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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Seite selbst. Sie können in die Tiefen der Macht eintauchen und geheimnisvolle Energien heraufbeschwören, um die Welt um sich herum zu verbiegen und zu verzerren. Sie können die uralten Rituale der Sith anwenden, sie können Kräfte beschwören und schreckliche Zauber und schwarze Magie auf ihre Feinde loslassen.«
    »Ist das mein Talent?«, hatte Zannah gefragt, die ihre Aufregung kaum hatte verbergen können. »Bin ich eine Sith-Zauberin?«
    »Du hast das Potenzial«, hatte Bane geantwortet und aus seinem Gewand ein dünnes ledergebundenes Manuskript geholt. »Tief im Holocron verborgen habe ich eine Liste von machtvollen Zaubersprüchen entdeckt. Ich habe sie hier aufgezeichnet. Sie werden dir helfen, dich zu konzentrieren und deine Kraft am wirkungsvollsten einzusetzen - aber nur, wenn du sie sorgfältig studierst.«
    »Das werde ich tun, Meister«, versprach Zannah mit leuchtenden Augen, als sie die Hand ausstreckte, um das Buch entgegenzunehmen.
    »Meine Fähigkeit, dich anzuleiten und zu belehren hinsichtlich der Zauberei ist beschränkt«, warnte Bane sie. »Meine Talente liegen in anderen Richtungen. Um dein volles Potenzial freizusetzen, wirst du viele Studien und Nachforschungen allein anstellen müssen. Das wird. riskant sein.«
    Der Gedanke, die dunklen und gefährlichen Seiten der Macht allein zu erforschen, erfüllte sie mit Furcht, aber die Gelegenheit, eine Fähigkeit zu erlangen, die über die ihres Meisters hinausging, war auch eine Versuchung, der sie nicht widerstehen konnte.
    »Ich werde Euch nicht enttäuschen, Meister«, hatte sie geschworen und sich dabei das Manuskript fest an die Brust gedrückt.
    »Und wenn du je versuchst, einen dieser Zauber gegen mich zu verwenden«, hatte Bane als letzte Warnung hinzugefügt, »werde ich dich vernichten.«
    Zannah riss den Ellbogen aus Cyndras Griff und hob die gefesselten Hände vor sich. Sie bewegte die Finger in einem komplizierten Muster, dehnte sich in der Macht aus und versenkte sieh tief in den Kopf der Chiss, um ihre geheimsten, urtümlichsten Ängste zu finden. Vergraben in Cyndras Unterbewusstsein gab es namenlose Schrecken: Abscheulichkeiten und Geschöpfe aus Albträumen, die nie das Licht des Tages erblicken sollten. Zannah beschwor die Macht der Sith-Zauberei herauf, holte die Albtraumgeschöpfe aus ihren Tiefen und erweckte sie eins nach dem anderen zum Leben.
    Der gesamte Prozess dauerte weniger als eine Sekunde. In dieser Zeit hatte Cyndra die Waffe gezogen, aber statt auf Zannah zu zielen, schrie sie plötzlich auf, richtete den Blaster über sich in die Luft und schoss wild auf die Dämonen, die aus ihrem eigenen Geist hervorgegangen waren und die nur sie sehen konnte.
    Die Illusionen wurden für Cyndra wirklicher und erschreckender, je länger der Zauber andauerte, aber Zannah hatte nicht vor, ihn bereits zu beenden. Die Chiss schrie schrill und warf ihre Waffe auf den Boden. Sie drehte den Kopf schnell von einer Seite zur anderen, riss schließlich die Arme vors Gesicht und schrie wieder und wieder »Nein!«, dann sackte sie zusammen. Weinend und schluchzend rollte sie sich fest zusammen und murmelte immer wieder: »Nein, nein, nein.«
    Alle anderen im Raum starrten sie entsetzt und verblüfft an. Ein paar Wachen machten einen Schritt zurück, weil sie offen bar befürchteten, von ihrem Wahnsinn angesteckt zu werden.
    Zannah hätte dem ein Ende machen, die Illusion auflösen und Cyndra erlauben können, das Bewusstsein zu verlieren. Die Chiss wäre in diesem Fall Stunden später mit nur den grundlegendsten Erinnerungen an das, was geschehen war, wieder erdacht, denn ihr Geist würde instinktiv vor dem Erlebten zurückschrecken. Oder Zannah konnte die Illusion noch ausbauen und ihr Opfer an den Rand des Wahnsinns und darüber hinweg treiben. Das Bild, wie die Chiss mit Kel schlief, erschien vor ihrem geistigen Auge - und Zannah verstärkte die Illusion des Schreckens.
    Cyndras Entsetzensschreie wurden zu tierischem Heulen, als ihre geistige Gesundheit von den grausigen Visionen zerrissen wurde. Sie kratzte und krallte nach ihren eigenen Augen und riss sie heraus. Blut lief ihr über die Wangen, aber selbst Blindheit konnte sie nicht vor den Albträumen bewahren, die durch das krochen, was von ihrem Geist übrig geblieben war.
    Dann brach ihr Heulen ab. Schaum trat ihr aus dem Mund, und Arme und Beine zuckten wild. Mit einem letzten Aufschrei, der den anderen das Blut gefrieren ließ, wurde sie schlaff und blieb still liegen. Ihr

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