Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
labyrinthartigen Kerker er sich gerade befand. Bevor Zannah ihn fand, war er Calebs Tochter gefolgt. Er hatte sich von der Macht leiten lassen, ohne auch nur einen bewussten Gedanken auf den Weg zu vergeuden, den er nahm.
Als er seine Machtsinne ausstreckte, spürte er, dass die Prinzessin jetzt fort war. Doch Bane hatte auf seiner Flucht mehr als ein Dutzend Wachen niedergemetzelt. Ihre Shuttles mussten irgendwo in der Anlage sein. Und selbst, wenn er keine Ahnung hatte, wo sie zu finden waren, so wusste er doch, dass er auf die Macht vertrauen konnte.
Er lief los, schoss ohne zu zögern links und rechts Gänge hinunter, sobald sie sich auftaten, während er sein Bestes tat, das Heulen des Evakuierungsalarms zu ignorieren.
Sein ganzes Leben lang - selbst noch, bevor er wusste, wer und was er war - hatte die Macht ihn geleitet. Während seiner Militärlaufbahn hatte er ein wie verzaubertes Leben geführt, hatte die Zwielichtkrieger praktisch ohne einen Kratzer durch einige der blutigsten Einsätze des Krieges geführt. Er hatte damals geglaubt, er hätte einfach bloß Glück gehabt oder wäre mit guten Instinkten gesegnet.
Er schlidderte um eine Ecke, und für eine Sekunde verloren seine Stiefel die Bodenhaftung. Gleichzeitig spürte er, wie die Schockwelle einer gewaltigen Explosion in den Kammern irgendwo weiter unten nach oben drang. Er kämpfte um sein Gleichgewicht und schaffte es, auf den Füßen zu bleiben, als er den nächsten Gang entlanghastete.
Es war unmöglich zu sagen, ob er in die richtige Richtung lief. Die schmucklosen Steinwände sahen in jedem Korridor gleich aus. Er fühlte den Nachhall einer zweiten fernen Explosion, die ihn daran erinnerte, dass seine Zeit ablief. Allerdings führte die leichte Schräge des Korridors aufwärts, was ihn ermutigte.
Erst, nachdem er mit seiner Ausbildung an der Sith-Akademie auf Korriban begonnen hatte, war ihm bewusst geworden, dass es sich bei seiner unglaublichen Glückssträhne in Wahrheit um eine Manifestation der Macht gehandelt hatte. Noch bevor er sich der Kräfte der Macht bewusst gewesen war, hatte sie durch ihn gehandelt, hatte die Ereignisse seines Lebens beeinflusst, indem sie ihn geführt und seine Entscheidungen und Taten geleitet hatte.
Zu lernen, diese Macht zu beherrschen - die Kontrolle über sein eigenes Schicksal zu übernehmen, anstatt sich davon kontrollieren zu lassen -, hatte es ihm erlaubt, zu seiner gegenwärtigen Position aufzusteigen. Die Macht war zu einem Werkzeug geworden. Es war an ihm, über ihre Kraft zu gebieten und sie seinem Willen zu unterwerfen.
Hier jedoch, nur Minuten von der vollkommenen Vernichtung entfernt, erlaubte sich Bane, auf die Art und Weise zurückzufallen, wie er die Dinge in seiner Jugend meist angegangen war. Sich darauf zu fokussieren, einen Weg hier raus zu finden, würde Mühe und Konzentration erfordern, was ihn wiederum nur langsam machen würde. Doch er konnte jetzt nicht nachdenken und planen - er musste reagieren und hoffen.
Er bog um eine weitere Ecke, sprintete einen kurzen Gang entlang und stürmte auf einen Stahlbalkon hinaus, der eine gewaltige Kammer mit hoher Decke überblickte. Er kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Shuttle mit dem doanischen Königswappen in die Höhe stieg und davonflog. Einen Moment lang glaubte er, die Prinzessin wäre an Bord. Doch als er seine Machtsinne ausstreckte, nahm er eine vollkommen andere Präsenz wahr, die das Schiff steuerte. jemanden mit einer machtvollen Verbindung zur Dunklen Seite. Doch Bane konnte nicht zulassen, dass seine Aufmerksamkeit von der geheimnisvollen Person abgelenkt wurde, die mit dem Shuttle entkam: Er hatte ein wesentlich ernsteres Problem.
Von seinem Aussichtspunkt oben auf dem Balkon konnte er deutlich die Iktotchi sehen, die in seiner Villa den Hinterhalt auf ihn angeführt hatte. Sie trug denselben schwarzen Umhang und stand neben einer schwarzroten Raumfähre.
Sie hatte die andere Raumfähre angesehen, doch als das Shuttle davonschoss, drehte sie sich um und schaute Bane an. Als sie ihn entdeckte, glitt ein Ausdruck der Zufriedenheit über ihre Züge.
»Ich habe auf Euch gewartet«, rief sie ihm zu.
Als sie das letzte Mal gegeneinander gekämpft hatten, hatte sie ihn geschlagen. Diesmal war er unbewaffnet und erschöpft von seinem Kampf gegen Zannah. Dennoch war er zuversichtlich, dass er sie bezwingen konnte. Ohne den Vorteil des Überraschungsmoments und zwanzig Söldnern als Verstärkung war sie ihm in einem
Weitere Kostenlose Bücher