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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Selbstzerstörungssequenz des Kerkers zu aktivieren, bestand theoretisch die große Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Mitglieder der Königsfamilie oder ihres Gefolges gezwungen sein könnten, von Doan zu fliehen.
    In Serras Fall traf das sogar zu. Sie konnte sich die politischen Konsequenzen ihres Handelns nicht einmal vorstellen. Des Königs Vater hatte das Felsengefängnis dichtgemacht. Offiziell war es immer noch geschlossen. Seine Zerstörung würde eine Menge Fragen darüber nach sich ziehen, was genau in dem Komplex unter dem Anwesen der Königsfamilie vor sich ging. Natürlich würden sämtliche entsprechenden Nachforschungen ergebnislos verlaufen: Die Sprengladungen waren sorgsam so platziert worden, dass sie den größtmöglichen strukturellen Schaden verursachten. Jede denkbare Bergungsoperation würde sich als zu teuer und undurchführbar erweisen. Die Geheimnisse, die das Felsengefängnis barg, würden auf ewig begraben bleiben.
    Allerdings würde das den Gerüchten und Spekulationen keinen Einhalt gebieten. Die Minenarbeiter misstrauten den Adeligen bereits jetzt. Wenn sie entdeckten, dass der berüchtigte Kerker wieder in Betrieb genommen worden war -und wenn auch bloß vorübergehend -, würde das böses Blut schüren und alte Wunden aufreißen. Die Sympathie und der Zuspruch für die Rebellen würden zunehmen.
    Auch ihr eigenes Verschwinden würde zur allgemeinen Verwirrung beitragen, doch auf lange Sicht war es besser, wenn sie einfach verschwand. Sie hatte dem Haus Doan die Treue geschworen, und sie hatte die Königsfamilie verraten, um Unglück und Ungemach über Gerrans Sippe zu bringen. Wenn der König und alle anderen glaubten, sie sei tot, für immer unter zehntausend Tonnen Fels begraben, würde es ihnen leichter fallen, das Schlamassel wieder in Ordnung zu bringen, das sie zurückgelassen hatte.
    Außerstande, in ihr Heim auf Doan zurückzukehren, hatte sie Kurs auf den einzigen anderen Ort in der Galaxis gesetzt, an dem ihr je Zufriedenheit zuteilgeworden war. Als sie jedoch mit dem Shuttle zum Landeanflug auf den Rand des Lagers ihres Vaters auf Ambria ansetzte, war es nicht Freude, die sie empfand.
    Es schien, als habe sie innerhalb weniger kurzer Monate alles verloren. Allein, verwirrt und von Schuldgefühlen geplagt, war sie in der Hoffnung hierhergekommen, Frieden zu finden. für sich selbst und für ihre Freundin.
    Es war früher Abend und das letzte Licht des Tages verblasste gerade am Horizont, als sie Lucias Leichnam auslud. Nachdem sie ihre Freundin behutsam auf den Boden gelegt hatte, kehrte sie zum Shuttle zurück und fand zwischen den im Laderaum verstauten Vorräten eine kleine Schaufel.
    Der sandige Boden war weich, was ihr die Arbeit viel leichter machte, als sie auf den meisten anderen Planeten gewesen wäre. Dennoch kostete es sie über eine Stunde unermüdlichen Grabens, bevor das Grab fertig war. Sie ließ Lucias Leiche so gut sie konnte in das Loch sinken, das sie gegraben hatte, dann hob sie die Schaufel auf und begrub ihre Freundin.
    Mit dem Einbruch der Dunkelheit war die Wüstenhitze rasch verflogen, und sobald ihr Werk getan war, ließ die Kühle sie frösteln. Trotzdem war die körperliche Anstrengung reinigend gewesen. Die Taubheit, die ihre Gedanken und Gefühle umwölkt hatte, war verschwunden.
    Eine leichte Brise kam auf, und sie zitterte. Anstatt jedoch zum Shuttle hinüberzugehen, durchquerte sie das Lager und suchte in der alten, verlassenen Hütte ihres Vaters Zuflucht.
    Drinnen kauerte sie sich in eine Ecke und schloss die Augen. Hier konnte sie die Präsenz ihres Vaters immer noch fühlen. Obwohl er tot war, war es einfach, sich an diesem Ort Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen: sein Gesicht, seine Stimme. Es gelang ihr, aus beidem Trost zu schöpfen, als wären die ruhige Stärke und die Weisheit ihres Vaters von dem Platz, an dem er beinahe sein gesamtes Erwachsenenleben verbracht hatte, auf sie übergegangen.
    Erst jetzt erkannte sie, wie sehr sie sich geirrt hatte. Caleb hatte sie stets vor dem Bösen der Dunklen Seite gewarnt, doch als die Zeit gekommen war, hatte sie seine Worte ignoriert. Und alles, das schiefgelaufen war - all das Blut, das jetzt an ihren Händen klebte -, ging auf ihren eigenen Hass und ihr Verlangen nach Rache zurück.
    Alles hatte mit Gerrans Tod seinen Anfang genommen. Anstatt zu trauern und dann mit ihrem Leben weiterzumachen, hatte sie sich an ihren Kummer geklammert, bis er sich in verbitterten Zorn verwandelt hatte, der

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