Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
Sith-Schätzen, die Hetton in den letzten dreißig Jahren erworben hatte: seltsame leuchtende Amulette, kleine edelsteinbesetzte Dolche, eine Unzahl ungewöhnlicher Steine und Kristalle und die Griffe von mindestens einem Dutzend unterschiedlicher Lichtschwerter.
»Gulas Unterricht gab mir eine Grundlage, auf der ich aufbauen konnte, aber das Meiste habe ich aus den Büchern und Manuskripten erfahren, die Ihr hier vor Euch seht«, erklärte Hetton stolz.
Sie gingen langsam an den Schaukästen vorbei, und Zannah teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen Hettons Worten und dieser faszinierenden Sammlung von Sith-Artefakten auf. Sie konnte immer noch schwache Überreste von Energie der Dunkeln Seite an ihnen spüren, verblassende Erinnerungen an die unglaubliche Macht, die sie einmal enthalten hatten.
»Schon früh in meiner Lehrzeit durchschaute ich Gula als den Dummkopf, der er war. Auf mein Drängen hin nutzte meine Mutter den Wohlstand und die anderen Mittel unseres Hauses, um die Galaxis nach Aufzeichnungen und Gegenständen abzusuchen, die angeblich etwas mit der Dunklen Seite zu tun hatten, sodass ich weiter lernen konnte, ohne mich ausschließlich auf meinen sogenannten Meister verlassen zu müssen.
Wie Ihr Euch sicher schon denken könnt, erwies sich vieles, was man uns brachte, als wertloser Mist. Aber im Lauf der Jahre fand auch eine Anzahl von seltenen und wertvollen Gegenständen ihren Weg zu mir.«
Hetton wandte sich den Regalen zu und fuhr liebevoll mit den Händen über die katalogisierten Bände.
»Das hier gespeicherte Wissen gestattete es mir, schnei! besser zu werden als Gula. Sobald meine Mutter erkannte, dass er uns nichts mehr nützen konnte, ließ sie ihn töten.«
Zannah starrte ihn überrascht an. Hetton lachte leise über diese Reaktion.
»Meine Mutter war eine Frau, deren Handeln von Ehrgeiz und gnadenlosem Pragmatismus bestimmt wurde. Sie hatte angestrengt versucht, meine Existenz vor den Jedi und den Sith geheim zu halten; wenn sie Gula einfach gestattet hätte, aus unserem Dienst auszuscheiden, wäre es unvermeidlich gewesen, dass er das große Geheimnis unseres Hauses ausplauderte.«
»Ein notwendiger Tod«, sagte Zannah nickend und erkannte, dass Bane wahrscheinlich das Gleiche getan hätte. Dann wurde ihr plötzlich etwas klar, und sie sagte: »Ihr wart es, der ihn tötete, nicht wahr?«
Hetton lächelte sie an. »Ihr seid so aufmerksam wie mächtig. Als meine Mutter den Befehl gab, war ich mehr als froh, ihn ausführen zu können. Gula war zu einer Last geworden und stand meinen Studien der Dunklen Seite nur noch im Weg.«
»Ihr sprecht von Eurer Mutter, als lebte sie nicht mehr«, bemerkte Zannah. »Was ist ihr zugestoßen?«
Hetton kniff die Augen zusammen, und seine Miene wurde finster. »Vor etwa fünfzehn Jahren, als Kaan damit begann, seine Bruderschaft der Dunkelheit zusammenzustellen, drängte meine Mutter mich, an die Öffentlichkeit zu treten und mich der Sache der Sith anzuschließen. Sie ging davon aus, dass die Sith bei ihrem Versuch, die Republik zu zerschlagen, Erfolg haben würden, und sie wollte unser Haus zu Verbündeten dieser aufsteigenden neuen Macht in der Galaxis machen.
Aber ich weigerte mich, mich Kaans Sekte anzuschließen. Er predigte die Gleichheit von allen, die der Dunklen Seite dienten - eine Demokratie der Sith. Ich fand diese Vorstellung abstoßend, eine Perversion von allem, woran ich glaubte.
Meine Mutter jedoch dachte immer noch in Begriffen von Regierungen und politischen Bündnissen. Durch mein Studium der Dunklen Seite hatte ich solch banale Interessen längst überwunden, aber sie begriff meinen Protest nicht. Am Ende war ich gezwungen, sie zu eliminieren.«
Diesmal war Zannah nicht mehr überrascht. »Sie hätte Eure Wünsche ignoriert und versucht, ein Bündnis mit der Bruderschaft einzugehen«, sagte sie und zeigte damit, dass sie Hettons Tat verstanden hatte - und gegen diesen Muttermord nichts einzuwenden fand. »Sie hätte Euch exponiert. Euch blieb nichts anderes übrig.«
»Ich vergiftete sie, als sie schlief«, erklärte Hetton, und in seiner Stimme schwang ein wenig Bedauern mit. »Es war ein friedlicher Tod; ich wollte nicht, dass sie litt. Ich bin schließlich kein Monster.«
Sie schwiegen einen Augenblick, während die Gedanken an das, was er getan hatte, in der Luft hingen. Dann schüttelte Hetton den Kopf und sprach weiter, während er Zannah zum Monitor und dem Datenterminal führte.
»Nach dem Sturz der Bruderschaft
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