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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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durchringen, die Frau zu töten, die Euch im Weg stand.«
    Sie ging einen weiteren Schritt auf ihn zu und warf ihr Lichtschwert von einer Hand in die andere. Wäre Bane bewaffnet gewesen, wäre das die perfekte Möglichkeit für einen Überraschungsangriff gewesen.
    Als er die Gelegenheit verstreichen ließ, legte sie ihren Kopf zurück und lachte.
    »Ihr habt Euch in diesen Fluren sogar ohne Euer Lichtschwert einsperren lassen.«
    Sie tat noch einen Schritt vor, und Bane reagierte, indem er mehrere Schritte zurückwich.
    Die Doppelklinge von Zannahs Lichtschwert gewann an Tempo, durchschnitt die Luft in flinken, kreisrunden Mustern.
    Sie hatte noch eine letzte Sache zu sagen, bevor sie sich auf ihn stürzte.
    »Eure Zeit ist vorüber, Bane.«

22. Kapitel

    Serra stand da wie gelähmt. Ihr Finger schwebte unmittelbar über dem Knopf, der die Selbstzerstörungssequenz des Felsengefängnisses betätigen und die Vernichtung der Anlage und aller auslösen würde, die sich darin aufhielten. Sie verharrte jetzt schon seit mehreren Minuten in exakt dieser Haltung, außerstande, den Knopf zu drücken.
    Tu es! Was kümmert dich Lucia? Sie hat dich verraten! Tu es!
    Die Prinzessin nahm einen tiefen Atemzug und ließ ihre Hand dann sinken. Doch statt auf BESTÄTIGEN zu drücken, betätigte sie die mit ABBRUCH markierte Taste. Ein leises Piepsen ertönte, und die leuchtende Tastatur wurde dunkel, als sich die Konsole abschaltete.
    Sie konnte es nicht tun. So sehr sie auch verhindern wollte, dass der Gefangene entkam, konnte sie sich doch einfach nicht dazu durchringen, Lucia zum Tode zu verurteilen. Die ältere Frau war mehr als bloß ihre Leibwächterin. Sie war Serras Vertraute und engste Freundin. Was auch immer sie getan hatte, musste einen Grund haben. Und sie schuldete es ihrer Freundin, sich wenigstens anzuhören, was das für ein Grund war.
    Serra ließ die Enge des Notfallkontrollraums hinter sich und trat in den Gang hinaus. Solange der Alarm plärrte, bestand kein Anlass, sich darüber zu sorgen, dass das Geräusch ihrer Schritte ihre Position verraten würde. Sie setzte sich in Bewegung und eilte in einem flotten Trott davon, um sich auf der Suche nach ihrer Freundin den Weg durch den langen Korridor zu bahnen, nach oben, in Richtung der Zellen, wo der Gefangene festgehalten worden war.
    Er sucht nach dir, und er braucht deine Schritte nicht zu hören, um dich aufzuspüren. Denkst du wirklich, du kannst Lucia finden, bevor er dich findet?
    Die Prinzessin war sich des Risikos bewusst. Doch sie hatte bereits ihren Ehemann und ihren Vater verloren. Sie hatte nicht vor, auch noch ihre beste Freundin zu verlieren. Selbst wenn das bedeutete, dem Monster aus ihren Alpträumen ein weiteres Mal gegenüberzutreten.
    Sie bahnte sich ihren Weg durch die Korridore des Komplexes und eilte zu der Stelle zurück, wo die Iktotchi ihr vorhin von Lucias Verrat erzählt hatte. Doch bevor sie dorthin gelangte, sah sie dort, wo der Korridor um eine scharfe Kurve bog, eine zusammengekrümmte Leiche liegen.
    »Nein«, flüsterte sie atemlos, als sie losrannte. »Nein!«
    Sie erkannte Lucias Leichnam, lange bevor sie an ihrer Seite in die Knie ging. Ihre Arme und Beine standen in bizarren Winkeln vom Körper ab, die Knochen sauber gebrochen. Ihre Verletzungen waren nichts, verglichen mit dem Trauma, das ihr Gesicht und ihr Schädel erlitten hatten.
    Gleichwohl, als sich Serra über die Leiche ihrer Freundin beugte, vergoss sie keine Tränen. Anstelle von Kummer empfand sie lediglich eine seltsame Taubheit, die sich über ihren Verstand senkte.
    Das ist deine Schuld. Wärst du nicht so besessen davon gewesen, Rache zu nehmen, hättest du den Gefangenen nicht hierhergebracht, wäre nichts von alldem passiert. Dann wäre Lucia noch am Leben.
    Die Stimme in ihrem Kopf sagte die Wahrheit, doch Serra fühlte trotzdem nichts. Es war, als hätten sich ihre durch den Tod von Gerran und Caleb bereits stark verletzten Gefühle vollends abgeschaltet.
    Dann gewahrte sie ein sonderbares, hohes Brummen, das sich unter den Lärm der Alarmsirenen mischte - nicht das Geräusch irgendeines Lichtschwerts, das sie je vernommen hatte, und kein Laut, den ihre Ohren angenehm fanden. Sie erhob sich und ging weiter den Korridor hinunter, auf die Quelle des Geräuschs zu, um Lucias zerschmetterten Leib hinter sich zurückzulassen.
    Als sie näher kam, hörte sie nach und nach andere Laute: angestrengtes Stöhnen, kurze Ausrufe von Zorn und Schmerz, das schwere

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