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Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei

Titel: Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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zurückgekehrt waren, konnte es durchaus möglich sein, dass sie dem Orden immer noch übel nahmen, was geschehen war. Aber das erklärte immer noch nicht, was diese humanoide Gestalt an diesem Ort zu suchen hatte, die nun langsam aufs Lager zuschlich.
    Johun verließ sein Versteck. Er wusste, der Bouncer würde fliehen, sobald er näher kam, nach oben auf die Äste der Bäume, wohin der Jedi ihm nicht folgen konnte. Aber der Begleiter des Bouncers würde zu Fuß fliehen müssen, und Johun verließ sich darauf, dass er schneller war als jeder Nicht-Jedi.
    Er rannte auf seine Beute zu, und die Gestalt drehte sich um, alarmiert von dem lauten Knirschen von Johuns Stiefeln im Schnee. Johun konnte kurz das Gesicht unter der Kapuze sehen, sodass er nun wusste, dass es sich um einen jungen Menschen handelte. Dieser warf seinen Stab hin und rannte auf die Bäume zu, wobei das lange Gewand, das er trug, um sich gegen die Kälte zu schützen, hinter ihm her flatterte.
    Johun war noch fünfzig Meter von ihm entfernt; mit der Macht, die seine Glieder durchströmte, hatte er erwartet, diese Entfernung innerhalb von Sekunden zurücklegen zu können. Aber sein Gegner bewegte sich überraschend schnell, und der Jedi erkannte, dass der Gejagte zumindest in geringem Maß ebenfalls auf die Macht eingestimmt sein musste.
    Auf offenem Gelände war Johun immer noch schneller, aber er befand sich dennoch gut zehn Meter entfernt, als der Gejagte den Waldrand erreichte und ins Unterholz eindrang. Er bahnte sich einen Weg, der beinahe jeden Verfolger abgeschüttelt hätte: Er rannte dorthin, wo die Bäume am dichtesten standen, duckte sich unter spitzen Zweigen hindurch und sprang mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über dicke, aus dem Boden ragende Wurzeln. Johun jedoch bediente sich der Macht, so gut er konnte, und hielt Schritt. Er schlug die Zweige zur Seite, damit sie ihn nicht behinderten, und sprang geschickt über Wurzeln, die ihn zum Stolpern hätten bringen können.
    Mehrere Kilometer rannten sie so durch den Wald, und keiner von beiden war imstande, noch schneller zu werden. Die Jagd endete, als sie eine kleine Lichtung mit einer winzigen Schlammhütte erreichten, und Johun erkannte, dass der Verfolgte in seiner Panik instinktiv nach Hause gerannt war.
    Der Mann eilte zur Tür, als hoffte er, seinem Verfolger entgehen zu können, wenn er sich drinnen einschloss. Dann hielt er inne, denn plötzlich wurde ihm klar, dass er einen Fehler Gemacht hatte. Mit hängenden Schultern blieb er an der Tür stehen und floh nicht weiter, als Johun vorsichtig näher kam.
    »Ich dachte nicht, dass jemand im Wald mit mir Schritt halten könnte«, sagte er niedergeschlagen und öffnete die Tür zu seiner kleinen Hütte. »Also kommt aus der Kälte.«
    Drinnen war es schlicht, aber sauber und gerade groß genug, dass sich die beiden Männer dort aufhalten konnten, ohne sich eingezwängt zu fühlen. Das einzige Möbelstück war eine kleine Schlafmatte in der Ecke. Glühende Holzkohle in einer Grube mitten im Raum gab genug Wärme ab, dass Johun seinen dicken Winterumhang ausziehen und ihn neben sich legen konnte, bevor er sich im Schneidersitz auf den Boden setzte.
    Sein Gastgeber zog ebenfalls die schwersten Kleidungsstücke aus und entledigte sich mehrerer Schichten, bevor er sich seinem ungeladenen Gast gegenüberkniete. Johun hielt ihn für Anfang zwanzig, nur ein paar Jahre jünger als der Jedi selbst. Er hatte dunkles, zerzaustes Haar und einen langen, wirren Bart, und in seinen Augen stand ein wilder Ausdruck. Aber erst, als Johun bemerkte, dass dem Mann die rechte Hand fehlte, begriff er, dass er offenbar den berühmten Heiler und Eremiten von Ruusan vor sich hatte.
    »Ihr wisst, wer ich bin?«, fragte Johun.
    »Ich weiß, dass Ihr ein Jedi seid«, erwiderte der Eremit. »Deshalb konnte ich Euch nicht abschütteln.«
    »Ich heiße Johun Othone. Ich bin für den Bau einer Gedenkstätte für jene zuständig, die ihr Leben hier auf Ruusan geopfert haben.«
    Johun wartete, um dem anderen Gelegenheit zu geben, etwas dazu zu sagen. Aber der Eremit starrte einfach nur zu Boden, und seine eine Hand ruhte auf seinem Schoß und umklammerte den Stumpf seines rechten Arms.
    »Warum habt Ihr unsere Ausrüstung auf der Baustelle sabotiert?«
    Er erwartete halb, dass der Eremit es abstreiten würde; immerhin hatte Johun ihn nicht wirklich auf frischer Tat ertappt, poch der gab es ganz offen zu.
    »Ich wollte Euch aufhalten. Ich nahm an, wenn ich Euch

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