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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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in der Menge erkennen, der ihr winkte, zu ihm auf die andere Seite des Platzes zu kommen.
    Twi'leks gab es mit vielen unterschiedlichen Hautfarben, aber Kel gehörte den extrem seltenen Lethan mit der roten Haut an. Wie die meisten Lethan war er einfach hinreißend. Er war hoch gewachsen und breitschultrig, hatte einen harten, festen Bauch und perfekt proportionierte Arme und Beine. Er trug eine enge schwarze Hose und eine weite braune Tunika, die vorn offen stand und die Muskeln seiner Brust und des Bauchs zeigte. Er hatte sinnliche, vollkommen symmetrische Züge, weiche volle Lippen und glühende dunkle Augen, die einen aufzusaugen schienen, wenn man ihrem Blick zu lange begegnete. Seine festen, gut geformten Lekku lagen um seinen Hals und die Schultern und fielen von dort auf seine Brust, die durch die offene Tunika so gut zu sehen war.
    »Rainah!«, rief er ein zweites Mal, was bewirkte, dass mehrere Personen stehen blieben und ihn neugierig ansahen. Zannah fluchte leise und bewegte sich rasch durch die Menge an seine Seite.
    »Sei gefälligst leise!«, zischte sie, als sie nahe genug war, »Alle starren uns an!«
    »Sollen sie doch«, erwiderte er trotzig, aber er senkte tatsächlich die Stimme. »Das da sind alles nur einfache Leute. Was sie denken, interessiert mich nicht.«
    Kel hatte einen privilegierten Hintergrund. Er war nicht nur Lethan, sondern entstammte auch einer Familie, die zu den Adligen der Kriegerkaste der Twi'lek gehörte. Sein ganzes Leben lang hatten ihm alle immer wieder versichert, er sei etwas ganz Besonderes. Und daher kam ihm die Idee, dass alle anderen ihm unterlegen waren, nur natürlich vor.
    Manchmal bewunderte Zannah seine Hochnäsigkeit und Arroganz. Er war vollkommen von seiner Überlegenheit überzeugt, und er hatte keine Angst, das zu zeigen. Aber es war auch seine größte Schwäche. Zannah hatte schon früh entdeckt, dass man Kel durch Schmeichelei leicht manipulieren konnte oder indem man seinen Stolz herausforderte, und sie hatte keine Bedenken, dieses Wissen für ihre Mission auszunutzen.
    »Du bist spät dran«, sagte sie. »Ich mag es nicht, wenn man mich warten lässt.«
    »Ich sollte das hier nicht einmal tun«, fauchte er sie an.
    »Tut mir leid«, murmelte sie, schmiegte sich an ihn und schlang die Arme um seine Schultern. »Ich dachte schon, du wärest mit einer anderen zusammen«, gurrte sie. »Wenn ich dich je mit einer anderen Frau erwische, werde ich ihr das Herz herausschneiden.«
    Kel zog sie noch fester an sich. »Du bist mehr als genug für jeden Mann«, flüsterte er ihr ins Ohr, und ein Schauder lief Zannah über den Rücken.
    Sie küsste ihn auf die Lippen, dann löste sie sich aus der Umarmung. »Wir haben keine Zeit für diese Dinge«, protestierte sie. »Deine Freunde warten auf uns.«
    Er leckte sich die Lippen, als könnte er Zannah immer noch schmecken, dann nickte er und nahm ihre Hand. »Gehen wir«, sagte er und zog sie durch das Gedränge der Einkaufenden.

    Als der Abend im Lager auf Ambria dämmerte, griff Darth Bane nach der winzigen Kristallpyramide, die er vorsichtig auf das kleine Podest in der Mitte des ansonsten leeren Zelts gestellt hatte. Mit langsamen Bewegungen fuhr er über die kalte, tote Oberfläche, dann zog er die Hand wieder zurück, als er sah, dass die Pyramide bebte. Einen Augenblick später begannen seine Finger krampfartig zu zittern, als kribbelnde Stöße scharfen Schmerzes von seinem Ellbogen zum Handgelenk schossen. Er fluchte leise, biss die Zähne zusammen, schloss die Augen und versuchte, es zu ertragen.
    Wegen der Orbalisken, die seinen Körper panzerten, war er daran gewöhnt, mit Schmerz zu leben. Er war stets vorhanden, ein dumpfes Pochen direkt oberhalb der Ebene des Unterbewusstseins. Normalerweise konnte Bane es ausschließen und die Qualen seines Befalls ohne äußerliche Zeichen aushalten. Aber wenn er nicht vorsichtig war - wenn er sich zu weit trieb -, würden ihn die körperlichen Anstrengungen überwältigen. Das Zittern war eine Warnung, das erste Zeichen, dass er sich der Grenze seines Durchhaltevermögens näherte.
    Schon dreimal zuvor hatte er versucht, sein eigenes Sith-Holocron zu schaffen, und jedes Mal hatte er versagt. Diesmal würde das nicht geschehen, davon war er überzeugt. Er wusste, dass in diesem Stadium eine einzige falsche Bewegung seine gesamte Arbeit, buchstäblich Jahre der Vorbereitung, zerstören würde. Aber er wusste auch, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als einen Weg zu

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