Darth Bane 02 - Die Regel der Zwei
ist hier auf Ruusan.«
»Sie werden mir nicht glauben«, sagte Johun. »Sie werden Euch selbst befragen wollen.«
»Ich habe gesehen, was passiert, wenn Jedi und Sith in den Krieg ziehen. Ich will nicht noch einmal Teil von so etwas sein. Ich werde nicht nach Coruscant gehen.«
»Ihr habt wissentlich das Eigentum der Republik beschädigt«, erinnerte Johun ihn. »Ich könnte Euch festnehmen und Euch nach Coruscant bringen, damit Ihr dort angeklagt werdet.«
»Und dann was, Jedi? Werdet Ihr mich foltern, bis ich gestehe, was ich sah? Werdet Ihr Eure Fähigkeiten einsetzen, um meine Gedanken zu beeinflussen, damit ich die Worte ausspreche, die Ihr hören wollt? Ich bin sicher, dann wird der Rat Euch glauben.«
Johun verzog das Gesicht. Der Eremit hatte recht. Der Rat würde ihm nur dann glauben, wenn die Aussage freiwillig erfolgt.
»Erkennt Ihr denn nicht, was auf dem Spiel steht?« Johun änderte seine Taktik. »Ihr habt gesehen, was geschieht, wenn die Sith eine Armee aufstellen und in den Krieg ziehen. Wenn Ihr jetzt mit mir kommt, wird der Rat Eure Warnung anhören. Wir können diesen Lord Bane suchen und ihn aufhalten, bevor er Gelegenheit hat, andere dazu zu verführen, ihm zu helfen.«
Bei diesen Worten dehnte er sich in der Macht aus, um den Geist des Eremiten zu berühren. Er zwang ihn nicht, seiner Bitte nachzugeben; das würde ihm nichts nützen. Jemanden mithilfe der Macht zu überreden, war immer etwas Zeitweiliges, und bis sie wieder in Coruscant wären, würde die Wirkung längst nachgelassen haben und der Eremit wissen, dass man ihn manipuliert hatte, was ihn noch unversöhnlicher machen würde. Stattdessen versuchte Johun einfach, die Bereitschaft des Mannes zu erhöhen, sich seinen vernünftigen Argumenten zu beugen, und warf einen Schleier von Ruhe und Ausgeglichenheit über seine Gedanken. Sanft schob er die Bitterkeit und Ablehnung des anderen Mannes beiseite und gestattete ihm, die Logik seiner Argumente unbehindert von Leidenschaft und Emotion abzuwägen.
»Bane hält sich versteckt«, fuhr er fort. »Er wird sich erst dann zeigen, wenn er die Armee der Sith wieder aufgebaut hat, und die Galaxis wird erneut im Krieg versinken. Aber wenn Ihr jetzt mit mir kommt, können wir den Rat dazu bringen, diesen Sith zu suchen. Helft mir. ihn aufzuhalten, und wir können einen weiteren Krieg verhindern.«
Der Eremit starrte ihn lange an. bis er schließlich zustimmend nickte. »Wenn das bedeutet, einen weiteren Krieg zu vermeiden, dann werde ich mit Euch noch Coruscant gehen.«
Der Oberste Bibliothekar des Jedi-Archivs war ein ehrwürdiger Cereaner namens Meister Barra-rona-Ban.
»Willkommen auf Coruscant, Padawan Nalia«, sagte er und stand auf, um Zannah mit einem Lächeln zu begrüßen, als sie sein Zimmer betrat. »Wie war dein Flug von Polus hierher?«
Meister Barras Zimmer sah genau so aus, wie sie es erwartet hatte: Unmengen Aufzeichnungen, handschriftliche Notizen und Datenkarten bedeckten zu ordentlichen Türmchen aufgeschichtet seinen Schreibtisch. Es gab auch einen kleinen Sichtschirm und ein Terminal, was vermutlich mit dem Hauptkatalog des Archivs verbunden war.
»Meine Reise war lang, aber ereignislos«, erwiderte sie.
Sie klang ruhig und entspannt, obwohl ihr Herz heftig schlug. Die Illusion einer Schülerin der Hellen Seite, die sie projizierte, hatte ihr bisher gut gedient, aber nun stand sie direkt einem Jedi-Meister gegenüber. Wenn sie auch nur den geringsten Fehler machte, war alles verloren.
»Es tut gut, aus der Kälte zu kommen«, fügte sie hinzu. Anders als ihr Meister war Nalia nicht auf Polus geboren. Sie stammte von Corsin, und zwar aus einer der tropischen Regionen des Planeten.
Der Cereaner lachte, was seine hohe, kegelförmige Stirn in Falten legte. »Meister Anno würde dir da sicher nicht zustimmen.«
Sie lachte ebenfalls leise. »Mein Meister lässt Euch grüßen«, sagte sie, denn sie erinnerte sich aus ihren Studien, dass Anno und Barra für kurze Zeit gleichzeitig in der Akademie hier auf Coruscant gearbeitet hatten. »Habt Ihr Pläne, ihn in näherer Zukunft auf Polus zu besuchen?«
»Ich fürchte, eine solche Reise wäre unmöglich«, antwortete er seufzend. »Das Archiv verlangt ununterbrochen meine Aufmerksamkeit.«
»Meister Anno ging bereits davon aus. dass Ihr so etwas sagen würdet.« Sie lächelte. »Er sagte mir, Ihr würdet jede erdenkliche Ausrede vorbringen, um niemals wieder Euren Fuß auf Polus setzen zu müssen.«
»Nicht alle
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