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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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gehört hatte, erkannte sie sie sofort.
    »Vater?«, sagte sie laut, auch wenn Caleb natürlich nirgendwo zu finden war, außer in ihrem eigenen Kopf.
    Du bist stark genug, die Lage zu meistern.
    Sie nickte, ohne sich auch nur darum zu scheren, ob die Stimme, die sie hörte, nichts als ein Hirngespinst ihrer eigenen Einbildungskraft war. Sie verbannte den Lärm der Sirenen aus ihrem Bewusstsein, nahm einen langen, tiefen Atemzug und analysierte sorgsam die Situation.
    Es ergab nicht den geringsten Sinn, dass der König der Einzige war, der Zutritt zu diesem Raum hatte. Man konnte nicht erwarten, dass er persönlich hier runterkam, falls es jemals einen Gefangenenausbruch oder einen Aufstand gab. Der Gefängnisdirektor musste ebenfalls Zugriff haben. Der Captain der Wache vermutlich auch. Und wenn der König einem seiner Untergebenen den Code anvertraut hatte, hätte er ihn seinem Sohn ebenfalls gegeben.
    Du bist zu hastig. Machst Fehler. Versuchs noch mal! Ganz langsam.
    Sie stemmte sich auf die Füße und tippte den Code ein drittes Mal ein. Als sie dieses Mal spürte, wie die Panik von ihren Fingern Besitz zu ergreifen begann, kämpfte sie dagegen an, indem sie sich das Gesicht ihres Vaters ins Gedächtnis rief, ruhig und selbstbewusst. Sie nahm langsame, tiefe Atemzüge und achtete sorgsam darauf, die Knöpfte in der richtigen Reihenfolge zu betätigen. Eine Sekunde lang geschah nichts, dann ertönte ein leiser Ton, und die Tür schwang langsam auf.
    Erleichterung durchflutete sie, und Serra versuchte, über ihre eigene Tölpelhaftigkeit zu lachen, zweimal die falsche Ziffernfolge eingegeben zu haben, bevor sie es richtig hinbekommen hatte. Doch alles, was über ihre Lippen kam, war ein würgendes, an Hysterie grenzendes Krächzen.
    Der Raum jenseits der Tür war klein, mit einer einzigen Kontrolltafel und einer weiteren Tür auf der anderen Seite. Hinter der zweiten Tür lag ein schmaler Tunnel, der zu einem kleinen Notfluchtshuttle führte, das es demjenigen, wer immer die Selbstzerstörungssequenz aktivierte, zu fliehen erlaubte, bevor das Gefängnis in sich zusammenstürzte.
    Sie näherte sich der Konsole und nahm die Kontrollen in Augenschein. Die Sache war ganz einfach: Es gab einen Knopf, um die Selbstzerstörungssequenz zu initiieren, ein Tastenfeld, um den Aktivierungscode einzugeben, und einen weiteren Knopf, um den Befehl zu bestätigen. An dem Ziffernfeld gab es außerdem eine LÖSCHEN-Taste, aber keinen ABBRUCH-Knopf. Sobald die Selbstzerstörung bestätigt worden war, gab es keine Möglichkeit, sie aufzuhalten. Anschließend blieben allen im Innern der Anlage weniger als fünf Minuten Zeit zu entkommen, bevor die in die Decke, die Wände und die Böden eingelassenen Sprengladungen in rascher Folge gezündet wurden und das gesamte Gefängnis zum Einsturz brachten.
    Dies war sie: Ihre letzte Chance, den Mann aufzuhalten, der sie als Kind terrorisiert hatte. Ihre letzte Chance, die Galaxis von einem Dunklen Lord der Sith zu befreien. Sie drückte den AKTIVIEREN-Knopf, woraufhin die Lichter der Konsole aufflammten. Als Nächstes tippte sie ihren Zugriffscode ein -ganz langsam, um sicherzugehen, dass sie keinen Fehler machte. Doch als die Meldung CODE AKZEPTIERT -SELBSTZERSTÖRUNGSSEQUENZ BESTÄTIGEN auf dem Bildschirm aufblinkte, zögerte Serra.
    Wenn sie das hier tat, war ihr Leben auf Doan vorüber. Der König hatte keine Ahnung, dass sie das Felsengefängnis für ihre persönliche Vendetta missbrauchte. Wenn sie das hier tat, würde ihr Geheimnis ans Licht kommen. Die Explosionen, die den Komplex zerstören würden, würden auf dem Plateau Tausende Meter weiter oben die Böden des Königshauses erbeben lassen. Alle würden wissen, was passiert war.
    Dann würde er wissen, dass sie ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse über die der Königsfamilie gestellt hatte. Ihre Taten würden mit ziemlicher Sicherheit als Hochverrat angesehen werden: Das Beste, worauf sie in diesem Fall hoffen konnte, war, für alle Zeit von Doan verbannt zu werden.
    Und was war mit Lucia? Vermutlich würde sie bei den Explosionen umkommen. Obwohl ihre Leibwächterin sie verraten hatte, indem sie dem Gefangenen zur Flucht verhalf: War Serra wirklich gewillt, ihre Freundin zum Tode zu verurteilten, ohne ihr auch nur die Chance zu geben zu erklären, warum sie es getan hatte?
    Außerstande, eine Entscheidung zu treffen, stand Serra wie erstarrt da. Ihr Finger schwebte über dem mit BESTÄTIGEN markierten Knopf, während der

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