzung abzulenken.
»Der Senat hat die Ruusan-Reform verabschiedet. Du wehst bereits, was das für unseren Orden bedeutet, aber es gibt noch viele andere Aspekte dieser Gesetzgebung. Wie Kanzler Valorum schon sagte, eine Wiedergeburt der Republik ist dringend notwendig.«
Johun nickte, um zu zeigen, dass er verstand.
»Es gibt selbstverständlich überall in der Galaxis auch Gegner dieser neuen Gesetze«, fuhr Farfalla fort. »Einige betrachten Valorums Absicht, die Republik wiederzuvereinen, als einen Versuch, dem Senat die Herrschaft über Planeten zu geben, die ihre Unabhängigkeit erklärt haben - oder über Planeten, die das gerade vorhatten.«
»Ihr fürchtet um das Leben des Kanzlers«, spekulierte Johun.
»Genau. Und ich bin außerdem der Ansicht, dass es wichtig für die Jedi ist, den Kanzler und die Ruusan-Reform deutlich sichtbar zu unterstützen. Wir müssen eine führende Rolle dabei spielen, ihn vor jenen zu schützen, die ihm Schaden zufügen wollen.«
Johun musste sich anstrengen, seine Gefühle zu beherrschen. Farfalla hatte gesagt, er habe eine besondere Mission für ihn. Vielleicht wollte er ihn zum Äußeren Rand schicken, um eine radikale Separatistenbewegung zu infiltrieren, oder an die Front eines Kampfes gegen gefährliche Rebellen.
»Ich habe dich auserwählt, als Vertreter der Jedi in Kanzler Valorums persönlicher Wache zu dienen«, fuhr Farfalla fort, und Johun fühlte sich, als hätte man ihm einen Faustschlag in den Magen versetzt.
Das Letzte, was er wollte, war auf Coruscant bleiben, und jetzt hatte man ihn vielleicht dazu verdammt, bis zum Ende von Kanzler Valorums Regierungszeit hier festzusitzen. Und eventuell noch vier Jahre länger, falls der Kanzler noch eine zweite Regierungsperiode im Amt blieb.
»Du wirkst verärgert, Johun.«
»Nicht verärgert«, erwiderte der junge Mann vorsichtig. »Enttäuscht. Es ist einfach nicht, was ich erhofft hatte.«
»Unser Orden hat geschworen zu dienen. Dabei müssen wir oft das, was uns am wichtigsten ist, dem Wohl anderer opfern. Das bedeutet es, ein Jedi zu
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