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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Dunklen Seite fortzubrennen, doch die Sith waren nicht so erfahren wie die Jedi, wenn es darum ging, ihre Körper von Unreinheiten zu säubern. Die letzten Reste der Chemikalien würden sich im Laufe der Zeit einfach auf natürliche Weise abbauen müssen.
    Bis dahin würde ihm weniger als seine volle Stärke zur Verfügung stehen. Einen Sekundenbruchteil langsamer beim Denken und Handeln, weniger geschickt darin, die Kraft der Macht einzusetzen. Und er hatte sein Lichtschwert immer noch nicht wieder.
    Trotz all dessen war er zuversichtlich, dass der Sieg nur Minuten entfernt war. Die Alarmsirenen hallten immer noch durch den Kerker, doch er wusste, dass keine Wachen als Verstärkung herbeieilen würden, um auf den Alarm zu reagieren. Die paar Söldner, die seinen Angriff überlebt hatten, hatten hastig den Rückzug angetreten, um Calebs Tochter schutzlos zurückzulassen.
    Manchmal musste Vergeltung kalt und berechnend sein. Es gab Zeiten, in denen es besser war, vorsichtig, geduldig vorzugehen. Manchmal jedoch durfte man Rache nicht aufschieben. Manchmal mussten Taten von Zorn und Hass befeuert werden, sodass die Vergeltung mit der Hitze animalischer Emotion brannte.
    Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht.
    Er konnte spüren, dass er sich Serras Position näherte. Seine Schritte beschleunigten sich, als er zielstrebig durch die leeren Korridore marschierte, auf seine Rache zu.
    Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
    Er war unachtsam gewesen, schwach. Er hatte zugelassen, dass man ihn gefangen genommen hatte. Er hatte zugelassen, dass er zu einem Opfer wurde. Dafür hatte er gelitten. Doch jetzt war er wieder stark. Jetzt war es an jemand anderem zu leiden.
    »Des!«, rief eine Stimme hinter ihm über die Alarmsirenen hinweg.
    Die Erwähnung des Namens, den er vor zwanzig Jahren abgelegt hatte, ließ den Sith-Lord abrupt stehen bleiben. Er drehte sich langsam um und sah sich der dunkelhäutigen Frau gegenüber, die ihm bei der Flucht geholfen hatte.
    Sie keuchte angestrengt, als wäre sie gerannt. Ihre Hose war über dem linken Knie zerfetzt. Die Ränder des Risses waren blutig. Ihr Gesicht war eine Mischung widerstreitender Gefühle: Furcht, Verzweiflung und Hoffnung.
    »Erinnerst du dich an mich, Des? Ich bin es, Lucia.«
    Eine Sekunde lang starrte Bane die Frau, die vor ihm stand, einfach bloß verwirrt an. Dann begann er, an seine Jugend zurückzudenken. An eine Zeit, als er nicht Darth Bane, Lord der Sith, gewesen war, sondern Des, ein einfacher Minenarbeiter von Apatros.
    Die Erinnerungen daran waren tief vergraben, aber sie waren noch da. Die allwöchentliche Prügel von Hurst, seinem Vater. Lange, grausame Schichten, um Cortosis aus dem Fels zu graben, während Staubwolken, die von seinem Hydraulikheber aufgewirbelt wurden, ihn würgen ließen. Seine Flucht aus dem Elend von Apatros und sein Dienst bei den Zwielichtkriegern.
    Es war, als würde man versuchen, sich beim Aufwachen an einen Traum zu entsinnen. Das waren Szenen aus dem Leben von jemand anders. Sie fühlten sich für ihn nicht real an. Doch als er in Gedanken zurückging, kamen auch noch andere Erinnerungen an die Oberfläche: lange Nächte, in denen er auf Trandosha Wache hielt, Gewaltmärsche durch die Wälder von Kashyyyk.
    Die Geister der Vergangenheit aufzuscheuchen, brachte das Gesicht von Ulabore zurück dem grausamen und unfähigen befehlshabenden Offizier, der Des den Sith ausgeliefert und ihn so unwissentlich auf den Pfad seiner wahren Bestimmung geführt hatte. Doch da waren auch noch andere Gesichter -die Männer und Frauen seiner Einheit, seine Waffenbrüder und -Schwestern. Er erinnerte sich an die blauen Augen und das anmaßende Grinsen von Andar, seinem besten Freund. Und er erinnerte sich an eine naive, unerfahrene Soldatin, eine junge Scharfschützin namens Lucia.
    Bane besaß Intelligenz und Weitsicht. Er gebot über die Weisheit und den Ehrgeiz, den Sith-Orden neu zu formen, damit er seinen langen, langsamen Aufstieg zur galaktischen Herrschaft beginnen konnte. Er hatte für nahezu jede vorstellbare Situation vorausgeplant, in der er sich eines Tages womöglich wiederfinden würde. Doch auf das hier hatte ihn nichts vorbereitet.
    Er wusste, dass viele der Soldaten, die einst in Kaans Armeen gedient hatten, Söldner und Leibwächter geworden waren, doch er hatte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, je auf

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